Ort: Kesselhaus
Zeit: 20.00 Uhr
Eintritt: VVK 9/7 EUR AK 12/10 EUR
Von Paulus Böhmer
Regie: Sebastian Martin
Schauspieler: Maximilian Grill, Mirko Kreibich, Timo Lampka
Gesang: Anat Tuvia
Projektleitung: Andreas Conrad
In seinem Langpoem „Kaddish“ unternimmt Paulus Böhmer eine poetische Inventur der Welt. Er gedenkt aller Verstorbenen, die zu Lebzeiten seinen Weg kreuzten - und feiert in einem hymnischen Gesang das Leben.
Böhmers Gedicht ist ein über Jahrzehnte entstandenes lyrisches Großwerk, ein nach musikalischen Vorgaben konstruiertes symphonisches Gefüge. In ihm findet sich tiefste Trauer, aber auch Trotz und Zärtlichkeit. Auf die Bühne gebracht wird das Langpoem von Sebastian Martin, der sich in der szenischen Fassung mit dem verzweifelten Wunsch auseinander setzt, dem Tod zu entrinnen. In seiner Inszenierung leben die Figuren in der Hoffnung, den Tod bannen zu können, wenn sie nur seinen wahren Namen kennen. Die Zeit der Aufführung wird zur Lebenszeit, das Zeitlimit für einen zum Scheitern verurteilten Kampf gegen den übermächtigen Gegner, den Tod.
Der Lyriker Paulus Böhmer ist ein Außenseiter der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Er ist Vertreter des rhythmisch-epischen Großgedichts, das mit seinem Nebeneinander von Elementen, die auf den ersten Blick unvereinbar zu sein scheinen, eine rauschhafte Wirkung auf den Leser zu erzeugen versucht. Wichtige Einflüsse auf das Werk Böhmers hat die Dichtung der amerikanischen Beatgeneration, allen voran Allen Ginsberg, ebenso wie der Rock’n’Roll.
In Kooperation mit
der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch".