Künstler 2015: Colloquium - Die Zukünfte der Dichtung

LaTasha N. Nevada Diggs

LaTasha N. Nevada Diggs (c) Jose V.

LaTasha N. Nevada Diggs, geboren 1970 in New York, USA, ist eine mythenschöpfende DJane und Dichterin, die in ihren Texten mehr als ein Dutzend Sprachen (darunter Maori, Hindi, Urdu und Swahili) zu einem urbanen, babylonischen Gesang vermischt. In ihrem Band „TwERK“ (der Titel ist ein Verweis auf die hohe Kunst des Arschwackelns im Hip-Hop) geht es um reanimierte Aale, irrlichternde Baby-Moskitos und um die mystische Hüfte Michael Jacksons, der an der Elfenbeinküste zum „King Sani“ gekrönt wird. Außerdem werden in einem Gedicht über Suri Cruise überraschende Verbindungen hergestellt zwischen Björk, Alpakas und Scientology.
Vor dem Erscheinen des aufsehenerregenden „TwERK“ machte LaTasha N. Nevada Diggs bereits mit zahlreichen Chapbooks von sich reden: darunter „Ichi-Ban“, „Ni-Ban“ und „Manuel is destroying my bathroom“. Außerdem veröffentlichte sie das Album „Televisión“.

Veröffentlichungen (Auswahl): Ichi-Ban, MOH Press, 1998; Ni-Ban, MOH Press, 2001; Manuel is destroying my bathroom, Belladonna, 2004; TwERK, Belladonna, 2013; Musik: Televisión (Album) 2003

Ricardo Domeneck

Ricardo Domeneck (c) Tom Harmony

Ricardo Domeneck, geboren 1977 in Bebedouro, São Paulo, lebt und arbeitet als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Er veröffentlichte bislang fünf Gedichtbände in Brasilien und ist Mitherausgeber der literarischen Zeitschrift „Modo de usar & Co.“. Domeneck war zu Festivals in Buenos Aires, Barcelona, Brüssel, Córdoba, Dubai, Lublijana, Madrid, Medana und Sevilla eingeladen. Mit einer Verbindung aus Lesung und Performance war er außerdem im Museum of Modern Art in Rio de Janeiro und dem Reina-Sofia-Museum, Madrid, zu Gast. Sein zweisprachiger Auswahlband „Körper: ein Handbuch“ ist 2014 im Verlagshaus J. Frank erschienen.

Steven J. Fowler

Steven J. Fowler (c) Alexander Kell

Steven J. Fowler, 1983 in Truro, Cornwall, geboren, studierte an der University of Durham und der University of London. Er veröffentlichte sechs Gedichtbände und zahlreiche weitere Werke, u. a. Bücher in Schachteln, chapbooks und Gedichtposter. Er schreibt u. a. Kaligramme, konkrete Poesie und Lautdichtung, arbeitet mit bildender Kunst, Installation und Performance und initiiert international kollektive Schreibprojekte. Seine Gedichte wurden in 13 Sprachen übersetzt und an diversen Orten aufgeführt, von Mexiko bis zum Irak. Fowler lebt in London.

Kenneth Goldsmith

Kenneth Goldsmith (c) Oscar Turco

Kenneth Goldsmith ist einer der Stars konzeptioneller Literatur in den USA. Geboren 1961 in Freeport, New York, lebt er in New York City. Goldsmith arbeitet mit unterschiedlichsten experimentellen Ansätzen und erweitert mit Verve und Humor die Grenzen dessen, was wir als Literatur zu betrachten gewohnt sind. Das hat ihm nicht nur 40.000 Follower auf Twitter eingebracht, sondern auch eine Gastprofessur an der Princeton University. Goldsmith war zudem der erste Poet Laureate des MoMA in New York und las 2011 bei einer „Celebration of American Poetry“ vor Präsident und Mrs. Obama im Weißen Haus. 1996 gründete er UbuWeb, eine Internetplattform für Avantgarde-Filme, Sound und Poesie. Goldsmith hat zahlreiche Gedicht- und Essaybände veröffentlicht.

Léonce W. Lupette

Leonce W. Lupette (c) Timo Berger

Léonce W. Lupette lebt als Schriftsteller, freier Übersetzer (Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch) und Literaturwissenschaftler zwischen Buenos Aires und Frankfurt am Main. Er studierte Komparatistik, Lateinamerikanistik und Philosophie und ist Mitherausgeber der Literaturzeitschriften „Alba – Lateinamerika lesen“, sowie der Reihe „luxbooks.latin“. Er ist Statthalter der Übersee-Dependenzen der Lyrikknappschaft Schöneberg und gibt gemeinsam mit Konstantin Ames, Tobias Amslinger und Norbert Lange die Internet-Literaturzeitschrift „karawa.net“ heraus. Zuletzt erschien sein Gedichtband „Tablettenzoo“ (luxbooks 2013).

Tristan Marquardt

Tristan Marquardt (c) Katja Zimmermann

Tristan Marquardt, geboren 1987 in Göttingen, ist Mitglied des Berliner Lyrikkollektivs G13, das er im Jahr 2009 mitgegründet hat. In diesem Rahmen verfasst er parallel zu seinem eigenen Schreiben auch Gemeinschaftstexte mit anderen Lyrikerinnen und Lyrikern. Ein Teil dieser Texte wurden vom Verlag SuKuLTuR im Oktober 2013 unter dem Titel „das war absicht“ veröffentlicht. Zusammen mit Tillmann Severin veranstaltet er seit 2012 die Lesereihe „meine drei lyrischen ichs“ in München, außerdem ist er in dem Projekt „Lust auf Lyrik“ des Münchner Lyrik Kabinetts aktiv. Marquardts erster Einzelband „das amortisiert sich nicht“ erschien 2013 bei kookbooks, Berlin.

Cia Rinne

Cia Rinne © Vincent Barras

Cia Rinne (Göteborg), Autorin, lebt bei Berlin. Lesungen, Performances und Ausstellungen mehrsprachiger minimalistischer und konkreter Poesie, u.a. im Grimmuseum Berlin, Signal Malmö, Overgaden Kopenhagen und INCA Seattle und CNEAI Chatou. In Zusammenarbeit mit Joakim Eskildsen auch dokumentarische Projekte, u.a. ein Buch über die Roma verschiedener Länder (Die Romareisen, Steidl, Göttingen 2007). Zuletzt erschien l’usage du mot/notes for soloists/zaroum (kookbooks, Berlin 2017). 

Dr. Peer Trilcke

Dr. Peer Trilcke (c) Jana Wolf

Dr. Peer Trilcke, geboren 1981, hat derzeit die Vertretung der Professur für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft von Heinrich Detering an der Universität Göttingen inne. 2011 promovierte er mit einer Arbeit über Thomas Kling, ausgezeichnet mit dem Christian- Gottlob-Heyne-Preis 2012. Trilcke leitete bis 2013 gemeinsam mit Detering das Projekt ›Geschichtslyrik‹ der Arbeitsgruppe für die Poetik lyrischer Literaturen. Er ist Mitherausgeber von ›Litlog. Göttinger eMagazin für Literatur – Kultur – Wissenschaft‹ und organisiert seit 2006 die Göttinger Lichtenberg-Poetikvorlesungen. Seit 2007 veröffentlicht er darüber hinaus journalistische Arbeiten u. a. in der Frankfurter Rundschau und der Zeitschrift Literaturen.