Künstler 2016: VERSschmuggel Hebräisch - Deutsch

Nico Bleutge

Nico Bleutge

Nico Bleutge (geb. 1972, München) ist Lyriker, Essayist und Literaturkritiker. Er studierte Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie in Tübingen und unterrichtet am Studio Literatur und Theater der Universität Tübingen sowie an der Bayerischen Akademie des Schreibens. Landschaft ist in Nico Bleutges Gedichten ein Terrain der Erinnerung, das er sehend, hörend, tastend auslotet, in seine materiellen Bestandteile auflöst und in einem komplexen klanglichen Sprachgewebe gleichsam neu zusammensetzt. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Erich-Fried-Preis und 2014 dem Christian-Wagner-Preis.

Veröffentlichungen (Auswahl):
verdecktes gelände. Gedichte. C. H. Beck 2013
fischhaare finden. Zu Papierschnitten von Max Marek. Edition Sutstein 2012
Wasser. Opernlibretto. Edition Peters 2012
fallstreifen. Gedichte. C. H. Beck 2008
klare konturen. Gedichte. C. H. Beck 2006

Yael Globerman

Yael Globerman (c) Shlomit Carmeli

Yael Globerman (geb. 1960, Tel Aviv) studierte Kunst und Film in Den Haag und Tel Aviv. Sie lebte viele Jahre in den USA und ist seit 2014 Leiterin der Helicon School of Poetry. Sie schreibt Prosa, Kurzprosa und Lyrik und übersetzte unter anderem W. H. Auden und Anne Sexton ins Hebräische. Wasser, das einen davonreißt, und rettendes Land sind wiederkehrende Bilder in ihren Gedichten. Für ihr Lyrikdebüt „Alibi“ erhielt sie den ACUM Award for Poetry. Auch „Same River Twice“ wurde von der Öffentlichkeit mit großem Beifall aufgenommen. 2008 wurde sie mit dem Fulbright-Stipendium ausgezeichnet.

Veröffentlichungen auf Hebräisch (Auswahl):
Same River Twice. Helicon Press 2007
Higher and Lower. Helicon Press 2006
Alibi. Helicon Press 2000
Shaking the Tree. Kinneret Press 1996

Eli Eliahu

Eli Eliahu (c) Shlomit Carmeli

Eli Eliahu (geb. 1969, Tel Aviv) studierte Jüdische Philosophie und Hebräische Literatur. Er ist Redakteur der Zeitung Haaretz und schreibt dort über literarische und kulturelle Themen. In seinen Gedichten verweisen die alltäglichen Erfahrungen und Kämpfe auf die „große Idee“ dahinter, immer wieder lotet Eliahu die Spannung zwischen dem Sichtbaren und dem Verborgenen aus. Ausgangspunkt sind dabei die Wörter selbst, ihr Klang, Rhythmus, ihre Bedeutungen in unterschiedlichen Kontexten. Sein Gedichtband „I, and not an angel“ wurde mit dem Education and Culture Ministry Prize for Debut Books ausgezeichnet. 2013 erhielt er den Matanel Prize for Jewish Poetry, 2014 den Prime Minister’s Prize for Literature.

Veröffentlichungen auf Hebräisch (Auswahl):
City and fears. Am-Oved Publishers 2011
I, and not an angel. Helicon Press 2008

Martina Hefter

Martina Hefter

Martina Hefter (geb. 1965, Pfronten/Allgäu) ist Dichterin, Tänzerin und Performance-Künstlerin. Sie studierte zeitgenössischen Tanz in Berlin und literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Neben ihrer literarischen Arbeit beschäftigt sie sich mit Projekten, die Sprache und Bewegung in Verbindung bringen, zuletzt 2015 in der Performance-Installation „Writing Ghosts“ am Literarischen Colloquium Berlin. Sie erhielt 2005 den Förderpreis zum Lessing-Preis Sachsen sowie ein Hermann-Lenz-Stipendium, wurde 2006 mit dem London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds und 2008 mit dem Lyrikpreis Meran ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Ungeheuer. Stücke/Gedichte. kookbooks 2016
Vom Gehen und Stehen. Ein Handbuch. kookbooks 2013
Nach den Diskotheken. Gedichte. kookbooks 2010
Die Küsten der Berge. Roman. Wallstein Verlag 2008
Zurück auf Los. Roman. Wallstein Verlag 2005
Junge Hunde. Roman. Alexander Fest Verlag 2001

