VERSschmuggel: Tschechisch-Deutsch

Milan Děžinský

Milan Děžinský © privat

Milan Děžinský (geb. 1974 in Kyjov) ist einer der herausragenden tschechischen Dichter seiner Generation mit dem Potenzial zum Klassiker.Er absolvierte ein Lehramtsstudium in den Fächern Tschechisch und Englisch in Ústí nad Labem. Dort gründete er Mitte der 1990er Jahre eine Studentenzeitschrift – der Beginn seiner literarischen Aktivität. Seither hat er zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht. In seinen Gedichten spürt er dem „geheimen Leben“ im Alltag nach. Das lyrische Ich in Děžinskýs Gedichten blickt durch die Bilder des Alltags in den entropischen Kosmos gegenläufiger Bezüge und einer nichtlinearen, in die Materie gebannten Zeit. Milan Děžinský übersetzt aus dem Englischen, u.a. Autoren wie Emily Dickinson, Phil Norton, Bruce Dawe und W.C. Williams. Seine Poetik ist durch die Lektüre anglophoner Poesie geprägt. Děžinský wurde mehrfach für den Literaturpreis Magnesia Litera für Lyrik nominiert und 2014 für den Dresdner Lyrikpreis. 2016 erhielt er den erstmals vergebenen Internationalen Václav Burian Lyrik-Preis. Seine Gedichte, Rezensionen und Übersetzungen sind in Zeitschriften und Anthologien erschienen. Poetische Vernetzung ist ihm ein wichtiges Anliegen; so initiierte er u.a. die jährliche Anthologie „Die besten tschechischen Gedichte“. Er arbeitet als Englischlehrer und lebt in Roudnice nad Labem, wo er seit 2010 auch Stadtverordneter ist.

Veröffentlichungen:

Černá hodinka, Velarium 1996
Kašel mé milenky, Host 1997
Slovník noci, Host 2003
Přízraky, Host 2007
Tajný život, Host 2012
Obcházení ostrova, Host 2017

Steffen Popp

Steffen Popp © Renate von Mangoldt

Steffen Popp (geb.1978 in Greifswald) verbrachte seine Kindheit in Dresden und besuchte dort eine naturwissenschaftliche Spezialschule. Steffen Popp studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, später Literatur und Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin. 2004 erschien sein erster Gedichtband bei kookbooks, 2006 ein Roman. Es folgten Gedichtbände sowie Übersetzungen englischsprachiger Lyriker, darunter Christian Hawkey und Ben Lerner. Als Ko-Autor und Herausgeber wirkte er 2011 mit Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson und Monika Rinck an der kollaborativen Poetik „Helm aus Phlox. Zur Theorie des schlechtesten Werkzeugs“ mit. Im 2017 erschienenen Gedichtband „118“ greift sich Steffen Popp das Periodensystem der Elemente, die formelhafte, materielle Grundlage der Dinge, transformiert diese sprachlich und bannt sie in Gedichte. Mit diesem Band war er 2017 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Veröffentlichungen:
Wie Alpen, kookbooks 2004
Ohrenberg oder der Weg dorthin, kookbooks 2006
Kolonie Zur Sonne, kookbooks 2008
Dickicht mit Reden und Augen, kookbooks 2013
Panzere diesen Äquator, Mond. Zur Poesie César Vallejos, Wunderhorn 2016
118, kookbooks 2017

Auszeichnungen:
Nominierung zum Deutschen Buchpreis 2006
Rauriser Literaturpreis 2007
Leonce und Lena-Preis 2011
Aufenthaltsstipendium der Deutschen Akademie Rom in Olevano Romano 2012
Peter-Huchel-Preis 2014
Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo 2015
Mondseer Lyrikpreis 2015
Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2017

