drei D poesie

Martin Hiendl

Martin Hiendl

Martin Hiendl (geb. 1986 in Berlin) ist Komponist und Performer, dessen Arbeiten sich sowohl im Konzertformat als auch in Performance, Installation und interdisziplinären Räumen verorten lassen, mit Instrumenten meist in engem Zusammenspiel mit elektronischen Mitteln. Dauer und installative Zeitlichkeit sind ein wichtiger Aspekt seiner künstlerischen Arbeit, um gegen die Synchronisierung ästhetischer Erlebniswelten anzuarbeiten und um die Performativität des Raum-Zeit-Körper-Verhältnisses in Musik zu untersuchen. Es verbindet ihn eine enge und langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern wie der Schriftstellerin Göksu Kunak, der Video-Künstlerin Monica Duncan, der Bühnenbildnerin Claudia Doderer, dem Choreografen Julian Weber sowie Ensembles wie dem Zafraan Ensemble, International Contemporary Ensemble oder dem Ensemble KNM Berlin. Martin Hiendl studierte Komposition in Frankfurt am Main bei Beat Furrer und in San Diego bei Roger Reynolds. Derzeit promoviert er an der Columbia University New York bei George E. Lewis. Als erster Preisträger des Johann-Joseph-Fux Opernkompositionswettbewerbes wurde seine Installationsoper „Paradise“ beim musikprotokoll im steirischen herbst 2016 uraufgeführt.

Kinga Tóth

Kinga Tóth © Dirk Skiba

Kinga Tóth (geb. 1983 in Sárvár, Ungarn) ist Sprachwissenschaftlerin und (Klang-)Poesie-Illustratorin. Sie arbeitet als „Kommunikationsspezialistin“ (Journalistin) und ist Lektorin für Kunstmagazine. In ihrem eigenen künstlerischen Schaffen arbeitet sie oft spartenübergreifend, sie performt ihre eigenen lyrischen Texte häufig mit Soundunterstützung und hat einige ihrer Gedichtbände selbst illustriert. Darüber hinaus ist sie Songwriter in und Frontfrau des Projektes Tóth Kína Hegyfalu sowie Vorstandsmitglied des József-Attila-Kreises für junge Schriftsteller und aktives Mitglied bei zahlreichen anderen Projekten und Verbänden.

Auszeichnungen:
Stipendium der Akademie Schloss Solitude 2013
Havirov art residency, Czech Republic, Visegrad Project; Literaturpreis Móricz Zsigmond 2014
Leipziger Buchmesse, Visegrad Program Bratislava, Literaturwerkstatt Berlin 2015
Gast der Goldsmith University, London; Rosenthal Stipendium Jena, BOSCH-Solitude-Wimmelforschung Art Program, GEDOK Kunst Stipendium Lübeck 2016
Bestes Lyrikdebüt, Haus für Poesie, Berlin 2017
Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin 2017

Veröffentlichungen auf Englisch, Deutsch und Ungarisch (Auswahl):
Zsúr. Gedichte mit Illustrationen, Prae Kiadó 2013
All Machine Gedichte, Magvető Kiadó 2014
Village 0-24. Gedichte, Grafik und Soundkunst, Melting Books Publisher 2016
Wir bauen eine Stadt. Gedichte, Grafik, Fotos, Parasitenpresse: Köln 2016
Party. Gedichte mit Illustrationen, Bird LCC Publishing House 2017
Holdvilágképűek, Magvető Kiadó 2017

www.tothkinga.blogspot.de

Julian Weber

Julian Weber © Joel Mu

Julian Weber (geb. 1986 in Deutschland) ist Choreograf, Tänzer und bildender Künstler. Er arbeitet intensiv an Interaktionsräumen, die Körper, Material und Bewegung involvieren. Er entwickelt eigene Arbeiten an der Schnittstelle von Choreografie und bildender Kunst oder kooperiert mit Künstlerinnen und Künstlern wie Meg Stuart, Boris Charmatz und Tino Sehgal. Julian Weber studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), der Akademie der bildenden Künste Wien, am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT) und an der Theaterschool in Amsterdam. 2015 gewann er mit seiner Arbeit „the touristden Berlin Art Prize.

