Die Gewinner:innen des ZEBRA Poetry Film Festivals 2023

    Die folgenden Preise hat die Jury beim ZEBRA Poetry Film Festival 2023 vergeben:

    Der ZEBRA-Preis für den besten Poesiefilm 2023 (gestiftet durch das Haus für Poesie) ging an Fitzgerald & Rimini – D Frou Bovary de Porrentruy von Yannick Mosimann aus der Schweiz, mit einem Gedicht von Ariane von Graffenried.

    In der Begründung der Jury heißt es: „Eingeklemmt zwischen den Bergen ist in diesem Film nicht nur die in der Tristesse des Alltags gefangene Protagonistin, auch ein in 16 mm aus der Zeit gefallenes Bild, mal zerrissen, mal verdoppelt. Und immer wieder dieser zerschrammelte Post-Rock. Es ist ein perfekter Wirbel der filmischen Elemente, verwoben mit den drei Sprachen des außergewöhnlichen Gedichts, das sie befeuert. Und dazwischen diese „disturbing woman“. Kaum ein Satz fasst diesen Film so gut zusammen wie: „Mrs. Bovary from Porrentruy isn‘t who she wants to be / Her needs are big, her life’s petit.”“

     

    Den Goethe Filmpreis – Grenzen (gestiftet vom Goethe-Institut) gewann Kin ma belle von Junior Mozese aus der Demokratischen Republik Kongo, von dem auch das Gedicht stammt, auf dem der Film basiert.

    So begründete die Jury ihre Entscheidung: „In diesem Film gibt es keine Hauptfiguren, nur eine Stadt, die sich in ihren Widersprüchen und Schwächen zeigt. Die lyrische Stimme, die sie besingt, beobachtet die Metropole aus unerwarteten Blickwinkeln, von den Bürgersteigen, aus den Tiefen einer Müllhalde, in den Ritzen des Lebens – zwischen Heilung und Ausgrenzung. Der Film ist ein vibrierendes Liebeslied auf die Ränder der Straße. Der Goethe Filmpreis geht in diesem Jahr an einen Beitrag, der mit dokumentarischen Verfahren arbeitet: „Kin ma belle“ von Junior Mozese.“

     

    Der Ritter Sport Filmpreis 2023 (gestiftet von der Alfred Ritter GmbH & Co. KG) ging an Legs von Jennifer Still, Christine Fellows und Chantel Mierau aus Kanada, basierend auf einem Gedicht von Jennifer Still.

    Aus der Jurybegründung: „Beine bilden einen Zwischenraum, der eine Verbindung schafft zwischen mehreren Generationen von Frauen. Die Körper – Hüllen bilden ein verspieltes Eigenleben zwischen Kindergeburtstag und Schwimmbecken. Der Film zeichnet sich durch einzigartige Objektkreationen und ein außergewöhnliches, oft an Absurdität grenzendes Timing aus. Trauerarbeit in Glitzer und bunt. Was bleibt, wenn der Körper gegangen ist? Strümpfe.“

     

    Lobende Erwähnungen

    Darüber hinaus wurden zwei lobende Erwähnungen ausgesprochen:

    Eine lobende Erwähnung des Goethe Filmpreises für Satane Sefid von der Iranerin Shiva Sadegh Asadi, Regisseurin und Autorin in Personalunion: „Wie von einer Grenzüberschreitung erzählen, die den privatesten Raum betrifft? Die iranische Filmemacherin Shiva Sadegh Asadi schafft es, in eng kadrierten, klaustrophischen Bildern zu zeigen: Das Private ist stets politisch.

    Woman, life, freedom!“

     

    Und eine lobende Erwähnung des Ritter Sport Filmpreises für Meanwhile, somewhere in the state of Colorado von Gloria Regonesi aus Italien; der Film basiert auf einem Gedicht von Simon Armitage: „Manchmal besteht die größte Kunst darin, das Vollkommene zu visualisieren. Dieser Film vermag es, in der Schlichtheit seiner Bildsprache die Kraft der Worte des Lyrikers Simon Armitage zu unterstreichen, ohne sie zu überlagern. Schlicht und frei von Klischees.“

     

    Zusätzlich vergaben die Zuschauer:innen des ZEBRino Poesiefilmfestivals für Kinder und Jugendliche einen Publikumspreis:

     

    Der ZEBRino-Preis für den besten Poesiefilm für Kinder und Jugendliche 2023 wurde an Abri von Julie Daravan Chea aus Frankreich vergeben. Der Film basiert auf einem Gedicht von Esther Granek.

    Eine lobende Erwähnung erhielt der Film Swallows love von Mariya Onishchenko aus der Ukraine basierend auf dem Volkslied: Shum.