So 3.6. 17:00 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Clubraum, Eintritt € 5 / 3
Mit Hartmut Fähndrich Arabist, Bern Hendrik Jackson Autor, Berlin Dörte Schmidt Musikwissenschaftlerin, Berlin Moderation Ilma Rakusa Autorin, Übersetzerin, Zürich
Übersetzungsvorgänge sind allgegenwärtig, sie sind Austausch und Aneignung. Doch wie nähern sich Dichter, Übersetzer und Musiker einem fremden Text? Was machen sie daraus? Folgen sie ihm treu? Verwandeln sie ihn sich an? Bringen sie ihre Bewunderung zum Ausdruck oder eher Kritik, gar Spott?
Der Lyriker Hendrik Jackson berichtet aus seiner Erfahrung mit den verschiedensten freien Arten von Übersetzung, von der »Nachdichtung« über die inspirierte Neudichtung bis hin zum nachahmenden Pastiche.
Hartmut Fähndrich, Arabist, spannt einen Bogen über 13 Jahrhunderte fruchtbaren Austauschs zwischen der arabischen und europäischen Welt. Die Stationen: die Übersetzungen aus dem Griechischen ins Arabische im Bagdad des 8.–10. Jhs., die Übersetzerschulen Toledos mit ihren Übertragungen aus dem Arabischen ins Lateinische im 12.–13. Jh., die französische Übersetzung von »Tausendundeiner Nacht« im 18. Jh. und schließlich der Kultur- und Wissensaustausch der letzten zweihundert Jahre.
Die Musikwissenschaftlerin Dörte Schmidt beschäftigt sich mit Cover-Versionen und zieht Verbindungslinien zur Übersetzung »heiliger Texte«: Kann es sein, dass das Covern eines Kult-Songs von Bob Dylan für manche Interpreten genau dies ist?
Hartmut Fähndrich (*1944) kennt, lehrt und übersetzt moderne arabische Literatur, bereist die arabischen Länder und bringt die Früchte dieser Reisen u. a. als Herausgeber ein.
Hendrik Jackson (*1971) übersetzte Marina Zwetajewa und Alexej Parschtschikow, hier wie auch in eigenen Texten geht er mit poetischen Mitteln der Übersetzbarkeit von Zeichenhaftem und (scheinbar) Nichtsprachlichem nach.
Dörte Schmidt (*1964) lehrt an der Universität der Künste, sie forscht über Musiktheater, neue Musik und die musikalische Schriftkultur und interessiert sich für Übersetzung innerhalb und zwischen den Künsten.
Mit freundlicher Unterstützung durch: Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Stiftung Preußische Seehandlung, Weltlesebühne e. V.
Projektleitung: Gabriele Leupold