Veranstaltung: Juni 2021

Fr 11.6.21
bis
Do 17.6.21

poesiefestival.org

22. poesiefestival berlin: Da liegt Europa

Event-Picture: 22. poesiefestival berlin: Da liegt Europa Gestaltung (c) studio stg
Gestaltung (c) studio stg

Festival

Unter dem Motto Da liegt Europa untersucht das 22. poesiefestival berlin vom 11. bis zum 17. Juni 2021 die Poesie Europas in ihrer Formen- und Sprachenvielfalt und baut trotz Pandemie poetische Brücken über den Kontinent. Vielsprachigkeit, die Ambivalenz von Sprachenpolitik zu den Sprachen, Migration und Diaspora bilden die thematischen Linien, entlang derer das Festival Europa auf den Prüfstand stellen und über die Poesie gemeinsame Nenner finden möchte. Das Festival findet online statt auf poesiefestival.org

150 Mitwirkende aus rund 40 Ländern kommen während des Festivals in digitalen Lesungen, Gesprächen, Konzerten und Workshops zusammen. Die Videos werden teilweise in Berlin aufgenommen, teilweise aus digitalen Diskussionen oder Einsendungen aus der ganzen Welt zusammengeschnitten und aufwändig postproduziert. Daneben werden zur inhaltlichen Vertiefung 70 Interviews, Essays und Anthologiebeiträge als Texte auf der Festivalwebsite zur Verfügung gestellt. In einem kollektiven Live-Gedicht können FestivalbesucherInnen ab dem 1. Juni bis zum Ende des Festivals gemeinsam über die Zukünfte des Kontinents schreiben. Weitere partizipative Live-Formate schließen sich während des Festivals an.

Ausführliches Programm und Vorverkauf auf poesiefestival.org

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PROGRAMM

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FR 11.6. | 20.00

Lesung & Performance

WELTKLANG – NACHT DER POESIE

In der vielstimmigen Eröffnung des poesiefestival berlin zeigt sich der Reichtum der Gegenwartslyrik, ihre inhaltliche Vielfalt, die Bandbreite ihrer Stile. DichterInnen aus allen Teilen der Welt lesen, singen und performen in ihren Muttersprachen. Mit Ichiko Aoba (JAP) | Ben Lerner (USA) | Hannah Lowe (GBR) | Valzhyna Mort (BLR/USA) | Chus Pato (Galicien/ESP) | Marieke Lucas Rijneveld (NLD) | Marko Tomaš (BIH) | Peter Waterhouse (AUT) | Judith Zander (DEU) | Moderation: Christian Metz (DEU)

Schriftlich geführte Poesiegespräche mit den DichterInnen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

SA 12.6. | 14.00

FORUM: EUROPAS VIELFALT HAT KEINE HAUT

14.00

Vortrag

MULTIKULTURELLES EUROPA. HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN

Can Dündar (DEU/TUR) wirft in seinem Vortrag einen Blick auf Europas (Sprachen-) Vielfalt aus der Position ihrer türkischen Nachbarschaft und der Innensicht des in Europa Exilierten.

16.00

Paneldiskussion

VIELERLEI VOLK IN VIELERLEI SPRACHEN. DIAGNOSEN ZU EUROPAS ZUNGEN

Wo liegen die Möglichkeiten und wo die Schwierigkeiten der sprachlichen Pluralität Europas? Ein Gespräch über Ambivalenzen des Sprachenreichtums, seine gesellschaftlichen und politischen Dimensionen sowie Übersetzungsaufgaben für die EU. Mit Kristina Cunningham (SWE) | Levke King-Elsner (DEU) | Jürgen Trabant (DEU) | Zoltán Danyi (SRB) | Moderation: Asmus Trautsch (DEU)

18.00

Gespräch & Lesung

FEINE PFADE IM SPRACHENGARTEN

Hier stehen ‚kleine‘ Sprachen Europas im Fokus: Ladinisch, Okzitanisch, Mazedonisch, Süd-Samisch und Walisisch. Mit Roberta Dapunt (ITA) | Aurélia Lassaque (FRA) | Nikola Madzirov (MKD) | Johan Sandberg McGuinne (SWE) | Elan Grug Muse (GBR) | Moderation: Asmus Trautsch (DEU)

