Künstler 2016: VERSschmuggel Sprachen Südasiens - Deutsch

Rajendra Bhandari

Rajendra Bhandari (geb. 1956, Darjeeling, Nepal) lebt seit über 30 Jahren in Gangtok und zählt zu den bedeutendsten nepalesischen Dichtern der Gegenwart. Er ist außerordentlicher Professor für Sprache und Literatur Nepals an der Staatlichen Hochschule Sikkim, Gangtok, und hat einen Doktortitel in Nepalesischer Literatur von der Universität Nord-Bengalen. Für seine Gedichtsammlungen gewann er zahlreiche Preise. Seine Dichtung wurde stark von seinem sozialen Umfeld beeinflusst. Sie besticht durch außerordentlichen Rhythmus, einen prägnanten Stil und eine umgangssprachliche Ausdrucksweise.

Veröffentlichungen:
Pwaankhharu rah Aakash. Nikhil Prakshan 2010
Kshar/Akshar. Jana Paksha Prakashan 1998
Yee shabdaharu: yee harafharu. Jana Paksha Prakashan 1986
Hiundey yee chisa raatka pardeharuma. Padmakala Prakashan 1979

Auszeichnungen (Auswahl):
Dr. Shova Kanti Thegim Memorial Award for poetry, Gangtok 1999
Shiva Kumar Rai Memorial Award der South Sikkim Sahitya Sammelan 1998
Diyalo Purashkar in Poetry der Nepali Sahitya Sammelan, Darjeeling 1981

Daniela Danz

Daniela Danz (c) Madiha Aijaz

Daniela Danz (geb. 1976, Eisenach) studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig und Halle an der Saale und promovierte über den „Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik“. Sie bekleidete Lehraufträge in Osnabrück und lehrt zurzeit an der Universität Hildesheim. Von 2003 bis 2010 war sie als Kunst-Inventarisatorin für die Evangelische Kirche tätig. Danz lebt heute als freie Autorin in Kranichfeld und ist seit 2013 Leiterin des Schillerhauses in Rudolstadt.
Ihr schriftstellerisches Schaffen umfasst Lyrik, Prosa, Essayistik und Kinderliteratur. Außerdem arbeitet sie mit Komponisten zusammen. Einige ihrer Werke wurden vertont und in andere Sprachen übersetzt. Danz’ Literatur setzt sich mit dem klassischen Formenkanon und antiken Stoffen auseinander, etwa den Epen Homers oder Ovids Metamorphosen. Von dort aus erprobt sie Übergänge zur jüngeren Geschichte, zum Beispiel zum Zweiten Weltkrieg, und zu gesellschaftspolitischen Themen wie Migration.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Lange Fluchten. Roman. Wallstein Verlag 2016
V. Gedichte. Wallstein Verlag 2014
Pontus. Gedichte. Wallstein Verlag 2010
Türmer. Roman. Wallstein Verlag 2006

Hendrik Jackson

Hendrick Jackson (c) gezett

Hendrik Jackson (geb. 1971, Düsseldorf) ist Lyriker, Essayist und Übersetzer vor allem aus dem Russischen sowie Herausgeber des Internetportals lyrikkritik.de. Er wuchs in Münster auf und studierte Filmwissenschaft, Slawistik und Philosophie in Berlin, wo er heute lebt. Gemeinsam mit anderen Lyrikern veranstaltet er die Literaturreihe Parlandopark, in der Autoren wie Marte Huke, Monika Rinck, Christian Filips und Steffen Popp auftreten. Hendrik Jackson übersetzte Marina Zwetajewas „Poem vom Ende. Neujahrsbrief“ (edition per procura 2003). Er wurde 2005 mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis, 2006 mit dem Hans-Erich-Nossack-Förderpreis und 2008 mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte er den Lyrikband „Im Licht der Prophezeiungen“, in dem sich – wie auch schon in „brausende bulgen“ – zeitgenössische und spätmittelalterliche Sprachwelten zu einer höheren Einheit vermengen.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Im Licht der Prophezeiungen. kookbooks 2012
Dunkelströme. kookbooks 2006
brausende bulgen. 95 Thesen über die Flußwasser in der menschlichen Seele. edition per procura 2004
einflüsterungen von seitlich. Morpheo Verlag 2001

Orsolya Kalász

Orsolya Kalász (geb. 1964, Dunaújváros, Ungarn) lebt in Budapest und Berlin. Seit 1984 arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Ihr Vater, der ungarische Schriftsteller und Lyriker Márton Kalász, war Anfang der 70er Jahre Mitarbeiter im Haus der Ungarischen Kultur in Ost-Berlin, wo sie bis 1974 die deutsche Grundschule besuchte. Nach dem Abitur in Ungarn studierte sie an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest Germanistik, Ungarische Literatur und Sprachwissenschaft. Orsolya Kalász ist im Ungarischen und im Deutschen gleichermaßen zu Hause. In ihren Gedichten spielt sie mit den idiomatischen Interferenzen dieser beiden Sprachen, lotet die Möglichkeiten eines solchen Dialoges aus. Monika Rinck schreibt über sie, ihre Gedichte würden „von Fremdheit und der Fähigkeit, mit dieser Fremdheit zu leben“ zeugen. Insbesondere in ihrer Tätigkeit als Übersetzerin macht sie sich verdient um den Austausch zwischen ungarischer und deutscher Literatur. Zusammen mit Gerhard Falkner hat sie die viel beachtete Anthologie „Budapester Szenen“ herausgebracht. Im Juli 2016 erscheint bei Brüterich Press ihr neuer Gedichtband.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Sandfuge. Gedichte. Merz & Solitude, Stuttgart 2009
Naive Pflanze. Merz & Solitude, Stuttgart 2008
alles, was wird, will seinen strauch. Mit einem Essay von Monika Rinck. gutleut verlag, Frankfurt am Main 2007
Budapester Szenen. Junge ungarische Lyrik. DuMont Verlag, Köln 1999
Babymonster und die Gärtner. Poetische Bögen: Heft XII. Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1997

