Veranstaltung: September 2022
Fr
2.9.22
19.30 Uhr
in schwarzen Alphabeten: Valzhyna Mort
Lesung & Gespräch
Valzhyna Mort (geboren 1981 in Minsk) schreibt Gedichte, die tief in der belarussischen Geschichte wurzeln. Ihre Texte durchdringen private und offizielle Geschichte wie Erdschichten und sprechen von Orten, an denen
Tote mit Überlebenden Umgang pflegen. Mort betreibt poetische Ahnenforschung und konfrontiert geerbte Traumata: „Versuchsperson für den glühenden Reaktor von Großmutters Erinnerung“.
Eingeweiht in Kriegs- und Diktaturerfahrung, lauscht sie Geschichten über „Hunger, Bombenhagel, Vertreibung, Krankheit oder Tod“. Bei aller Bitterkeit und Schonungslosigkeit sind Morts Texte eingängig. Sie entstehen in
der Nähe zur Musik, einer Musik allerdings, die Mort selbst eine „zivilisierte Form eines Schreis“ nennt. Es sind Nacht-, Wiegen- und Taschenmesserlieder, Partituren „für laute Stimme und Schraubenzieher“. Verfasst sind die Texte in zwei Sprachen: auf Englisch und Belarussisch, das Mort mit dem Zischeln in einem Natternfeld vergleicht. Ihr jüngster Band Musik für Tote und Auferstandene (Suhrkamp Verlag 2021) wurde von Katharina Narbutovic und Uljana Wolf übersetzt.
Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
Gefördert im Rahmen von NEUSTART KULTUR im Programmteil KULTUR.GEMEINSCHAFTEN aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder.
In Lesung und Gespräch: Valzhyna Mort
Moderation: Katharina Narbutovic
Haus für Poesie
Kulturbrauerei
Knaackstr. 97, 10435 Berlin
Eintritt:
6/4 Euro
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