Yasuki Fukushima

Yasuki Fukushima c_Tamiko Nishimura

Yasuki Fukushima (geb. 1943 in Tokio) ist einer der expressivsten Gegenwartslyriker Japans. Er schreibt Tankas, eine 1300 Jahre alte Gedichtform, die streng aus 31 Silben besteht. Fukushima spielte eine tragende Rolle in der Modernisierung des Tankas in den 1960er Jahren, als er damit begann, über aktuelle Themen zu schreiben, etwa über die Studentenbewegung, in der er in involviert war.
Aus den sechziger und siebziger Jahren stammen sowohl Fukushimas gesellschaftliches Engagement als auch seine experimentellen Auftrittsformen. Die von ihm so genannten „zekkyō tanka“ (geschriene Tankas) trägt er meist zu Musikbegleitung vor, laut und leidenschaftlich. In seinen Auftritten nimmt er spontane Änderungen in der Abfolge der Texte vor und kreiert immer neue Verbindungen zwischen einzelnen Gedichten, ob klanglich, motivisch oder emotional. Darüber hinaus setzt Fukushima seine Gedichte in den Dialog zu Texten anderer Autoren, verwischt im Vortrag die Grenzen zwischen den Kunstgattungen, aber auch zwischen Eigenem und Fremdem. Seine Performances sind wie Jazz: ein freies Spiel zwischen Themen, Stimmen, Variationen. Keine zwei seiner Auftritte gleichen einander.
Yasuki Fukushima hat tausende Tankas geschrieben, über 30 Gedichtbände veröffentlicht, darüber hinaus Essays, CDs und DVDs. Neben seiner künstlerischen Arbeit ist Fukushima seit Jahrzehnten in Tokio als buddhistischer Priester tätig.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Zenkashū (Werke in 3 Bänden). Kawade Shobō Shinsha 1999
Tanka screaming (Japanisch). Bird's shadow. 2005