Gilad Meiri

Gilad Meiri

Gilad Meiri (geb. 1965, Jerursalem) promovierte zum Thema „Poetry as Parody. Aspects of Laughter, Modernism and Postmodernism in David Avidan’s Poetry“. Er ist Mitbegründer und Leiter des Poesiezentrums The Poetry Place (www.poetryplace.org) sowie Leiter des Festivals One Square Meter. Jerusalem Poetry Festival. Meiri spricht bei Poetry International von seiner Poetik als „nano-poetics“: In seinen Gedichten finden sich unaufgeräumte Wohnzimmer, in Waschmaschinen rasselnde Reißverschlüsse, der Inhalt familiärer Picknickkörbe. Der Alltag wird zur Reflexionsfläche für Themen wie Familie, Geschichte, Gewalt oder die Beziehung heutiger Israelis zur jüdischen Geschichte. Gilad Meiri wurde 2008 mit dem Prime Minister’s Prize for Literature ausgezeichnet und erhielt 2012 den ACUM Award for Poetry.

Veröffentlichungen auf Hebräisch (Auswahl):
Released With Restrictive Conditions. Keshev LeShira 2014
Advanced Search. Carmel 2010
Ketovet (Anthologie). Even Hoshen 2008
The Citizen’s Story Office. Carmel 2008
Tremors In Jelly. Carmel 2006
Organic Paganic. Carmel 2003

Efrat Mishori

Efrat Mishori (c) Shlomit Carmeli

Efrat Mishori (geb. 1964, Tiberias, Israel) ist Dichterin und Essayistin. In ihren Texten zerlegt sie alltägliche Situationen in ihre Einzelteile, setzt sie zu unerwarteten Formationen wieder zusammen und ermöglicht so einen frischen Blick auf scheinbar Bekanntes. 1997 komponierte sie die One-Woman-Show I am the Model of Poetry, die Elemente von Popmusik und Spoken Word Performance beinhaltet und in der sie sich selbst als „antilyrische“ Lyrikerin in einer Liebesbeziehung zur Sprache bezeichnet. Ihr erster Kurzfilm, „V“, realisiert gemeinsam mit Dana Goldberg, lief auf dem Haifa International Film Festival 2014. 2001 erhielt sie den Prime Minister’s Prize for Literature, 2009 ein Fulbright-Stipendium.

Veröffentlichungen auf Hebräisch (Auswahl):
The Poemian Rhapsody. Ha-kibbutz ha-meuchad 2013
Sign & sigh. 2008
The Physical Mouth. Ha-kibbutz ha-meuchad 2002
Bites of Small Fish. Even Hoshen 1999
As Far As Efrat. Ha-kibbutz ha-meuchad 1996
Efrat Mishori. Poems 1990–1994. Hotza’a ’atzmit 1994

Marion Poschmann

Marion Poschmann (c) Frank Mädler

Marion Poschmann (geb. 1969, Essen) studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik. Ihr Band „Geliehene Landschaften“ stand 2016 auf der Shortlist zum Preis der Leipziger Buchmesse. Darin führt sie essayistische Betrachtung und poetische Erkenntnis in einem Gang durch europäische, amerikanische und ostasiatische Gärten zusammen. Stadtparks werden zu Jenseitslandschaften, öffentliche Grünflächen zu utopischen Orten. Marion Poschmann erhielt unter anderem das Stipendium der Villa Massimo, den Peter-Huchel-Preis, den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und zuletzt die Thomas-Kling-Poetikdozentur 2015.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Die Kieferninseln. Roman, Suhrkamp Berlin 2017
Geliehene Landschaften. Lehrgedichte und Elegien. Suhrkamp 2016
Mondbetrachtung in mondloser Nacht. Über Dichtung. Suhrkamp 2016
Die Sonnenposition. Roman. Suhrkamp 2013
Geistersehen. Gedichte. Suhrkamp 2010
Hundenovelle. Frankfurter Verlagsanstalt 2008
Schwarzweißroman. Frankfurter Verlagsanstalt 2005
Grund zu Schafen. Gedichte. Frankfurter Verlagsanstalt 2004
Verschlossene Kammern. Gedichte. Zu Klampen 2002

