Do 7.6. 20:00 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg, Studio, Eintritt: € 15 / 10
Idee, Regie und Performance: Fátima Miranda Spanien; Pianist und Piano Arrangements: Miguel Ángel Alonso Mirón Spanien; Fotografien für das Bühnenbild: Chema Madoz Spanien
Fátima Miranda ist eine stimmliche Unmöglichkeit, eine klangliche Abnormität, eine Poetin des Gesangs. Beim poesiefestival berlin präsentiert sie zum ersten Mal in Deutschland ihr neues Programm »perVERSIONS«.
Sie entführt Evergreens in die unendlichen Weiten ihres klanglichen Universums, moduliert sie, dreht sie durch ihren lautpoetischen Transformator und schickt sie zurück auf die Erde.
Die Auswahl des Repertoires basiert auf unserem kollektiven Gedächtnis – dem, was uns bewegt oder berührt, ohne den Anspruch zu erheben, alle Stilrichtungen abzudecken. Mittelalterliche Melodien, Klagelieder, Lieder, Gesänge von Schamanen oder indische Ragas greifen ineinander mit Jazz Standards, spanischen Copla, Pop Songs, Fado oder Chanson.
Das Konzert ist in sieben Atmosphären gegliedert, die jeweils aus 3–4 Liedern bestehen. Innige, fesselnde Stimmungen wechseln sich ab mit extrovertierten Songs voll kosmischer Klarheit, groteskem Humor und abgründiger Brillanz. Lou Reeds »Walk on the wild side« singt Miranda im Belcanto mit Tröte, Schubert-Lieder werden zu Walgesang.
Begleitet wird sie von dem Pianisten Miguel Ángel Alonso Mirón. Er ist bekannt für seine außergewöhnlichen musikalischen Interpretationen. Seine Virtuosität zeigt sich nicht nur als perfekter »Diener der Stimme«, sondern auch in der multiklanglichen Nutzung seines Instruments. Beide Künstler bilden eine Symbiose aus Verspieltheit, Humor und Poesie, ergänzt durch projizierte Fotografien von Chema Madoz.
Die in Madrid lebende Lautpoetin Fátima Miranda hat sich seit den 80er Jahre ein hochvirtuoses Repertoire an stimmlichen Techniken und darstellerischen Mitteln erarbeitet, die ihren Soloperformances ein unverwechselbares Gesicht geben und in vielen Zügen einzigartig sind. Miranda benutzt ihre Stimme nicht nur zum Sprechen und Singen, sondern auch wie ein Perkussions- und Blasinstrument, kombiniert östliche, westliche und selbsterfundene Gesangstechniken und verfügt über einen Stimmumfang von vier Oktaven. Sie steht in der Linie der großen experimentellen Vokalperformerinnen wie Cathy Berberian, Joan LaBarbara, Meredith Monk und Diamanda Galas. In ihren multimedialen Auftritten zeigen sich spanisches Erbe und Temperament sowie die Neigung zu grotesker Übertreibung und ironischer Brechung.
Mit freundlicher Unterstützung durch: Botschaft von Spanien
Projektleitung: Ilka Rümke