von Paul Fleming
Gleiches Paar, doch nicht an Jahren,
Ihr laßt uns an euch erfahren,
Daß auch ungleich gleiche sei.
Doch, wer fraget nach den Jahren?
Was sich soll, das muß sich paaren:
Lieb´ ist hier, wie allzeit, frei.
In demselben lieben Leben
Werdet ihr nicht wissen eben,
Bei euch stets, stets von euch weit,
Ob ihr schlafend oder wachend,
Ob ihr weinend oder lachend,
Oder aus euch selber seid.
Die gestirnten Himmelschscheiben
Wollen gleich als stehen bleiben
Über euch und euer Zier.
Tausend, tausend kleiner Wächter
Treiben ein sehr laut Gelächter
Euch zu Ehren für und für.
Geht, Verliebte, theilt die Flammen.
Der euch jetzo giebt zusammen,
Fördre euer Liebe Lauf.
Des ersuchten Himmels Segen
Wird sich mit euch niederlegen,
Schlafen, wachen und stehn auf.
Wenn der weitgepries´ne Garten
Keiner Blumen mehr wird warten,
Wenn das Pomeranzenhaus
Grau von Frost und Schnee wird stehen,
Dann soll eine Blum´ aufgehen
Und mit Freuden blühen aus.