Retrospektive: Klaus Peter Dencker

In der Retrospektive ehrt das Festival einen der wichtigsten zeitgenössischen Künstler auf dem Gebiet der Visuellen Poesie und den Erfinder der TV-Poesie – Klaus Peter Dencker. Seit Anfang der 1960er Jahre vereint er über die Grenzen der Künste hinweg wesentliche Elemente der bildenden Kunst, der Literatur und des Films in einem Gebilde. Zehn Jahre später beschloss er, das regelrechte Schreiben von Poesie für die Buchseite aufzugeben. 1966 notiert er in seinem Tagebuch „Wichtigste Entdeckung: man muss auch mit den Wörtern viel mehr spielen und basteln, den Leser auffordern, mitzuspielen an einem Gedicht“. Dencker begann 1970 mit Filmexperimenten, in denen er die auf den Bildern statisch wirkenden Gedichte nicht nur visualisierte, sondern auch in Bewegung versetzte. So entstand die Idee einer TV-Poesie, die unter dem Titel Visuelle Poesie zu drei Experimentalfilmen führte, die er 1971 beim Südwestfunk-Fernsehen realisierte.

Von da an entwickelte sich eine rege Filmtätigkeit. Bereits das Jahr darauf entstanden die erste deutsche Anthologie zur Visuellen Poesie Textbilder. Visuelle Poesie international (DuMont, Köln) und die erste TV-Dokumentation Visuelle Poesie für ARD/HR 3. Das Festival präsentiert eine Auswahl der Filme und Werke von Klaus Peter Dencker. Bernd Scheffer wird mit Klaus Peter Denker über seine visuell-poetischen Werke sprechen.

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Filme:

starfighter (ARD/SWF 1970/71, 04:30 min)
Urfassung starfighter (SWR 1971, 01:25 min)
rausch (ARD/SWF 1970/71, 08:11 min)
Zuschauer (ZDF 1974, 06:56 min)
Weltmeisterschaft (ARD/WDR 1978, 07:00 min)
Der grüne Lofot (ZDF 1980/81, 08:00 min)
Pater D’s Beobachtung des Venusdurchgangs in Vardœ daselbst (ZDF 1982, 22:00 min)

Zur Dokumentarfilmarbeit von Klaus Peter Dencker:
www.sr.de/sr/home/der_sr/wir_uber_uns/geschichte/fundstucke/dencker_funstueck100.html