Veranstaltung: Oktober 2022
Mo
31.10.22
19.30 Uhr
Da ich das Unsägliche aussprach: Poesie lesen von Idea Vilariño
Lesung & Gespräch
Idea Vilariño (geboren 1920 in Montevideo, gestorben 2009 ebenda) gilt als Solitär der lateinamerikanischen Literatur. Die Dichterin, Shakespeare-Übersetzerin, Kritikerin und leidenschaftliche Anhängerin der kubanischen Revolution ist eine der bekanntesten Autor:innen Uruguays, und das, obwohl ihre Gedichte sich den Leser:innen nicht unmittelbar erschließen. Der Ton, zu dem Vilariño schon früh fand und der über die Jahrzehnte unverwechselbar blieb, ist knapp und intim, unverhohlen autobiographisch, fast privat (z.B., wenn sie in ihrem Gedichtband An Liebe ihre Beziehung mit Juan Carlos Onetti verarbeitet). Es sind kurze, reimlose, parataktische Verse, die geprägt sind von einem radikalen Zweifel an der Sprache: Was kann ich sagen / noch / was ich nicht gesagt habe. Ihre in viele Sprachen übersetzten Gedichte wurden vertont und während der Diktatur in Uruguay als Protestsongs gesungen. Noch heute sind diese Lieder so populär, dass sie in Fußballstadien zu hören sind.
Mit freundlicher Unterstützung des Instituto Cervantes
In Lesung und Gespräch: die Vilariño-Übersetzer:innen und Kenner:innen Susanne Lange | Léonce W. Lupette | Petra Strien
Moderation: Timo Berger
Haus für Poesie
Kulturbrauerei
Knaackstr. 97, 10435 Berlin
Eintritt:
6/4 €
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