Pavel Novotný

Pavel Novotný © privat

Pavel Novotný (geb. 1976 im tschechischen Liberec) ist Leiter des Lehrstuhls für Deutsche Sprache an der TU Liberec. Als Literaturwissenschaftler befasst er sich mit der literarischen Montage und Collage und den Möglichkeiten der auditiven und radiophonischen Poesie. In diesem Bereich arbeitet er selbst experimentell und hat mehrere Radiokompositionen für den tschechischen Rundfunk (ČRo3) produziert. Novotný ist zudem Musiker, der eigene dadaistische Texte vertont. Mit Jaromír Typlt hat er die „Ursonate“ von Kurt Schwitters inszeniert und für den tschechischen Rundfunk bearbeitet. Seine Komposition „Vesmír“ („Weltall“) wurde 2010 mit dem Prix Bohemia Radio ausgezeichnet. Er übersetzt Autoren wie Hans Magnus Enzensberger, Gerhard Rühm, Konrad Bayer oder Thomas Bernhard ins Tschechische. Von ihm selbst sind mehrere Gedichtbände und Textzyklen erschienen.
Seit 2007 arbeitet Novotný an seinem vielschichtigen Projekt „Tramvestie“, das eine Tramfahrt zwischen Liberec und Jablonec multiperspektivisch bearbeitet und mit Sprachmontagen aus der Straßenbahn arbeitet. Novotný montiert die in diesen Jahren entstandenen Tonspuren zu einer 26-minütigen Komposition; der Zeit, die eine reale Straßenbahnfahrt zwischen beiden Orten dauert. 2016 erschien zu dem Projekt ein Buch.

Veröffentlichungen:
Sběr, Krajská vědecká knihovna 2003
Mraky, Psí víno 2010
Die Vorformen der literarischen Montage, Arco Verlag 2012
Havarijní řád, Protimluv 2013
Tramvestie, Protimluv 2016
Zevnitř, Pavel Mervart 2017

Auszeichnungen:

Prix Bohemia Radio 2010

Nadja Küchenmeister

Nadja Küchenmeister © Franziska Buddrus

Nadja Küchenmeister (geb. 1981) lebt als freie Autorin in ihrer Geburtsstadt Berlin. Sie studierte Germanistik und Soziologie an der TU Berlin und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, wo sie auch lehrte. Nadja Küchenmeister arbeitet für den Rundfunk als Rezensentin sowie als Hörspiel- und Feature-Autorin. Ihre Gedichte und Prosatexte erschienen in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien. Der Gedichtband „Alle Lichter“ wurde im deutschsprachigen Feuilletons gelobt bis gefeiert: „Man möchte an den jungen Rilke denken“, schrieb etwa Harald Hartung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; „Seit Ingeborg Bachmann hat niemand mehr ein Du, sich selbst oder den Leser so intensiv fragend angeredet“, schrieb Dorothea von Törne für Die Welt.
Für ihre Gedichtbände erhielt die Dichterin zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Hermann-Lenz-Stipendium oder den Mondseer Lyrikpreis 2015 erschien ein Buch mit ausgewählten Gedichten auf Englisch (Übersetzer Hans-Christian Oeser) und Gälisch (Übersetzer Gabriel Rosenstock) unter dem Titel „Under the Juniper Tree / Faoin Aiteal“ im Verlag Coiscéim.

Veröffentlichungen:
Nachbild, SchwarzHandPresse 2009
Alle Lichter, Schöffling & Co. 2010
Unter dem Wacholder, Schöffling & Co. 2014

Auszeichnungen:
Mondseer Lyrikpreis 2010
Kunstpreis Literatur der Land Brandenburg Lotto GmbH 2010
Literaturpreis der Stahlstiftung Eisenhüttenstadt 2012
Ulla-Hahn-Autorenpreis 2012
Horst Bingel-Preis für Literatur 2014
Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2015

Pavel Kolmačka

Pavel Kolmačka © privat

Pavel Kolmačka (geb.1962 in Prag) lebt seit 1990 auf dem Land im mährischen Chrudichromy. Dort pflegt er Gemüse, Bienen, Schafe. In seinen Arbeiten kann den einfachsten Dinge ein hoher spiritueller Wert innewohnen, die Mystik im Alltag aufgelöst sein. Kolmačka ist studierter Elektroingenieur und Religionswissenschaftler und arbeitete bereits als Krankenpfleger, Redakteur, Übersetzer, Lehrer und Barkeeper. Er begann in den 1980er Jahren seine ersten Werke im Untergrund zu veröffentlichen. In den 1990er Jahren folgten erste offizielle Veröffentlichungen wie „Vlál za mnou směšný šos“ („Ein lächerlicher Frack flattert hinter mir“, 1994). Zunächst trat Kolmačka mit seinen Reimgedichten in die poetischen Fußstapfen des großen katholischen Dichters Bohuslav Reynek. Zunehmend bewegt er sich nun an der Grenze zur Prosa. Kolmačkas Gedichte haben eine große Ausdruckskraft und machen ihn zu einem der angesehensten tschechischen Dichter seiner Generation. Zu seinem Œuvre gehört auch ein Roman, der 2006 erschien.

