Veranstaltung: Juni 2016
So
5.6.16
13.00 Uhr
Colloquium: Literaturen der Flucht - "Wir, deren Splitter verstreut sind"
Gespräch
Der Literaturbetrieb reagiert auf die Flüchtlingskrise: Romane erscheinen, Lyrikerinnen und Lyriker suchen Sprachen für aktuelle Ausnahmezustände und in der Literaturwissenschaft werden Forschungsprojekte zu Fluchtliteratur angestoßen. Zugleich verfügen wir über ein riesiges kulturelles Archiv an Fluchterzählungen – man denke nur an die Sagen um die Flucht aus Troja. In drei Panels diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Autorinnen und Autoren in diesem Colloquium, das in Kooperation mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin entwickelt wurde, tagesaktuelle und historische Perspektiven auf Flucht.
13:00 – 14:00 Literatur im Ausnahmezustand: „Hotspots“ und „Transitzonen“
Mit Eva Geulen DEU Literaturwissenschaftlerin | Ghayath Almadhoun PSE/SWE Dichter | Rasha Omran SYR/EGY Dichterin
Moderation: Falko Schmieder DEU Kulturwissenschaftler
Im offiziellen Sprachgebrauch spielt sich das Fluchtgeschehen in Hotspots, Transitzonen oder Auffanglagern ab. Welche Bilder werden mit dieser Sprache evoziert, welche Realitäten verbergen sich hinter diesen Worten? Und auf welche Weise nähert sich Literatur – seit jeher mit individuellen und gesellschaftlichen Ausnahmezuständen befasst – den Realitäten der Flucht?
14:15 – 15:15 Fluchterfahrungen zwischen Antike und Gegenwart
Mit Martin Treml DEU Religionswissenschaftler | Melanie Möller DEU Altphilologin | Hammoud Hamoud SYR/DEU Islamwissenschaftler
Moderation: Dirk Pilz DEU Journalist
Flucht und Vertreibung sind Themen in Koran und Bibel, aber auch in Mythen wie etwa denjenigen um Aeneas. Dieses Panel konfrontiert Fluchtdarstellungen in Mythos und Religion mit der gegenwärtigen Situation und befragt ihre Aussagekraft in Bezug auf das Hier und Jetzt.
15:30 – 16:30 Eine Sprache für das Flüchten finden
Mit Hannah Markus DEU Germanistin | Alfrun Kliems DEU Slawistin | Fiston Mwanza Mujila COD/AUT Dichter
Moderation: Johann Reißer DEU Autor
Flucht bedeutet auch, die Muttersprache zurückzulassen und sich auf neue Sprachen einzulassen. Dieses Panel diskutiert Sprechweisen für das Weggehen, Fremdsein und Ankommen in der osteuropäischen, afrikanischen und deutschen Lyrik.
Abstracts der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Die drei Panels werden englisch-deutsch gedolmetscht.
Projektleitung: Tim Albrecht, Christine Kutschbach, Johann Reißer
Akademie der Künste
Clubraum
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Eintritt:
8/5 EUR
Tickets online
Vorverkauf in der Akademie der Künste:
Tel 030. 200 57-1000/-2000
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten
Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte
Täglich 10:00–19:00