 

SA 12.6. | 20.00

Elektronische Musik & Gespräch

MIRA MANN UND ROSACEAE

Sowohl Mira Mann als auch das Musikprojekt Rosaceae von Leyla Yenirce arbeiten ästhetisch wie inhaltlich mit Grenzen, Figurationen des Widerstands sowie klanglichen Aspekten verschiedenster Dominanzstrukturen. An diesem Abend präsentieren und diskutieren sie ihre audiovisuellen Produktionen. Mit Rosaceae (DEU) | Mira Mann (DEU) | Moderation: Kristoffer Cornils (DEU)

 

SO 13.6. | 18.00

Gespräch & Lesung

SPRACHARCHIPEL I: EX-YU – UNSERE SPRACHE(N)

Sind Bosnisch, Montenegrinisch, Kroatisch und Serbisch letztlich Varianten einer ‚gemeinsamen‘ plurizentrischen Sprache oder doch eigenständig? Endet ein Sprachraum an den Staatsgrenzen? Was sind die Folgen, wenn Nationalismus eine Sprache spaltet? DichterInnen aus drei postjugoslawischen Staaten diskutieren

die Rolle der Sprache, insbesondere für die Poesie. Mit Senka Marić (BIH) | Ivana Bodrožić (HRV) | Kralj Čačka (SRB) | Dejan Ilić (SRB) | Moderation: Mascha Dabić (AUT)

Essay und Interviews mit den DichterInnen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

SO 13.6. | 20.00

Rede

BERLINER REDE ZUR POESIE 2021: JOHANNES JANSEN

Johannes Jansens (DEU) Rede zur Poesie mit dem Titel „Ergebnis einer Isolation“ ist ein Text in 34 Prosaminiaturen, in denen eine Poetik des Ausnahmezustandes entworfen wird. Die Rede erscheint auf Deutsch und in englischer Übersetzung im Wallstein Verlag.

 

MO 14.6. | 18.00

Gespräch & Lesung

SPRACHARCHIPEL II: SPRACHENLUST UND SPRACHENKAMPF IN SPANIEN

Kastilisches Spanisch, Katalanisch, Asturisch, Baskisch, Galicisch: LyrikerInnen diskutieren die historisch gegebene und heute politisch instrumentalisierte Mehrsprachigkeit in Spanien in ihrer Bedeutung für die Dichtung und den zentralspanischen Literaturbetrieb. Mit María Callís Cabrera (Katalonien/ESP) | Sofía Castañón (Asturien/ESP) | Olvido García Valdés (Kastilien/ESP) | Teresa Irastortza (Baskenland/ESP) | Chus Pato (Galicien/ESP) | Moderation: Cecilia Dreymüller (DEU)

Essay und Interviews mit den DichterInnen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

MO 14.6. | 20.00

Gespräch & Lesung

UNERHÖRTE POESIE – DAS SCHWARZE EUROPA

Initiiert vom Haus für Poesie erscheint im Verlag Das Wunderhorn eine Anthologie, die 32 schwarze europäische DichterInnen in deutscher Übersetzung versammelt. Vier von ihnen kommen in einem Gespräch über Poesie und die Bedeutung von Schwarzsein zusammen und lesen ihre Gedichte. Mit Johannes Anyuru (SWE) | Radna Fabias (NLD) | Roger Robinson (GBR) | Victoria Adukwei Bulley (GBR) | Fiston Mwanza Mujila (AUT), Kurator und Herausgeber | Moderation: Olumide Popoola (GBR)

 

DI 15.6. | 18.00

Gespräch & Lesung

SPRACHARCHIPEL III: MINDERHEITEN, SPRACHEN UND REPRÄSENTATIONEN IN RUMÄNIEN

Wie steht es um die Minderheitensprachen in Rumänien vor und nach 1990, im Tauziehen zwischen Sprachnationalismus und der Dekonstruktion des Nationalen? DichterInnen gehen dieser Frage im Hinblick auf die rumänische Lyrik nach. Mit Radu Vancu (ROU) | Claudiu Komartin (ROU) | Teodora Coman (ROU) | Moderation: Ernest Wichner (ROU/DEU)

