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George Christodoulides

George Christodoulides (*1968, Moskau) ist griechisch-zypriotischer Dichter und Journalist. Er wuchs in Larnaka auf Zypern auf, studierte Publizistik in Moskau und war beim Fernsehsender Sigma in Nikosia tätig. Seit mehr als zehn Jahren ist er Vorstandsmitglied des zypriotischen Journalistenverbandes. In seinen Gedichten thematisiert er die Poesie als Mittel der sprachlichen Weltaneignung. Seine Ausdrucksweise ist komprimiert und symbolisch überhöht. Dadurch transformiert er politische Konflikte, unter anderem die Teilung Zyperns, in einen unsentimentalen und poetischen Erkenntnisprozess. Er wurde 1996 für sein Debüt mit dem „Ersten Staatspreis für einen Neuen Dichter“ ausgezeichnet. 2001 erhielt er dann, für seinen zweiten Gedichtband, den „Staatlichen Dichtungspreis“. Seine Gedichte sind in der Anthologie „Zypern literarisch“ (Botschaft der Republik Zypern 2008) in deutscher Übersetzung erschienen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Ένια (Enia),Ateleia, 1996.
Ονειροτριβείον (Oneirotriveion), Gavrielides, 2001.
Εγχειρίδιον καλλιργητή (Encheiridion kalliergiti), Govostis, 2004.
Zypern literarisch, Botschaft der Republik Zypern, 2008.
Απραγματοποίητο (Apragmatopoiito), Gavrielides, 2010.

Adrian Grima

Adrian Grima (*1968, Malta) lehrt maltesische Literatur an der Universität Malta und bekleidet eine leitende Position im Nationalrat für maltesische Sprache. Seine Texte sind poetischer Kommentar und intellektuelle Analyse aktueller politischer Entwicklungen. In seinem Band „Rakkmu“ thematisiert er beispielsweise das Schicksal der Palästinenser. 2008 hat er in Zusammenarbeit mit Immanuel Mifsud einen Poesie- und Essayband zum Klimawandel herausgebracht. Demnächst erscheint ein Buch mit Gedichten (maltesisch/englisch) mit einer Musik-CD von Rory McCarron. Weltweit hat Grima über Literatur, Kultur und den Mittelmeerraum Vorträge gehalten, Artikel publiziert und einige Bände zeitgenössischer maltesischer Literatur herausgegeben. Adrian Grima koordiniert die mediterrane Kulturorganisation „Inizjamed“, die er 1998 mitbegründete und die 2004 das Festival „Klandestini – Emerging Mediterranean Writers“ organisierte. Darüber hinaus ist er Korrespondent der Internetseite für Kultur der Mittelmeerregion „Babelmed.net“. Seit vier Jahren leitet er das „Malta Mediterranean Literature Festival“.
Veröffentlichungen (Auswahl):
It-Trumbettier, 1999.
The Tragedy of an Elephant, Midsea Books and Inizjamed, 2005.
Rakkmu, Klabb Kotba Maltin, 2006.
Dieser verwundete Frühling / Dir-Rebbiegħa Midruba, Edizzjoni Skarta, 2007.
Riħ min-Nofsinhar, Edizzjoni Skarta, 2008.
Xufftejk Spjegati / Your Deciphered Lips, Verbal Arts Centre, Derry/Londonderry, 2010.

Nora Nadjarian

Nora Nadjarian (*1966, Limassol, Zypern) ist eine armenisch-zypriotische Autorin und Lyrikerin. Sie studierte in England und in der Schweiz. Ihre Gedichte kreisen um alltägliche Episoden, die in ihrer atmosphärischen Verdichtung die Wirklichkeit übersteigen und auf symbolische Innenwelten verweisen. Sie schreibt ihre Lyrik vorwiegend in englischer und armenischer, zum geringeren Teil auch in griechischer Sprache. In ihren Gedichten verarbeitet sie ihre multikulturelle und polyglotte Prägung. Regelmäßig nimmt sie an Poesie-Festivals, an literarischen Tagungen und Projekten im englischsprachigen Raum teil. Gedichte sind in deutscher Übersetzung in der Anthologie „Zypern literarisch“ (Botschaft der Republik Zypern 2008) und in der Literaturbeilage des Zypernhefts der „Jungle World“ 10/2009 erschienen. In den letzten Jahren hat sie sich vermehrt der Kurzgeschichte zugewandt, nach „Ledra Street“ arbeitet sie zur Zeit an der Publikation ihres zweiten Erzählbandes. 
Veröffentlichungen (Auswahl):
The Voice at the Top of the Stairs, Gitano Publications, 2001.
Cleft in Twain, Cassoulides Ltd, 2003.
25 ways to kiss a man, Cassoulides Ltd, 2004.
Ledra Street, Armida Publications, 2006.
Zypern literarisch, Botschaft der Republik Zypern, 2008.
Nora Nadjarian im ZVAB