Veröffentlichungen:
Básně. Gedichte, 1988 (im Eigenverlag) ‑  mit Bohdan Chlíbec, Miroslav Salava und Evald Murrer Viděl jsi že jsi, Petrov 1998
Du sahst, es gibt dich (Viděl jsi že jsi), Edition Thanhäuser 2001
Stopy za obzor, Triáda 2006
Moře, Triáda 2010
Jedna věta, Revolver Revue 2011
Wittgenstein bije žáka, Triáda 2014

Léonce W. Lupette

Leonce W. Lupette © Emilia Quipildor Albornoz

Léonce W. Lupette (geb. 1986 in Göttingen) lebt als Schriftsteller, Übersetzer für die Sprachen Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch und als Literaturwissenschaftler in Argentinien und Deutschland. Das Studium der Komparatistik, Lateinamerikanistik und Philosophie absolvierte er in Frankfurt am Main und Buenos Aires. Lupette ist Mitherausgeber der digitalen Kunst- und Literaturzeitschrift karawa.net, von 2012 bis 2014 war er auch Mitherausgeber des Magazins Alba. Lateinamerika lesen. Bei seinem Verlag luxbooks gibt er eine Lateinamerika-Reihe heraus. Er übersetzte u.a. John Ashbery, Esteban Echeverría und Jorge Kanese ins Deutsche. Für seine Übersetzung von Charles Bernsteins Gedichten (zusammen mit Tobias Amslinger, Norbert Lange und Mathias Traxler) erhielt er 2015 den Preis für internationale Poesie der Stadt Münster.
In seinen Gedichten seziert Lupette die Dinge des Alltags und setzt sie lustvoll und spielerisch wieder zusammen. Wiederholungen, Unterbrechungen und fragmentarisches Sprechen sind den Gedichten eingeschrieben und entfalten ihre Wirkung ganz besonders im Vortrag. Léonce Lupette ist Statthalter der Übersee-Dependenzen der Lyrikknappschaft Schöneberg.

Veröffentlichungen:

Einzimmerspringbrunnenbuch, luxbooks 2009
a|k|va|res, Felicita Cartonera 2010
Tablettenzoo, luxbooks 2013
Äkste & Änkste denxte, Fadel&Fadel 2017

Auszeichnungen:
Preis der Stadt Münster für internationale Poesie (als Übersetzer von Charles Bernstein) 2015

Jan Škrob

Jan Škrob © Marie Feryna

Jan Škrob (geb. 1988 in Prag) gilt in der tschechischen Poesie als eine der großen Entdeckungen der letzten Jahre. Er ist Dichter und Übersetzer und gab 2016 mit „Pod dlažbou“ („Unter dem Pflaster“) sein lyrisches Debüt. Seine apokalyptischen Visionen erinnern an die großen Dichter der Vergangenheit. Škrob ist sowohl radikal links als auch bekennender Christ und als Lyriker traditionell und formbewusst. Ihm könnte es gelingen, die Spaltung, die sich im letzten Jahrzehnt in der tschechischen Lyrik aufgetan hat, engagiert und autonom wieder zusammenzuführen. In seinem Werk trifft tiefer Glaube auf Konflikt und Realität, Missverständnisse und Zweifel. 2017 wurde Škrob für den DILIA Litera, den Debütpreis des Magnesia Litera nominiert. Er hat verschiedene Dichter übersetzt, in erster Linie aus dem Englischen, darunter Wole Soyinka und Denise Levertov.
2018 soll der zweite Band von Škrob erscheinen. In seinen neuen Gedichten legt er durch Anleihen beim Spoken Word einen stärkeren Fokus auf das orale und performative Moment, das in der aktuellen tschechischen Lyrik eine zunehmende Rolle spielt.

