Jiang Tao

Jiang Tao (c) privat

Jiang Tao, geboren 1970, studierte zunächst Ingenieurswissenschaft, bevor er sich für die Literatur entschied. Er lebt heute als Herausgeber der Zeitschrift „New Poetry Criticism“ und Dozent für chinesische Literatur in Beijing und ist eine der wichtigsten Stimmen, die sich für eine Erneuerung der chinesischen Lyrik aussprechen. Seine Texte zeichnen sich durch eine unaufgeregte Sprache, Witz und Ironie aus. Jiang Tao nutzt die Perspektiven seines breit aufgestellten lyrischen Personals, um unterschiedliche Aspekte der chinesischen Gegenwartsgesellschaft zu kritisieren: In seinen Gedichten treten verarmte Rentner, junge Wanderarbeiter oder Computernerds auf. Dabei beklagt Jiang Tao aber keinesfalls nur gesellschaftliche Ungerechtigkeiten. Stattdessen nutzt er ironische Brechungen, um die Absurdität des vermeintlich Normalen sichtbar zu machen. Seine Gedichte provozieren ein Lachen, das im Hals stecken bleibt. Jiang Tao wurde zu zahlreichen internationalen Literaturfestivals eingeladen und u. a. mit dem renommierten Liu-Li'an-Preis für Lyrik ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl): Good News, Taipei: Showwe Informatics, 2013; The Book of Birds, Shanghai: Sanlian Bookstore, 2005; New Poetry Collections and the Formation of Chinese New Poetry, Beijing: Peking University Press, 2005; Tower in the Apartment: Literature and Youth in China in the 1920s, Beijing: Peking University Press, 2015 Bakunin’s Hand, Beijing: Peking University Press, 2010; Anthology of a Century of Chinese New Poetry, Volume 16, Wuhan: Yangtze River Literature Press, 2013; Anthology of 20th-century Modern Chinese Poetry, Volume 1, Beijing: People’s Literature Press, 2010