Essay und Interviews mit den DichterInnen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

DI 15.6. | 20.00

Gespräch & Lesung

VERSSCHMUGGEL BELARUS – DEUTSCHLAND

Mit der dreisprachigen Lesung (Belarussisch, Russisch, Deutsch) endet der diesjährige Übersetzungsworkshop VERSschmuggel. Sechs DichterInnen aus Belarus arbeiteten gemeinsam mit sechs LyrikerInnen aus dem deutschsprachigen Raum. Hier stellen sie ihre Gedichte und Arbeitsverfahren beim Übersetzen vor. Mit Julia Cimafiejeva (BLR) | Özlem Özgül Dündar (DEU) | Jonis Hartmann (DEU) | Andrej Chadanowitsch (BLR) | Uladzimir Liankievič (BLR) | Maryja Martysievič (BLR) | Andre Rudolph (DEU) | Daniela Seel (DEU) | Tania Skarynkina (BLR) | Ulf Stolterfoht (DEU) | Dmitri Strozew (BLR) | Uljana Wolf (DEU) | Moderation: Karolina Golimowska (DEU)

MI 16.6. | 18.00

Gespräch & Lesung

SPRACHARCHIPEL IV: KASPISCHES MEER – IST DAS NOCH EUROPA?

Europa als Kulturraum gedacht: Die kaspischen Regionen sind auch durch islamische europäische Dichtungstraditionen beeinflusst. Die dort heimischen DichterInnen führen ein Gespräch über Neo-Orientalismus, Selbst-Exotisierung, topographische Sackgassen und queere islamische Poesie. Mit Shamshad Abdullaev (UZB) | Egana Djabbarova (RUS/AZE) | Nicat Mammadov (AZE) | Kanat Omar (KAZ) | Moderation: Hendrik Jackson (DEU)

Essay und Interviews mit den DichterInnen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

MI 16.6. | 20.00

Lesung

QUEER-BODIED VOICES

Während in vielen Ländern Europas die Akzeptanz nicht-heteronormativer Sexualitäten und Identitäten wächst, nehmen andernorts im gleichen Maße gesellschaftliche und politische Diskriminierung zu. Queere Dichter*innen befassen sich mit der Rolle der Lyrik in der derzeitigen Situation und sprechen über Körper, Poesie und Identität. Mit Jay Bernard (GBR) | Eduard Escoffet (ESP) | Judith Kiros (SWE) | Jacek Dehnel (POL) | Anna Hetzer (DEU) | Moderation: Ricardo Domeneck (BRA)

Essay und Interviews mit den Dichter*innen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

DO 17.6. | 18.00

Gespräch & Lesung

SPRACHARCHIPEL V: DICHTUNG UND KULTURELLE SELBSTWAHRNEHMUNG IM BALTIKUM

Gibt es eine spezifische ‚baltische Identität‘? Welche Einflüsse prägen Dichtung und kulturelle Selbstwahrnehmung in Lettland, Litauen, Estland und Russland? DichterInnen aus verschiedenen Ländern der Region nehmen die Literaturen und ihre Sprachen in den Blick. Mit Vaiva Grainyté (LTU) | Maarja Kangro (EST) | Aleksandr Skidan (RUS) | Sergey Timofejev (LVA) | Moderation: Marie Luise Knott (DEU)

Essay und Interviews mit den DichterInnen werden auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

DO 17.6. | 20.00

Performance

DICHTERABEND #8: ABENDMAHL DER ABWESENDEN

In der Pandemie wird es auch um den gemeinsamen Lyrikdiskurs still. DichterInnen lesen ihre Texte in einer Installation von Chiharu Shiota, die Pianistin Aki Takase und die Tänzerin Yui Kawaguchi reagieren darauf. Gemeinsam machen sie das Abwesende wieder präsent. Mit Yoko Tawada (JAP/DEU) | Marion Poschmann (DEU) | Ursula Krechel (DEU) | Ulf Stolterfoht (DEU) | Jan Wagner (DEU)

 

PROGRAMM DER POETISCHEN BILDUNG

DO 11.6. | 10.00–16.00

Lesung und Workshop für Lyrikvermittlung

TAUSCHHANDEL – DURCHLICHTERT mit Claudia Maaß | Karin Fellner | Dorothée Billard

In dieser Fortbildung für LyrikvermittlerInnen werden über Zoom aktuelle Verfahren der Analyse und Vermittlung von Gegenwartslyrik erlernt. Im Mittelpunkt steht dabei Karin Fellners Werk „Tauschhandel – Durchlichtert“.

