Neuer Vorstand der Literaturbrücke Berlin e. V. gewählt
16.12.2024
Am 02.12.2024 wählten die Mitglieder des Trägervereins des Haus für Poesie, Literaturbrücke Berlin e. V., turnusgemäß einen neuen Vorstand. Die langjährigen, verdienten Vorstandsmitglieder Nico Bleutge, Thomas Brovot und Dr. Maren Jäger kandidierten nicht erneut. Thomas Geiger, Odile Kennel und Aurélie Maurin stellten sich ebenso wie Felix Schiller und Dr. Thomas Sparr zur Wahl. Thomas Sparr hatte jedoch angekündigt, nach über 25 Jahren als Vorsitzender nicht erneut für den Vorsitz des Vorstandes anzutreten.
Einstimmig (unter teilweiser Enthaltung der Kandidierenden) gewählt wurden:
Thomas Geiger als Vorsitzender
Odile Kennel und Aurélie Maurin als stellvertretende Vorsitzende
Felix Schiller als Schatzmeister
Thomas Sparr als Schriftführer.
Ein besonderer Dank des Hauses wie der Vereinsmitglieder gilt Dr. Thomas Sparr für seine langjährige Arbeit als Vorsitzender des Vorstands und sein bisheriges und fortwährendes Engagement. Ebenso gilt ein großer Dank Nico Bleutge und Thomas Brovot, die seit 2020 und 2014 den stellvertretenden Vorsitz innehatten, sowie Dr. Maren Jäger, der bisherigen Schriftführerin, und Felix Schiller, dem bisherigen und neuen Schatzmeister. Der bisherige Vorstand hat den Verein und damit das von ihm getragene Haus für Poesie wohlbehalten durch die Umbruchphase der letzten Jahre und pandemie- sowie inflationskrisenbedingte Herausforderungen geführt und darüber hinaus den nach 31 Jahren erstmaligen Leitungswechsel an der Spitze des Haus für Poesie im Jahr 2022 hochkompetent unterstützt.
„Ich danke dem gesamten bisherigen Vorstand für sein unermüdliches, zeitintensives Engagement und insbesondere für die herzliche Zusammenarbeit und die zugewandte Begleitung meiner Tätigkeit in den letzten beiden Jahren“, so Katharina Schultens, die Leiterin des Haus für Poesie. „Dem neu gewählten Vorstand der Literaturbrücke Berlin e.V. danke ich ebenfalls sehr für die nicht selbstverständliche Übernahme dieser Ehrenämter. Wir freuen uns sehr auf die künftige Zusammenarbeit.“
Kurzbiografien aller Vorstandsmitglieder
Thomas Geiger, geboren 1960 in Sulzbach-Rosenberg, studierte nach einer Lehre zum Buchhändler in München Germanistik und Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Von 1989 bis März 2024 arbeitete er im Literarischen Colloquium Berlin als Programmmacher sowie als Redakteur, später auch als Herausgeber der Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter. Im Jahr 2009 erschien bei dtv die von ihm zusammengestellte Anthologie Laute Verse. Gedichte aus der Gegenwart.
Odile Kennel, Lyrikerin, Romanautorin, Essayistin und Übersetzerin, schreibt auf Deutsch und Französisch und lädt gerne weitere Sprachen in ihre Texte ein. Zuletzt veröffentlichte sie beim Verlagshaus Berlin den Essay Lust (2021) sowie den Gedichtband irgendetwas dazwischen (2023), der 2024 den Dörlemannpreis der Hotlist der Unabhängigen Verlage erhielt. Ihre Lyrikübersetzungen wurden 2022 mit dem Paul-Scheerbart-Preis ausgezeichnet. Für das Haus für Poesie war sie in den letzten 24 Jahren Organisatorin, Übersetzerin, Moderatorin, Dichterin und nicht zuletzt Teil des Publikums. Sie ist auch im netzwerk freie literaturszene berlin aktiv und freut sich auf Synergien.
Aurélie Maurin, geboren 1975 in Paris, lebt seit 2000 als Kuratorin und Literaturübersetzerin (u.a. von Thomas Brasch, Marcel Beyer) in Berlin. 2001 hat sie im Haus für Poesie die Lyrikreihe VERSschmuggel mitbegründet und bis 2017 herausgegeben. Sie leitet das TOLEDO-Programm des Deutschen Übersetzerfonds, für das sie die Reihen Journale, Cities of Translators, Toledo Talks sowie das Lyrikübersetzertreffen JUNIVERS initiierte. Zudem bildet sie zusammen mit Anja Utler die künstlerische Leitung des Lyriktreffens Münster.
Felix Schiller studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik in Freiburg, Basel, Wien und La Paz. Er gründete die Lesereihe zwischen/miete mit und arbeitete als Projektmanager für das poesiefestival berlin und das Literarische Colloquium Berlin, als Geschäftsführer für das Netzwerk Lyrik. Als Autor erhielt er verschiedene Arbeits- und Aufenthaltsstipendien und veröffentlichte Essays und Gedichte in u. a. Transistor, Manuskripte, Bella Triste, Poetin und Ostragehege. Zuletzt erschien bei hochroth München der Band regionale konflikte, der unter „Die besten Lyrikdebüts“ gewählt wurde.
Dr. Thomas Sparr, 1956 in Hamburg geboren, ist Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagslektor. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris war er von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Später leitete er den Jüdischen Verlag und war Cheflektor des Siedler Verlags. Heute ist er Editor-at-Large für den Suhrkamp Verlag. Zuletzt erschien von ihm, „Ich will fortleben, auch nach meinem Tod“. Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank (S. Fischer Verlag 2023) und Zauberberge. Ein Jahrhundertroman aus Davos (Berenberg Verlag 2024). Thomas Sparr war von 1999 an Vorsitzender des Vorstandes der Literaturbrücke Berlin e. V.