Veröffentlichungen:

Pod dlažbou, Eman 2016

Tom Bresemann

Tom Bresemann © privat

Tom Bresemann (geb. 1978 in Berlin) schreibt, organisiert und konzipiert Lyrik und Literatur, von Autorenkonferenzen über Gesprächs- und Lesereihen bis hin zu neuen Formaten für Literatur. 2006 gründete er mit Moritz Malsch und Katharina Deloglu die Lettrétage in Berlin-Kreuzberg und ist ihr bis heute erhalten geblieben. Seine eigenen Texte erscheinen seit 2004 in Magazinen und Anthologien wie „randnummer“, „poet“, „Lyrik von Jetzt 2“, „Jahrbuch der Lyrik“ und „Wat los, Parzen?“. Er veröffentlichte drei Gedichtbände und eine Erzählung. Seinem 2007 erschienenen Lyrikband „Makellos“ wurde seitens der Kritik „Bildungsgut und Gegenwartswut“ bescheinigt.
Texte von Bresemann wurden ins Englische, Italienische, Schwedische, Spanische und Hebräische übertragen. Sein Gedicht „von jeglichem wort, das durch den mund den menschen vernewet ‑ duencken und gespanne in häutigem deutsch“ erscheint 2018 fortlaufend und in verschiedenen Formaten wie Poetryclips, Memes, Tonträgern, Ausstellungen, Livesituationen, Objekten, Audio- und/oder Video-Dateien, Soundsequenzen, auf verschiedenen Onlineplattformen und gedruckt.

Veröffentlichungen:
Makellos, Verlagshaus J. Frank 2007
In den Kellern Neuköllns, PapperLaPapp Kartonbuchverlag 2010
Berliner Fenster: Gedichte, Berlin Verlag, 2011
Mitlesebuch 102, Aphaia Verlag 2011
Kein Gesicht, SuKulTur 2012
arbeiten und wohnen im denkmal, luxbooks 2014

Auszug auf „Nazis & Goldmund: www.nazisundgoldmund.net/blog/von-jeglichem-wort-das-durch-den-mund-den-menschen-vernewet-duencke-und-gespanne-in-haeutigem-deutsch

 

Božena Správcová

Božena Správcová © privat

Božena Správcová (geb. 1969 in Prag) ist studierte Informationswissenschaftlerin. In den Jahren 1993 bis 2002 arbeitete Správcová für das Literaturmagazin Tvar, danach war sie Redakteurin beim Webmagazin Postmoderní revue und kehrte 2005 zu Tvar zurück, wo sie bis 2012 blieb. Neben ihrer literarischen und verlegerischen Arbeit ist sie Grafologin, spielt Violine und malt. Sie hat einige ihrer eigene Werke illustriert.
Ihre Poesie zeichnet sich durch komplexe lyrische Kompositionen aus, die fast eine prosaische Form erreichen. Sie kombiniert dazu bewusst „unpoetische“ Motive, Neologismen und Umgangssprache und gilt als Vertreterin des postmodernen Schreibens in Tschechien. Sie debütierte 1993 mit der Sammlung „Guláš z modrý krávy“ („Gulasch aus der blauen Kuh“). Weitere Gedichtbände, zwei satirische Prosa-Schlüssel über und gegen den Literaturbetrieb sowie Interviewbände folgten. Seit 2013 ist sie für verschiedene Verlagshäuser tätig.

Veröffentlichungen:

Výmluva, Český spisovatel 1995
Večeře, Host 1998
Spravedlnost, Host 2000
Požární kniha, Trigon 2003
Východ, Trigon 2011
Strašnice, Trignon 2013
Uctívači kruhů, Trignon 2016

Auszeichnungen:
Jiří Orten Preis 1996

Birgit Kreipe

Birgit Kreipe © gezett

Birgit Kreipe (geb. 1964 in Hildesheim) arbeitete in ihrer Geburtsstadt als Buchhändlerin. Sie studierte Psychologie und Germanistik in Marburg, Wien und Göttingen und lebt als Psychotherapeutin und Autorin in Berlin. Gedichte von Birgit Kreipe erschienen in Zeitschriften und Anthologien, zuletzt 2016 in „alles hier, Majestät, ist deins: Lyrik im Anthropozän“. Im gleichen Jahr erschien auch ihr jüngster und viel beachteter Gedichtband „SOMA“. Sie schafft in ihren Gedichten Bildräume, in denen Märchenmotive, archäologische Spuren, Erinnerungen und Imaginationen ineinandergreifen. „Märchenhaft, traumhaft und enigmatisch“, nannte Andreas Heidtmann ihre Gedichte bei der Preisverleihung zum Münchner Lyrikpreis 2014. Zu ihren weiteren Auszeichnungen gehören ein Literaturstipendium des Berliner Senats 2016 und die Autorenresidenz der Slovenia Book Days in Ljubljana und Kranj in Slowenien 2017.

