open mike – Auftakt: Debütlesungen

Jessica Lind

Jessica Lind © Mercan Sümbültepe
Jessica Lind © Mercan Sümbültepe

Jessica Lind, geboren 1988 in St. Pölten, Drehbuchstudium an der Filmakademie Wien, lebt in Wien. Autorin des Science-Fiction-Films „Rubikon“ (gemeinsam mit Regisseurin Magdalena Lauritsch). Als Dramaturgin betreute sie „Little Joe“ von Jessica Hausner, Premiere in Cannes 2019. 2015 Gewinnerin des 23. open mike mit der Kurzgeschichte „Mama“, aus der ihr gleichnamiger Roman entstanden ist. 2017 Stipendiatin des 21. Klagenfurter Literaturkurses, 2019 Stipendiatin der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung.

Lisa Krusche

Juliane Liebert

Juliane Liebert © Claude Gerber
Juliane Liebert © Claude Gerber

Juliane Liebert, geboren 1989 in Halle an der Saale, hat an der Universität der Künste Berlin studiert und arbeitet als freie Autorin und Journalistin, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit und den Spiegel. Sie schreibt Prosa und Lyrik und hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt Hurensöhne! Über die Schönheit und Notwendigkeit des Schimpfens (starfruit publications, 2020). „lieder an das große nichts“ ist ihr Lyrikdebüt.

Workshops im Rahmen des 29. open mike

Fr, 12. November zwischen 13.30 Uhr und 17.30 Uhr, im Heimathafen Neukölln und in der Kulturbrauerei

1. Autofiktion – Erzählen vom Ich
Mit Christian Dittloff (Autor, Berlin)
 
Wer spricht im „Ich“? Welche Verantwortung tragen wir, wenn wir von „unserem Ich“, also der markierten Übereinstimmung von Autor*in und Erzähler*in erzählen? Wodurch entsteht bei Leser*innen die Faszination für autobiographische Texte und Autofiktion? Ist das Publikum durch ein Überangebot an Narrationen und fiktionalen Erzählmustern so satt, dass es sich in die Welt der literarischen Fakten rettet? Und: Wo endet eigentlich das Buch, wenn ich über mich schreibe?
 
In dieser Werkstatt wollen wir obige und vor Ort entstehende Fragen gemeinsam diskutieren und mit Hilfe von im Vorfeld verschickten kurzen Textauszügen (u.a. von Annie Ernaux, Rachel Cusk, Isabelle Lehn, Christian Dittloff, Daniel Schreiber) miteinander in Beziehung setzen. Darüber hinaus sprechen wir über konkrete Schwierigkeiten aus der Schreibpraxis: Fallstricke, Risiken, Befürchtungen und innere Widerstände beim Schreiben über die eigene Biographie.
Fakultativ können im Vorfeld kurze erzählende Texte oder Textauszüge (1-3 Seiten) eingereicht werden. Diese werden vorab an alle teilnehmenden Autor*innen verschickt und in der Werkstatt besprochen.
 
2. DEAR FUTURES – Lyrikwerkstatt
Mit Rike Scheffler (Autor*in, Berlin)
Teilnahmebegrenzung: 8 Pers.
 
Der diesjährige Lyrik-Workshop widmet sich bewusst offen dem realitätsschaffenden Potenzial von Sprache. Inspiriert von bereits existierenden eco- & queer-feministischen, anti-rassistischen, posthumanistischen und klima-aktivistischen literarischen Zukunftsvisionen, werden wir erkunden, wie das Herbeischreiben von (neuen) Seinsweisen / komplex verdichteten kleinen und großen Welten mithilfe der alten magischen Mittel der Poesie gelingen kann.
 
Im Zentrum des Workshops werden darüber hinaus die Gedichte der Teilnehmenden stehen, die ihre Texte im Plenum vorstellen möchten, um Feedback und Anregungen zu ihnen zu erhalten. Diese Texte werden vorab an alle teilnehmenden Autor*innen verschickt.

3. Vom Manuskript zur Buchveröffentlichung – alles zum Betrieb
Mit Katrin Kroll (Agentin, Berlin)
 
Wie tickt die Buchbranche? Wie finde ich die richtigen Partner*innen auf dem Weg zur Buchveröffentlichung? Wie sieht ein guter Pitch aus? Wie gehe ich mit Feedback um? Und, nicht zuletzt, wie sehe ich mich selbst als Autor*in?
 
Der Workshop liefert einen Überblick über den deutschsprachigen Literaturbetrieb, diskutiert die wichtigsten Schritte auf dem Weg vom Manuskript zur Veröffentlichung, bietet Tipps für die Verlags-/Agentursuche und viel Raum für Q&As.
 
4. Work in Progress: Prosaprojekte
Mit Philipp Winkler (Autor, Niedersachsen)
Teilnahmebegrenzung: 8 Pers.
 
In diesem Workshop hat jede*r Zeit, ein längeres Erzählprojekt kurz vorzustellen, etwas zum Schreibprozess und zur Arbeitsweise zu sagen und eine zentrale Frage oder ein Problem zu formulieren. Die Teilnehmer*innen senden im Vorfeld jeweils 1-2 Seiten aus einem aktuellen Erzählprojekt sowie ein kurzes Exposé ein. In der Gruppe wird sowohl über die individuellen und konkreten Fragen an die jeweiligen Texte als auch generell über den Schreibprozess gesprochen.