Künstler 2006 – Dicht-Ma(h)l

BeatBox Eliot

BeatBox Eliot (Markus Henning *1972 München) ist ein Urgestein der deutschen HipHop Bewegung und einer der aktivsten deutschen BeatBoxer auf internationalem Niveau. Er ist Initiator der ersten Major BeatBox Compilation „The Mystery of BeatBox“, dem ersten BeatBox Drumkit in “Battery II” (Native Instruments) mit über 16 Veröffentlichungen und zahlreichen Features. Neben der Vertonung von Filmen, Büchern und Werbung und der Arbeit an Video Clips, als Live-Support und über 60 Solo-Shows im Jahr veranstaltet BeatBox Eliot regelmäßig BeatBox-Kurse für Jugendliche. Beatboxing ist das Erzeugen von Tönen mit dem Mund, die einem Schlagzeug oder anderen Perkussions-Instrumenten ähneln.

Lars-Arvid Brischke

Lars-Arvid Brischke veröffentlichte in zahlreichen Literaturzeitschriften, arbeitet gemeinsam mit Dichterkollegen und liest auf diversen Lesebühnen. Er war im Jahr 2000 Teilnehmer des open mike.

Ulrike Draesner

Ulrike Draesner Foto: Amsel

Über die Dichterin, Romanautorin und Essayistin Ulrike Draesner (*1962 München) schreibt Richard Pietraß sie habe „den Finger auf den Wunden der Moderne“. 1995 erschien ihr erster Gedichtband „gedächtnisschleifen“. Hier hantiert die Autorin scharfsinnig mit persönlicher und sozialer Geschichte und legt dabei sprachlich gewitzt komplexe Netze aus. Die seither erschienen Veröffentlichungen in Prosa und Lyrik werfen einen prüfenden Blick auf das zeitgenössische Deutschland und seine geschichtliche Entwicklung und unternehmen pointierte Beobachtungen zum naturwissenschaftlichen Fortschritt.

Ihr Studium in Germanistik, Anglistik und Philosophie absolvierte Draesner in Oxford und München wo sie 1992 mit einer Arbeit zu Eschenbachs Parzival promovierte. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik. Draesner übersetzt aus dem Englischen und Französischen, so z.B. Schriften der Schriftstellerinnen Gertrude Stein, Hilda Doolittle und Louise Glück. Im März dieses Jahres erschien ihr Roman „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Gedächtnisschleifen. Gedichte, Luchterhand 1995
Sieben Sprünge vom Rand der Welt, Luchterhand 2014

Gauner

Der Berliner Rap-Poet Gauner ist ständiger Gast auf Poetry-Events, Hip-Hop-Bühnen und Comedy-Veranstaltungen. Mit dem Projekt Hip Hop Mobil ist Gauner seit acht Jahren im In- und Ausland unterwegs und leitet Rap- und Poetry-Workshops für Kinder und Jugendliche.
Veröffentlichungen/Diskographie (Auswahl): Tricktracks, Battleraps (2002), Chillin (2000), Millionen Rapper (1998)

Sainkho Namtchylak

Sainkho Namtchylak (*1957 in Tuwa, eine autonome Republik in Südsibirien) lernte von ihrer Großmutter den traditionellen Obertongesang der Turkvölker. Mit 20 Jahren zog sie nach Moskau, wo sie Kontakt zur Moskauer Avantgarde-Szene aufbaute und sich noch während ihres Musikstudiums als Sängerin etablierte. Seit den 90er Jahren widmet sie sich der Synthese der traditionellen sibirischen Musik mit westlichen Musikstilen wie Jazz und Pop, ebenso wie Kooperationen im Musik-, Theater- und Filmbereich. In den letzten Jahren setzt sie sich verstärkt mit den kreativen Möglichkeiten von Musikelektronik auseinander. Für ihr Album „Naked Spirit“ (1998) gewann sie den Preis „Album Of The Year – Worldmusic“.

