Veranstaltung: Februar 2024
Do
1.2.24
19.30 Uhr
in festem Schuhwerk durchs LANGGEDICHT
Svetlana Lavochkina, Romina Nikolić & Frieda Paris
Lesung & Gespräch
In Svetlana Lavochkinas (geboren 1973 in Saporischschja, Ukraine) Langgedicht Carbon. Ein Lied von Donezk (Voland & Quist 2024, aus dem Englischen übersetzt von Diana Feuerbach) ranken sich die zwei Erzählstränge des Schmieds Alexander und der Linguistin Lisa rund um ein komplexes, mythologisch-hyperreal anmutendes Bild von Donezk, Stadt der Kohle, und deren Geschichte von 1964 bis zur russischen Invasion im Donbass 2014: „Donezk ist ein Malkasten für Kinder, / neun Grundtöne, ehrbar und schlicht.“ Mit „Auszüge aus einem Langgedicht“ ist Romina Nikolićs (geboren 1985 in Suhl) Band Unterholz (Edition Muschelkalk im Wartburg Verlag 2023) untertitelt, und tatsächlich scheinen die Verse wie ein selbstvergewissernder Blick in Erinnerungsräume der Kindheit, die ewig verwunschen, ewig schonungslos daliegen: „Still liegt mein Dorf / Und ist es das noch? / Ist jemals etwas wirklich mein? Wenn der Nebel es einmal eingehüllt hat?“ Das Langgedicht Nachwasser von Frieda Paris (geboren 1986 in Ulm) erscheint im Frühjahr 2024 in der edition AZUR im Verlag Voland & Quist. Hier sitzt die Dichterin am „SCHNEIDETISCH“, montiert Texte, „bereits gedacht oder verstreut“, führt die Materialität und Poetologie des Texts eng mit Kindheitserinnerungen, dem Schreiben der Wortmütter (allen voran: Friederike Mayröcker): „dies meint LANGGEDICHT / ich erschreibe mir und euch eine Architektur / aus Rückschauen und Rückseiten“.
In Lesung und Gespräch: Svetlana Lavochkina | Romina Nikolić | Frieda Paris
Moderation: Maximilian Mengeringhaus
Haus für Poesie
Kulturbrauerei
Knaackstr. 97, 10435 Berlin
Eintritt:
6/4 €
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