Veröffentlichungen:
wenn ich wind sage, seid ihr weg, fixpoetry 2010
schönheitsfarm, Verlagshaus J. Frank 2012
SOMA, kookbooks 2016

Auszeichnungen:

Münchner Lyrikpreis 2014
Irseer Pegasus 2014

Marie Šťastná

Marie Šťastná © Ladislav Puršl

Marie Šťastná (geb. 1981 in Valašské Meziříčí) ist eine der wichtigsten Dichterinnen, die um das Jahr 2000 in die tschechische Literatur trat. Aus einer weiblichen Perspektive betrachtet sie zwischenmenschliche Beziehungen kritisch und empathisch. Sie studierte Kunstgeschichte und Kulturgeschichte an der Universität von Ostrava. Bisher hat sie vier Gedichtbände veröffentlicht. Šťastná ist keine Vielschreiberin. Wenn 2019 ihre neue Gedichtsammlung erscheinen wird, werden seit dem letzten Band neun Jahre vergangen sein. In Deutschland wird noch im Jahr 2018 im hochroth Verlag ein zweisprachiger deutsch-tschechischer Auswahlband veröffentlicht werden. Erste deutsche Übersetzungen ihrer Gedichte erschienen bereits im Sommer 2010 in einem Sonderheft der Literaturzeitschrift Signum. Im gleichen Jahr erhielt sie den Dresdner Lyrikpreis. Marie Šťastná lebt in Prag und verdient ihren Lebensunterhalt als Designerin für Kleidung und Schmuck.

Veröffentlichungen:

Jarním pokrytcům, Unarclub 1999
Krajina s Ofélií, Knižnice Ortenovy Kutné Hory 2003
Akty, Protis 2006
Interiéry, Host 2010

Auszeichnungen:
Jiří Orten Preis 2004
Dresdner Lyrikpreis 2010

Carl-Christian Elze

Carl-Christian Elze © Sascha Kokot

Carl-Christian Elze (geb.1974 in Berlin) studierte zunächst Medizin, Biologie und Germanistik an der Universität Leipzig und von 2004 bis 2008 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. In den Jahren 2002 bis 2009 war er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift plumbum, die 2007 mit dem V.O. Stomps Preis der Stadt Mainz ausgezeichnet wurde. Carl-Christian Elze schreibt Gedichte, Prosa, Drehbücher und Libretti. Von ihm stammt das Drehbuch zum Kurzspielfilm „Atropos“, der mit dem 1. Preis beim Filmfestival Kurzsüchtig 2011 ausgezeichnet wurde. Seine Gedichte vernetzen Materie und Metaphysik. Konkrete Motive aus Natur und Tierwelt sind scheinbar Nebenschauplätze in einem lyrischen Konstrukt, dass das große Ganze ins Licht rückt und das Wissen um die Zerbrechlichkeit des Lebens mit beeindruckender Zärtlichkeit transportiert.
Seit 2006 erschienen mehrere Gedichtbände von Carl-Christian Elze; ebenso Beiträge in Literaturzeitschriften und Anthologien wie „EDIT“, „Lyrik von Jetzt 2“ und „Jahrbuch der Lyrik“. Elze ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Seit 2013 betreibt er zusammen mit Janin Wölke, Udo Grashoff, Mario Salazar und Christian Kreis die Lesereihe niemerlang in Leipzig.

Veröffentlichungen:
stadt/ land/ stopp, Mitteldeutscher Verlag 2006
Oda und der ausgestopfte Vater. Zoogeschichten. kreuzer books 2018
gänge, CVB 2009
olsztyn-allenstein-express, heinemann presse 2012
ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist, luxbooks 2013
Aufzeichnungen eines albernen Menschen, Verlagshaus Berlin 2014
diese kleinen, in der luft hängenden, bergpredigenden gebilde, Verlagshaus Berlin 2016

Auszeichnungen:
Lyrik-Debütpreis Poetenladen; Finalist beim Open Mike 2005
1. Preis Irseer Pegasus 2006
Lyrikpreis München 2010
Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis der Stadt Cuxhaven 2014
2016 Bundesstipendium im Deutschen Studienzentrum Venedig