Gemeinsam mit Gästen, FilmemacherInnen und DichterInnen feiern wir den Auftakt des ZEBRA Poetry Film Festival in Berlin. In Anwesenheit der KünstlerInnen zeigen wir die Gewinnerfilme des ZEBRA Poetry Film Festivals Münster | Berlin vom September 2018. Die eingeladenen Autoren lesen aus ihren neuen Werken. Anlässlich des Länderschwerpunkts beginnt das Festival mit einem musikalischen Russland-Berlin-Mix: Das Weltmusik-Ensemble KARAGOD vereint gemeinsam mit dem Berliner Beatboxer Friedel Tradition und Gegenwart der slawischen Musik.
Mehr als 1.200 Einsendungen aus 97 Ländern wurden für das ZEBRA Poetry Film Festival Münster | Berlin 2018 eingereicht. Die Programmkommission nominierte 66 davon für die Wettbewerbe. Folgende Preise wurden dieses Jahr von der dreiköpfigen internationalen Jury vergeben: der „ZEBRA-Preis für den besten Poesiefilm“, gestiftet vom Haus für Poesie, der „Goethe Filmpreis“, gestiftet vom Goethe-Institut, sowie der „Preis für den besten Film für Toleranz“, gestiftet vom Auswärtigen Amt.
Die deutschsprachige Dichtkunst ist bekannt für ihre Vielfältigkeit. Zehn bewegende und witzige Filme aus dem deutschsprachigen Raum traten an um den „Ritter Sport Filmpreis“, gestiftet von der Alfred Ritter GmbH & Co KG.
Das ZEBRA Poetry Film Festival nimmt Kinder und Jugendliche auf poetische Streifzüge mit. ZEBRINO zeigt Gedichte als Filme in allen Farben und Stilen, für Kinder von 8-12 Jahren, und bringt ihnen so das Genre Poesiefilm nahe. Die jungen BesucherInnen treffen unter anderem auf einen gelben Wal, ein schüchternes Monster und einen Jungen, dem Blumen auf dem Kopf wachsen. Am Ende wählen die Kinder ihren Lieblingsfilm.
„Pyataya Noga“ (Das fünfte Bein) ist ein Idiom, das die Stellung der Videopoesie in der russischen Kultur charakterisiert. 2006 trafen sich Andrei Rodionov und Yekaterina Troepolskaya, die späteren Kuratoren des gleichnamigen Festivals, zum ersten Mal. Zehn Jahre später heirateten sie. In dieser Zeit hat sich das Genre Videopoesie in Russland von einem grafomanischen Statement zur konzeptuellen Kunst entwickelt. Heute gibt es zahlreiche KünstlerInnen, die bewusst in dieser Richtung arbeiten. „Pyataya Noga“ stellt beim ZEBRA Poetry Film Festival Berlin russische LyrikerInnen und FilmemacherInnen vor, die mit Videopoesie experimentieren, und zeigt eine Auswahl ihrer Arbeiten.
Berlin, Berlin, Berlin! Nach internationalen preisgekrönten Filmen und russischer Poesie feiern und präsentieren wir zum großen ZEBRA-Finale die Berliner Poesiefilmszene.
Können wir die Poesiefilmproduktion in Deutschland verstärken, Neugier schüren, Expertisen ausbauen? Beim Kolloquium werfen wir einen Blick auf die Perspektiven des Genres gestern, heute und morgen und ihre Anbindung an Fernsehen und neue Medien. Sonja Hofmann und Reiner Nachtwey berichten von den studentischen Poesiefilmszenen in Köln und Düsseldorf. Wie könnte eine Förderung für Poesiefilme an Hochschulen gestaltet werden? Was leisten die Dozierenden bereits? Am Beispiel Frankreich zeigt Emmanuel Ryz von TANT MIEUX PROD, was eine nationale politische Förderstruktur bewirken kann. Michiel Snijders präsentiert Filme aus den Niederlanden und führt in das dortige Produktionskonzept ein.
Die Faszination für Poesiefilme hat längst die StudentInnen der deutschen Universitäten und Filmhochschulen erfasst. Das Festival präsentiert die neueste Generation von Hochschulfilmen. Sie entstanden an der Hochschule Düsseldorf bei Prof. Dr. Reiner Nachtwey und Dr. Kathrin Tillmanns sowie an der Kunsthochschule für Medien Köln unter der Leitung von Andreas Altenhoff, Didi Danquart, Sonja Hofmann und Sophie Maintigneux.
Die Rückblende widmet sich den Werken der Avantgarden des experimentellen Films der 1920er Jahre. Die Auswahl der großen Klassiker des amerikanischen Experimentalfilms und der französischen Surrealisten wird live begleitet von Carsten-Stephan Graf von Bothmer, der zu den angesagtesten Stummfilmmusikern in Deutschland gehört und weltweit Konzertsäle mit seinen spektakulären Film-Konzerten füllt.
Das ZEBRA nimmt auch dieses Jahr Kinder und Jugendliche mit auf seine quietschbunten Streifzüge. Junge FestivalbesucherInnen arbeiten intensiv mit Filmen und Gedichten. Ein Poesiefilmworkshop für SchülerInnen aus Brandenburg fand bereits statt, die Filme kommen zur Uraufführung. Für russischsprachige Grundschulkinder wird ein Film- und Übersetzungsworkshop angeboten. Die Älteren bringen die Plots ihrer Lieblingsserien auf Papier und Bühne. Dazu gibt es eine Fortbildung für PoesievermittlerInnen und Lehrende. Hier kann man ausprobieren, wie sich Poesiefilme zur Lyrikvermittlung im Unterricht einsetzen lassen.