Mamta Sagar

Mamta Sagar (c) Roy Sinai

Mamta Sagar (geb. 1966, Bangalore, Indien) ist Akademikerin, Dichterin, Übersetzerin und Drehbuchautorin. Ihre Werke verfasst sie in Kannada, einer Sprache, die vornehmlich in Südindien gesprochen wird. Ihre Gedichte wurden in die meisten indischen Sprachen und in viele Fremdsprachen übersetzt und veröffentlicht. Das jüngste Werk „Hide & Seek“ wurde als zweisprachige Gedichtsammlung mit englischer Übersetzung publiziert. Mamta Sagar studierte Journalismus und Literatur und promovierte zum Thema „Gender, Patriarchy and Resistance: Contemporary Women’s Poetry in Kannada and Hindi (1980–2000)“. Sie lehrte unter anderem in den Fächern Kannada, Indische Literatur, Women Writing in India und Gender Studies. Sie setzt sich für die Rechte der Frauen ein und engagiert sich gegen Kinderarbeit. Für einige der wichtigsten Tageszeitungen Indiens war sie außerdem als Kunst- und Theaterkritikerin tätig. Im Jahr 2015 erhielt Mamta Sagar die britische Charles Wallace Fellowship.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Hide & Seek. Selected Poems. Peakpublish 2014
Illi Salluva Maatu (Words that matter). IBH Prakashana 2010
Rajakumaari Kathe. 2001
Chukki Chukki Chandakki. C.V.G. Publications 1999
Nadiya Neerina Teva. Ila Prakashana 1999
Kaada Navilina Hejje. Akshara Prakashana 1992

Sajjad Sharif

Sajjad Sharif (c) Munem Wasif

Sajjad Sharif (geb. 1963, Dhaka, Bangladesch) wuchs in den bunten, labyrinthischen Gassen der Altstadt von Dhaka auf und schreibt seit den frühen 80er Jahren Gedichte. Gemeinsam mit anderen Autoren bemühte er sich um eine Radikalisierung der zeitgenössischen Bangla-Dichtung und war maßgeblich an der Pionierarbeit des literarischen Magazins Gandiva beteiligt. In seinem Gedichtband „Chhurichikitsa“ (Messer-Therapie) brach er mit Konventionen der bengalischen Lyrik.
Sajjad Sharif übersetzt Gedichte, unter anderem ausgewählte von Federico García Lorca, und schreibt literatur- und kulturkritische Essays. Er ist Mitherausgeber einer Anthologie für zeitgenössische Dichtung aus Bangladesch, „Bangladesher Nirbachito Kobita“ (Selected poems of Bangladesh), die in Indien veröffentlicht wurde. Seit 26 Jahren arbeitet er als Journalist und ist heute leitender Redakteur bei Prothom Alo, der meistgelesenen Tageszeitung in Bangladesch.

Veröffentlichungen:
Chhurichikitsa (Knife Therapy). Prothoma Prokashon 2014
Rokto o Oshrur Gatha (Ballad of Blood and Tears). Prothoma Prokashon 2012
Jekhane Liberty Mane Statue (Where Liberty is Statue). Sandesh 2009

Amar Sindhu

Amar Sindhu ist eine pakistanische Schriftstellerin, die der Volksgruppe der Sindhi angehört. Sie ist bekannt für ihren schonungslosen Menschenrechtsaktivismus, ihre uneingeschränkte Unterstützung für benachteiligte Menschen und die Fähigkeit, in allen Lebenslagen klar und deutlich ihre Meinung zu äußern. Sie hat den Lehrstuhl für Philosophie an der Sindh University in Jamshoro inne und ist aktives Mitglied des Women’s Action Forum. Gemeinsam mit Freunden veröffentlicht sie die Zeitschrift Adrish, in der politische, soziale, kulturelle und theoretische Themen verhandelt werden. Ihr gesellschaftliches Engagement und ihr Selbstverständnis als Feministin im Sindh spiegelt sich auch in ihren Gedichten.

Veröffentlichung:
Ojagiyan Ankhein ja Sapna. Auratzad 2013

Judith Zander

Judith Zander (c) Yawan Rai

Judith Zander (born in Anklam in 1980) is a writer and translator. She studied German and English with Mediaeval and Modern History in Greifswald, before attending the German Literature Institute in Leipzig. Her first collection of poems, oder tau (or dew) was published in 2011, followed in 2014 by manual numerale (manual numerals). Judith Zander translates writers such as Bob Hicok and Sylvia Plath. For her work she has been awarded the open mike competition poetry prize in 2007 and in 2009 the Wolfgang Weyrauch Promotion Prize. Her first novel, Dinge, die wir heute sagten (Things We Said Today) won her the 2010 Prize of the Sinecure Landsdorf and the 3sat Prize and a nomination for the German Book Prize. She was awarded the Poetry Prize of the Cultural Group of German Industry in 2015 for her collection manual numerale. Judith Zander lives in Berlin.

Publications:
Cactaceae. Naturkunden. Matthes & Seitz 2014
manual numerale. Poems. dtv 2014
oder tau. Poems. dtv 2011
Dinge, die wir heute sagten. Novel. dtv 2010