Veranstaltung: Juni 2019
So 9.6.19
bis
Do 1.1.70
Aubergine mit Scheibenwischer – Die Zeichnungen von Oskar Pastior
Ausstellung
Mit außergewöhnlichen poetischen Konstruktionen und hintergründigen Wort- und Sprachschöpfungen hat sich Oskar Pastior nicht nur hierzulande in die Köpfe der FreundInnen experimenteller Poesie gedichtet und gelesen. Hinter der Wertschätzung für den Dichter Oskar Pastior – er wurde mit zwanzig Literaturpreisen, darunter der ihm 2006 posthum verliehene Georg-Büchner-Preis, geehrt – ist der Zeichner nahezu unbekannt geblieben. Die Ausstellung rückt nun die „Zeichengebilde“ von Oskar Pastior ins Blickfeld und zeigt, wie sie mit seinen „Wortgebilden“ verbunden sind.
Pastior skizzierte schubweise, parallel zu seinen Textprojekten, aber auch in den Phasen dazwischen. Sein umfangreiches grafisches Werk wirkt beim Betrachten wie eine Entdeckungsreise mit unbestimmtem Ziel. Seine Zeichnungen verführen zum Tagträumen in imaginierten Eigenwelten. Sinn kommt und geht durch die Hintertür, Bedeutung bleibt im Schwebezustand.
Oskar Pastior (1927–2006) wurde im rumänischen Hermannstadt/Sibiu als Angehöriger der deutschen Minderheit geboren. Sein Deportationsschicksal in der Sowjetunion – er wurde 1945 als 17-Jähriger zu vier Jahren Zwangsarbeit im Donbass verschleppt – ist in Herta Müllers Roman „Atemschaukel“ verarbeitet. Pastiors erster Gedichtband erschien 1964 in Bukarest. 1968 floh er in den Westen und lebte von 1969 an als freier Schriftsteller in Berlin.
Kuration: Heidede Becker
Projektleitung: Lutz Dittrich
Die Ausstellung Aubergine mit Scheibenwischer – Die Zeichnungen von Oskar Pastior wird freundlich unterstützt durch die Oskar Pastior Stiftung, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und die Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland.
Akademie der Künste
Halle 3
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Öffnungszeiten
9.6-20.6. tgl. 11.00 – 19.00 Uhr
Eintritt:
4 €