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Hans Thill

Hans Thill (c) Ute Schendel

Hans Thill (geb. 1954, Baden-Baden) ist Lyriker, Mitbegründer des Wunderhorn-Verlags und Leiter des Künstlerhauses Edenkoben. Er initiierte die Übersetzerwerkstatt Poesie der Nachbarn und hat selbst unter anderem Guillaume Apollinaire, Yvan Goll, Abdelwahab Meddeb und Assia Djebar aus dem Französischen übersetzt. Mit Michael Braun gab er mehrere Anthologien zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik heraus, mit Gregor Laschen Anthologien englischer, russischer, Schweizer sowie ukrainischer Lyrik. Seine Gedichte spielen mit Mehrfachbedeutungen und Assoziationen, sind sprachspielerisch und surrealistisch. 2004 erhielt Hans Thill den Peter-Huchel-Preis, 2012 die Poetikdozentur an der Humboldt-Universität zu Berlin und 2013 die an der Universität Mainz.

Veröffentlichungen (Auswahl):
in riso / der dürre Vogel Bin / kälter als / Dunlop. Urs Engeler 2016
Ratgeber für Zeugleute. Brueterich Press 2015
Das Buch der Dörfer. Matthes & Seitz 2014
Museum der Ungeduld. Gedichte. Wunderhorn 2010
Kühle Religionen. Gedichte. Wunderhorn 2003

Ron Winkler

Ron Winkler (c) gezett

Ron Winkler (geb. 1973, Jena) ist Lyriker, Übersetzer und Herausgeber zahlreicher Anthologien. Er war Mitbegründer der Zeitschrift intendenzen und Redakteur der Online-Zeitschriften satt.org und Lyrik.log. In seinen Gedichten dekonstruiert er scheinbar idyllische Landschaften mit naturwissenschaftlicher Sprache und lässt kühle Begriffe Verbindungen mit intimer Sinnlichkeit eingehen. 2005 wurde er mit dem Leonce-und-Lena-Preis, 2006 mit dem Mondseer Lyrikpreis ausgezeichnet, zuletzt erhielt er 2015 den Lyrikpreis München (2015) sowie 2016 den Basler Lyrikpreis.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Zuwendung in Zeichen. Postkarten. SuKuLTuR 2014
Torp. Neue Wimpern. Verlagshaus J. Frank, heute Verlagshaus Berlin 2013
Prachtvolle Mitternacht. Gedichte. Schöffling 2013
Torp. Kurznovellen. Verlagshaus J. Frank, jetzt Verlagshaus Berlin 2010
Frenetische Stille. Gedichte. Berlin Verlag 2010
Fragmentierte Gewässer. Gedichte. Berlin Verlag 2007
vereinzelt Passanten. Gedichte. kookbooks 2004 und 2007

Nurit Zarchi

Nurit Zarchi

Nurit Zarchi (geb. 1941, Jerusalem) studierte Psychologie, Literatur und Philosophie in Tel Aviv und Jerusalem. Sie ist eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen in Israel, arbeitet als Journalistin und Essayistin und schreibt Prosa und Lyrik. Nurit Zarchis Gedichte erzählen Geschichten und Märchen in einer stark assoziativen Sprache, die stets mehrere Bedeutungsebenen in sich vereint. Sie erhielt alle wichtigen Preise für Kinderliteratur und wurde für ihre literarische Arbeit zweimal mit dem Prime Minister’s Prize for Literature ausgezeichnet.

Veröffentlichungen auf Hebräisch (Auswahl):
The Floor Is Shaking. Yedioth Ahronoth 2003
The Ceiling Flew Up. Helicon Press 2001
Games of Loneliness. Yedioth Ahronoth 1999
Hypnodrom Hotel. Tag/Helicon Press 1998
Village of the Spirits. Zmora-Bitan 1994
The Garden of the Brain. Zmora-Bitan 1988
The Fish. Zmora-Bitan 1987