 

DI 9.6.–FR 12.6.

Ausstellung & Veranstaltungen

VON MARRAKESCH BIS BAGDAD ILLUSTRATIONEN AUS DER ARABISCHEN WELT

Die Wanderausstellung zeigt Arbeiten von KünstlerInnen aus dem arabischsprachigen Raum. In den Galerieräumen von LesArt können sie bewundert und online in Veranstaltungen erfahren werden.

 

SA 12.6 + SO 13.6. | jeweils 15.00

Lesungen & Gespräch

BULLAUGEN: OPEN POEMS UND YOUNG POEMS

In den Lyrikwerkstätten young poems und open poems arbeiten NachwuchsautorInnen jeden Monat gemeinsam an eigenen Texten, erproben Textherstellungsmanöver und nehmen zeitgenössische Poetiken unter die Lupe. Mit einer Zoomlesung beschließen sie ihr Ausbildungsjahr. Leitung: Birgit Kreipe (DEU) | Uljana Wolf (DEU)

Die Anthologie zu den Werkstätten young poems und open poems wird auf poesiefestival.org veröffentlicht.

 

MO 14.6. | 10.00–12.00

Workshop Klasse 8–10

„WIE KOMMT ES, DASS GRENZEN, DIE UNS TRENNEN, UNS VEREINEN?“ mit Bas Böttcher

Was bedeutet Europa und wie kann es werden? Unter Anleitung des Dichters und Spoken Word-Artists wird diesen Fragen mit viel Rhythmus und Wortspiel nachgegangen.

 

DI 15.6. | 9.00–10.30

Workshop Klasse 5–6

MEIN DENKGESCHENK – EUROPA 2031 mit Eva Stollreiter

Zeit zum Philosophieren! Hier werden die großen Begriffe ‚Zukunft‘ und ‚Europa‘ auf Denk- und Schreibgröße gebracht.

 

DI 15.6. | 10.00–12.00

Workshop Klasse 1–3

FARBEN IM GEDICHT mit Tanja Dückers

Die Autorin und Pädagogin erzählt aus ihrem Buch „Katzenaugen-grüne-Trauben-Blitzer-Glitzer-Geistergrün“ und leitet an zu eigenen Farbpoesiespielereien.

 

DI 1.6.–DO 17.6.

Gemeinsames Online-Dokument

KOLLEKTIVES LIVE-GEDICHT ZU ZUKÜNFTEN DES KONTINENTS

Da liegt Europa (Edition 2031): Schreibt mit uns während des gesamten Festivals an einem kollektiven Gedicht zu Europa 2031. Aus jeder Richtung, in jeder Sprache. Die dichtenden KollegInnen im Haus für Poesie betreuen rund um die Uhr das Dokument und stiften Gemeinschaft zwischen Text und Text.

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Jeden Sommer verwandelt sich Berlin für zehn Tage in eine Hochburg der Poesie. 150 DichterInnen und KünstlerInnen aus aller Welt kommen zum poesiefestival berlin und präsentieren aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Dichtkunst. Das Festival macht Poesie in ihrer ganzen Formenvielfalt erlebbar und zählt bis zu 13.000 BesucherInnen jedes Jahr. Wie schon 2020 findet auch in diesem Jahr das Festival online statt.

Das 22. poesiefestival berlin ist ein Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und des Auswärtigen Amts. Mit freundlicher Unterstützung durch die Alfred Ritter GmbH & Co. KG und das Goethe-Institut. Präsentiert von Der Freitag, taz, BÜCHERmagazin, tip Berlin/ EXBERLINER, rbbKultur, Deutschlandfunk Kultur, ASK HELMUT und SINN UND FORM.

Eintritt:
3€ oder 19€ Festivalpass