Carles Rebassa

Carles Rebassa (*1977, Palma, Mallorca) ist Dichter und Schauspieler. Darüber hinaus hat er als Autor und Requisiteur an Inszenierungen des Ensembles „Mag Teatr - Mag Poesia“ mitgewirkt. Seine in katalanischer Sprache abgefassten Langgedichte thematisieren Gewalt, Sinnlichkeit und Leidenschaft. Als stärksten Schreibimpuls nennt Rebassa die Auflehnung gegen bestehendes Unrecht. „Ich mag Poeten, die etwas Konkretes zu sagen haben, die angriffslustig sind, die einen mit ihren Werken ohrfeigen.“  Trotzdem versteht Rebassa sich selbst nicht als politischen Dichter, er spricht stattdessen lieber von epischer Lyrik. Er performt seine Texte gerne in Musikbegleitung, immer wieder kooperiert er mit anderen Autoren im Rahmen verschiedener Projekte, so etwa mit Pere Perelló und Toti Soler. Gemeinsam mit Biel Mesquida arbeitete er an dem Drehbuch für das Filmprojekt „Auca“. Er wurde mit dem Ausiàs-March-Preis ausgezeichnet.
Veröffentlichtungen (Auswahl):
Requiescat in pace, Capaltard, 1998.
Poema B, Ed. 96, 2006.
Els joves i les vídues, Edicions 62, 2006.

Neşe Yaşin

Neşe Yaşin (*1959, Peristerona, Zypern) ist türkisch-zypriotische Dichterin und Dozentin für türkische Sprache und Literatur an der Universität Zypern. 1965 flüchtete sie mit ihrer Familie in den Norden der Insel. Die studierte Soziologin und Friedensaktivistin nahm eine kritische Haltung zum Regime der international nicht anerkannten „Türkischen Republik Nordzypern“ ein. Aus politischer Überzeugung siedelte sie 1997 in die Republik Zypern um, wo sie sich seither in der griechisch-türkischen Bürgerbewegung engagiert, unter anderem als Mitherausgeberin der Zeitschrift „Hade“. Dieses Engagement spiegelt sich jedoch nicht in offenkundig politischen Gedichten wider, sondern Yaşin gießt die Erfahrung ihrer zweifachen Vertreibung in die poetische Form der Liebeslyrik. So hat Neşe Yaşin zwei Gesichter: das der öffentlichen Person, der Zeitungskolumnistin und Radiomoderatorin und das der lyrischen Persona, deren Thema die befreiende und versöhnende Kraft der Liebe ist. Dieser Persona hat sie in sechs Lyrikbänden und einem Roman ein unverwechselbares Gesicht verliehen. Sie erhielt sowohl den einzigen Literaturpreis des nördlichen Inselteils als auch als erste türkische Zypriotin den Kulturpreis der Republik Zypern. Gedichte von ihr sind in der Anthologie „Zypern literarisch“ (Botschaft der Republik Zypern 2008) in deutscher Sprache erschienen.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Sümbül ile Nergis, 1978.
Savaşların Gözyaşları, 1980.
Kapılar,1992.
Ay Aşktan Yapılmıştır, Gendaş Kültur 2000.
Üzgün Kızların Gizli Tarihi, İletişim Yayınları 2002.
Bellek Odaları, Dünya Kitaplar, 2005.
Seçme Şiirler, Amargi, 2008.
Zypern literarisch, Botschaft der Republik Zypern, 2008.