Szilárd Borbély

Der literarische Durchbruch gelang Szilárd Borbély (* 1964 Fehérgyarmat, Ungarn) 1994 mit dem Langgedicht „Hosszú nap el“ („Langer Tag fernab“). Seitdem hat er zahlreiche Gedichtbände, aber auch Theaterstücke, Librettos, Essays und Erzählungen veröffentlicht. Der Gedichtband „Halotti pompa“ („Leichenprunk") ist eine Auseinandersetzung mit der Tragödie, die seine Familie Weihnachten 2000 heimsuchte: Seine Mutter wurde von Einbrechern brutal ermordet, der Vater schwer verletzt zurückgelassen. Borbély arbeitet dieses Schicksal auf, indem er auf Stilfiguren und Motive der „ars moriendi“ zurückgreift und diese mit Verweisen auf christliche und jüdische Traditionen verflicht.

Szilárd Borbély  ist Dozent für Alte Ungarische Literatur an der Universität Debrecen und arbeitet als Übersetzer aus dem Deutschen und Englischen. So hat er Werke u.a. von Rumjana Zacharieva, Monika Rinck, Robert Gernhardt und Durs Grünbein übertragen. Borbély erhielt u.a. zweimal das Soros-Stipendium, den Attila-József-Preis (2002) und den Artisjus-Literatur-Preis (2011).

Veröffentlichungen (Auswahl):

Hosszú nap el (Langer Tag fernab) (Jelenkor 1993)
Berlin – Hamlet (Jelenkor 2003)
Halotti pompa (Leichenprunk) (Kalligram 2004)
Egy gyilkosság mellékszálai (Nebenstränge eines Verbrechens) (Vigilia 2007)
A testhez  (An den Körper) (Kalligram 2010)

In deutscher Übersetzung erschienen:

Dichterpaare - Költőpárok, Band 8: Borbély Szilárd – Michael Donhauser (Kortina 2009)