Künstler 2010 – Schumann lieben. Ein Dichter- und Liederzyklus
Vanessa Barkowski
Vanessa Barkowski lebt als freischaffende Sängerin in Berlin. Sie studierte in Detmold, Hamburg und Berlin, u.a. bei Gerhild Romberger und Uta Trekel-Burckhardt. Meisterkurse bei Kurt Moll, Dietrich Fischer-Dieskau und Ingeborg Danz ergänzten ihre Ausbildung. Regelmäßig gastiert die Mezzosopranistin an der Komischen Oper Berlin, der Hamburgischen Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper und der Opéra Bastille in Paris. 2005 erhielt Vanessa Barkowski den Nachwuchsförderpreis der Stadt Berlin. Auch als Liedinterpretin im Bereich der Neuen Musik hat sich die junge Sängerin einen Namen gemacht.
Axel Bauni
Axel Bauni ist seit 2003 Professor für Zeitgenössisches Lied an der Universität der Künste Berlin. Der renommierte Pianist studierte an der Musikhochschule Mannheim/Heidelberg sowie Liedinterpretation bei Dietrich Fischer-Dieskau und Aribert Reimann an der Hochschule der Künste Berlin. Er ist Interpret und Initiator zahlreicher Lied-Uraufführungen von Hans Werner Henze, Matthias Pintscher, Wolfgang Rihm u.a. Zusammen mit Reimann ist er Herausgeber und Pianist der CD-Reihe edition zeitgenössisches lied beim Label ORFEO. Als Liedbegleiter arbeitete er mit Sängern wie Christine Schäfer, Dietrich Henschel und Thomas Quasthoff zusammen.
Caroline Melzer
Caroline Melzer ist seit 2007 festes Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin, wo sie regelmäßig mit großen Partien in Erscheinung tritt. Zuletzt sang sie dort u.a. die Partie der Gräfin Almaviva in »Die Hochzeit des Figaro« und die der Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«. Im Rahmen ihrer ausgedehnten Tätigkeit als Konzertsängerin sang Caroline Melzer auf Festivals wie dem UltraSchall Festival Berlin oder dem Rheingau Musik Festival. Neben der Oper gilt das besondere Interesse der vielfältigen Sängerin dem Liedgesang und der Interpretation Neuer Musik.
Sabine Scho
Sabine Scho studierte Germanistik und Philosophie in Münster. Sie lebt und arbeitet derzeit in São Paulo/Brasilien und in Berlin. 2001 erschien ihr erster Lyrikband „Thomas Kling entdeckt Sabine Scho“, wiederaufgelegt bei kookbooks 2008 als "Album". Im Herbst 2008 folgte der Band "farben". In ihrem Werk seziert sie kühl Bilder und Werte, um sie aus neuen Blickwinkeln zu zeigen. "Eine lyrische Mentalitätshistorikerin, die so spröde und schräg dichtet wie sonst niemand heute.“ (Süddeutsche Zeitung). Thomas Kling attestierte ihr einst, er kenne niemanden, dem die „(ressentimentlose-didaktikfreie: eben dichterische) Benennung des Geschlechterkampfes (hier trifft das Wort) in seinem verdrucksten Elend treffender gelingt, wie der 1970 geborenen Sabine Scho.“ Sabine Scho wurde für ihre Arbeiten u.a. mit dem Leonce-und-Lena-Preis (2001) und dem Förderpreis zum Ernst-Meister-Preis (2001) ausgezeichnet.
Sabine Scho im ZVAB
Ulf Stolterfoht
Ulf Stolterfoht (*1963 Stuttgart) wurde durch seine Gedichtbände „fachsprachen“ (bei Urs Engeler erschienen) bekannt. Außerdem übersetzte er Getrude Stein, sprach mit Peter Dittmers AMME über Fragen der Dichtung (“Ammengespräche”, roughbooks 2011) und gründete das virtuelle Imperium BRUETERICH, den Lyrikdienst für experimentelle Lyrik. Seine Poesie macht durch Nachahmung auf die Dissonanz zwischen Welt und Sprache aufmerksam. In seinen Gedichten ist eine Faszination von den dichterischen Mitteln spürbar. Vor allem wird die Sprache selbst als schöpferisches Mittel analysiert: Wie weit trägt eine Sprache, wie klar kann sie vermitteln, wo beginnt sie zu täuschen? Von 2008 bis 2009 war er Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er ist u.a. Träger des Anna Seghers-Preises (2005) und des Peter-Huchel-Preises (2008). 2009 wurde ihm gemeinsam mit Barbara Köhler der Erlanger Literaturpreis für Poesie der Übersetzung verliehen.
Veröffentlichungen (Auswahl): Fachsprachen I-IX. Gedichte, Urs Engeler 1998. holzrauch über heslach. Gedichte, Urs Engeler 2007. Ammengespräche. Gedichte, roughbooks 2010. handapparat heslach: Quellen und Materialien, roughbooks 2011 Aufkommender Atem, Suhrkamp-Verlag 2011.
Jan Müller-Wieland
Jan Müller-Wieland lehrt seit 2007 als Professor für Komposition an der Münchner Musikhochschule. Schon bald nach Abschluss seiner Studien (u.a. bei Hans Werner Henze und Oliver Knussen) erhielt Müller-Wieland renommierte Aufträge für Opern, Symphonien und Kammermusiken, so etwa von den Staatsopern in Hamburg und Berlin und von Orchestern wie den Münchner Philharmonikern und der London Sinfonietta. Für seine am Ideal eines „worterzeugten Komponierens“ (Peter Ruzicka) orientierte Musik erhielt Müller-Wieland 1993 den Paul-Hindemith-Preis. Seit 2003 ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.