„Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“ - so heißt es in Herbert Grönemeyers Song „Heimat“. Im Zeitalter von Globalisierung, Wirtschaftskrise und Wertewandel ist es für viele Menschen wichtig, sich irgendwo zu Hause zu fühlen. Geborgenheit oder Einsamkeit, Zuhause oder Fremde – mit dem Begriff „Heimat“ verbinden sich viele Facetten.
Diesem Thema widmet sich das diesjährige Poesiefestival. Es stellt die Frage nach der „Heimat Poesie“, nach einem Ort für die Dichtkunst: Ist sie überall zu Hause, lebt sie im Exil oder ist sie gar heimatlos? Welche Bedeutung haben Begriffe wie Identität, Migration, Exil und Heimat für die vielfältigen poetischen Ausdrucksformen?
Bereits zum 14. Mal gibt Berlin im Juni der Poesie und internationalen Dichterinnen und Dichtern, Künstlerinnen und Künstlern eine lebendige Plattform, ihre Kunst zu präsentieren. Wie auch in den vergangenen Jahren setzt das Festival auf eine Mischung von traditioneller Dichtkunst, auf das reine Wort, auf Performance, auf das Zusammenspiel von Musik, Kunst, Film, Bild und Text. Ungarische Poesie trifft auf finnische Lyrik, deutscher Slam auf internationalen HipHop, Spoken Word-Kunst aus vier Kontinenten auf Bilder aus allen Ländern Europas zum Thema Poesie. Das Poesiefestival ist ein besonders schönes Beispiel für das Weltverständnis dieser Stadt. Hier gelingen poetische Grenzüberschreitungen, findet ein reger Austausch von Ideen und Konzepten statt.
Ich freue mich, dass die Finanzierung des Festivals auch in diesem Jahr über den Hauptstadtkulturfonds gesichert werden konnte. Mein Dank gilt den Verantwortlichen um Thomas Wohlfahrt, die wiederum ideenreich und professionell die jüngste Ausgabe des Festivals erdacht, geplant und organisiert haben. Den Besucherinnen und Besuchern des Poesiefestivals wünsche ich Tage intensiver Erlebnisse in der Weltstadt an der Spree mit der Dichtkunst der Welt.
Bernd Neumann MdB
Staatsminister bei der Bundeskanzlerin