Ana Laura Lozza

Ana Laura Lozza © Matthias Grübel

Ana Laura Lozza (geb. in Bahía Blanca, Argentinien) ist Choreografin, Tänzerin, Performerin, in und jenseits von Tanzprojekten auch manchmal Tanzdramaturgin und viele Male künstlerische Mitarbeiterin. Sie lebt in Berlin. Unter dem Label Acá No Hay Delivery (Buenos Aires‑Berlin) kreiert und produziert sie mit ihrer künstlerischen Partnerin und langjährigen Freundin Bárbara Hang sowohl in Zusammenarbeit als auch individuell Stücke. Ihre letzte choreografische Arbeit „Arcadia“(2017) handelt von einem Raum, in dem Worte, Objekte und Menschen ein unvollkommenes und fragiles Gleichgewicht bilden. Sie arbeitet in Südamerika und Europa und ist Mitglied des Kollektivs Berliner Garage.

 

Tian Rotteveel

Tian Rotteveel © Jakub Wittchen

Tian Rotteveel (geb. 1984 in den Niederlanden) ist Komponist, Choreograf und Performer. Für den in Berlin lebenden Künstler sind Klang und Bewegung Prozesse, die Bedeutung entfalten, sich jedoch auch zu einer sinnlichen Empfindung verdichten können. Choreografie versteht er als Choreografie von Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeiten für Klang, Bewegung und Stimme werden als frei austauschbare Parameter geordnet und entwickeln dadurch neue „Traumsprachen“ und „Traumtänze“. Tian Rotteveel studierte Komposition am Koninklijk Conservatorium Den Haag und Tanz/Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT). Er hat bereits unter anderen mit Diego Gil, Hermann Heisig, Claire Vivianne Sobottke, Willy Prager, Lea Martini, Jeremy Wade, Tino Seghal und Martin Nachbar zusammengearbeitet. Nach seinen bisher vier produzierten Bühnenprojekten, erforscht er derzeit für seine neue Arbeit am Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg choreografische Möglichkeiten, um Sprechen mit dem Performen von Klang zu ersetzen.

 

Érica Zíngano

Érica Zíngano

Érica Zíngano (geb.1980 in Fortaleza, Brasilien) reflektiert in der Bibliothek, zu Hause und auf dem Bürgersteig mit Humor über das eigene poetische Schaffen. In ihren Gedichten und anderen visuellen Arbeiten unterstreicht Érica Zíngano das Alltägliche mit einer betonten Rhythmik, wobei scheinbar banale Bilder genutzt werden, um Spannungen innerhalb der Sprache aufzudecken. Ohne falsche Scheu befragt sie dabei die literarische Tradition: Camões, Madame Bovary, aber auch das Guinness Buch der Rekorde und Google werden zu Quellen ihrer doppelbödigen Gedichte. Érica Zíngano nahm an mehreren Poesiefestivals und Lesungen teil, beispielweise für das Projekt VERSschmuggel im Rahmen des poesiefestival berlin 2012. 2014 gewann sie zusammen mit der brasilianischen Künstlerin/Performerin Luísa Nóbrega und dem argentinischen Poeten/Künstler Cristian Forte (und weiteren beteiligten Künstlern) den ersten Preis des internationalen Literaturfestivals SOUNDOUT – New Ways of Presenting Literature des Literaturhauses Lettrétage in Berlin-Kreuzberg. Für 2018 erhielt sie ein Arbeitsstipendium für nichtdeutschsprachige Literatur der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin.

Veröffentlichungen:
fio, fenda, falésia, 2010
Pé-de-Cabra ou Rabo de Saia – eis uma Dúvida cruel!, 2012
Ich weiß nicht warum – Zeichnungen und Texte für Unica Zürn, hochroth: Berlin 2013
eine Sache für eine andere, bulky news press 2017– ein kollektiver Band mit Lotti Thießen, Nathalie Quintane, Marion Breton, Rob Packer, Odile Kennel, Mercedes M. and Marília Garcia.