Jutta Richter

Die mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Autorin Jutta Richter schreibt neben Kinder- und Jugendbüchern seit Jahren Gedichte und Lieder, sowohl für Kinder als auch Erwachsene, die u. a. von dem Liedermacher Konstantin Wecker vertont wurden.
Veröffentlichungen (Auswahl): Hechtsommer (2004), An einem großen stillen See (2003), Annabella Klimperauge (2002), Hinter dem Bahnhof liegt das Meer (2001), Der Tag, als ich lernte, die Spinnen zu zähmen (2000), Es lebte ein Kind auf den Bäumen (1999), Der Hund mit dem gelben Herzen (1998), Der Sommer schmeckt wie Himbeereis (1990)
Auszeichnungen (Auswahl): Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis (2005), Hermann-Hesse-Stipendium (2004), Deutscher Jugendliteraturpreis (2001), Kinder- und Jugenbuchpreis Luchs (2000), Hamelner Rattenfänger-Literaturpreis (2000)

Monika Rinck

Monika Rinck © Ute Rinck

Monika Rinck (geb. 1969, Zweibrücken) ist Dichterin, Liedtexterin, Essayistin und Übersetzerin und lebt in Berlin. In ihrem Werk verbindet sie auf einzigartige Weise Lakonie mit Opulenz; es ist philosophisch und sinnlich, komisch und ernst zugleich. Rinck arbeitet zusammen mit anderen Dichtern, mit bildenden Künstlern und Musikern, so zum Beispiel mit den Komponisten Franz Tröger und Bo Wiget sowie den Dichterinnen Ann Cotten und Sabine Scho (als Rotten Kinck Schow). Gemeinsam mit der Lyrikerin Orsolya Kalász übersetzt sie aus dem Ungarischen (z. B. die Dichter Márió Z. Nemes und István Kemény). Rincks Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Peter-Huchel-Preis für den Band „Honigprotokolle“, dem Heimrad-Bäcker-Preis und dem Kleist-Preis. Monika Rinck ist Mitglied im PEN-Club, in der Lyrikknappschaft Schöneberg, der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
 
Veröffentlichungen (Auswahl):
Risiko und Idiotie. Streitschriften. kookbooks, Berlin 2015
Hasenhass. Eine Fibel in 47 Bildern. Verlag Peter Engstler, Ostheim/Rhön 2013
Honigprotokolle. kookbooks, Berlin 2012
Helle Verwirrung/Rincks Ding- und Tierleben. Gedichte. Texte unter
Zeichnungen. kookbooks, Berlin 2009
zum fernbleiben der umarmung. Gedichte. kookbooks, Berlin 2007
Ah, das Love-Ding. Essays. kookbooks, Berlin 2006
Verzückte Distanzen. Gedichte. Zu Klampen, Springe 2004

Jan Wagner

Jan Wagner (*1971 Hamburg) lebt  in Berlin als freier Lyriker, Literaturkritiker, Übersetzer (Matthew Sweeney, Simon Armitage) und war von 1995 bis 2003 Mitherausgeber der internationalen Literaturschachtel „Die Außenseite des Elements“. Zusammen mit Björn Kuhligk publizierte er die Anthologie „Lyrik von Jetzt. 74 Stimmen“ (DuMont Literatur- und Kunstverlag 2003) sowie das Buch „Der Wald im Zimmer. Eine Harzreise“ (Berliner Taschenbuch Verlag 2007).
Als großer Erzähler der kleinen Form verbindet er virtuos das Alltägliche mit dem Mythischen, klassische Lyrikformen mit freien Improvisationen.
Für seine präzise Sprache, seine stimmigen Bilder und sein müheloses Spiel mit den Formen wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. 2004 mit dem Anna-Seghers-Preis und 2011 mit dem Kranichsteiner Literaturpreis. Im selben Jahr erhielt er außerdem das Stipendium der Deutschen Akademie Rom.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Probebohrung im Himmel. Berlin-Verlag 2001.
Guerickes Sperling. Berlin-Verlag, 2004.
Achtzehn Pasteten. Berlin-Verlag, 2007.
Australien. Berlin-Verlag, 2010.