Das Programm des 24. poesiefestival berlin ist jetzt online

10.05.2023

Der Vorverkauf für das 24. poesiefestival berlin beginnt. Das Festival der Dichtung unter dem Motto no one is an island findet vom 9. bis zum 16. Juni in der Akademie der Künste am Hanseatenweg statt. Es beteiligen sich über 100 internationale Künstler:innen.

Programmhighlights

Bei Weltklang – Nacht der Poesie (FR 9.6. | 19.30), dem großen Konzert der Stimmen in Versen und Sprachen, wird unter anderem die mit einem Grammy ausgezeichnete Sängerin, Komponistin und Produzentin, Arooj Aftab performen. Aftab arbeitet in verschiedenen musikalischen Stilen und Idiomen: Jazz, Minimalismus und Urdu-Poesie. Darüber hinaus sind dieses Jahr auf der Bühne zu erleben: Takako Arai, die sich in ihrem Werk mit Japan im Zeitalter der Globalisierung auseinandersetzt, die Dichterin und Literaturwissenschaftlerin Polina Barskova, die sich im Rahmen ihrer Forschungsarbeit den Dichter:innen der Leningrader Blockade widmet, und Künstler:in Julian Talamantez Brolaski, auch als Leadsänger:in und Rhythmusgitarrist:in der Country-Bands Juan & the Pines und The Western Skyline bekannt. Radna Fabias thematisiert in ihren Gedichten das Verhältnis von Blackness und Feminismus, Meena Kandasamy und Zaffar Kunial setzen sich in ihren Texten mit gesellschaftlichen Ordnungssystemen und kulturellen Codes auseinander, die oft unbemerkt Verfahren des Ausschlusses „kultivieren“. Christian Lehnert ist Dichter und Theologe. Er schreibt Oden und Terzinen und handhabt den im deutschen Gedicht selten gewordenen Reim meisterhaft.

13 Poesiegespräche (SA 10.06. – FR 16.06.) zwischen Dichter:innen eröffnen Dialog und Austausch. Unter anderem werden Eileen Myles & Alice Notley unter dem Titel Offering The Healing Of Words (MO 12.06. | 19.30) gemeinsam auf der Bühne zu erleben sein: Ein Gipfeltreffen zwischen der zweiten und dritten Generation der mittlerweile sagenumwobenen New York School, moderiert von Shane Anderson.

In diesem Jahr stehen an drei Abenden die Themen Gewalt, Identität und Mutterschaft im Fokus: Bei Writing Violence: Wie schreibt sich Gewalt ins Gedicht? (SA 10.06. | 19.30) wird die Poesie der an diesem Abend auftretenden Dichter:innen zu einer Instanz, die Gewalt dokumentiert und erinnert, aber auch therapeutische Prozesse initiiert und eine Chance auf Solidarität und Heilung bereithält. Mit Kemi Alabi, Yevgeniy Breyger, Kholoud Charaf, Athena Farrokhzad, Madara Gruntmane, Ramin Mazhar, Ganna Gryniva (Musik)

Der Abend Writing Identities: You Are Dazzled By Their Murmurations (DI 13.06. | 19.30) gilt der Suche nach einer Sprache für marginalisierte Perspektiven und Erfahrungen, die tradierte Be- und Zuschreibungen, Repräsentations- und Inszenierungsweisen, Wahrnehmung und Deutungsmacht hinterfragt. Mit Kemi Alabi, Julian Talamantez Brolaski, Kay Gabriel, Eileen Myles

Bei Writing Motherhood: „…grammatickt mamal aus…“ (MI 14.06. | 19.30) geht es um Mutter-Werden und Mutter-Sein, Schwangerschaft und Geburt, Fehlgeburt und Abtreibung. In ihren Gedichten suchen die Dichter:innen nach einer Sprache für die existentielle Erfahrung der Mutterschaft. Mit Ursula Andkjær Olsen, Tjawangwa Dema, Athena Farrokhzad, Joanna Mueller, Alice Notley

Auch dieses Jahr lädt ein lyrischer Büchermarkt (SO 11.06. | 13.00 – 19.00) zum Schlendern und Schmökern ein: 45 unabhängige Verlage präsentierten neue Poesie. Bei den Lesungen im Buchengarten (SA 10.06. und SO 11.06.)  treten über 40 Dichter:innen auf und lesen unter freiem Himmel – Eintritt frei!

Ein jährlich wiederkehrendes Highlight, die Berliner Rede zur Poesie 2023 (SO 11.6. | 19.30), hält in diesem Jahr Kim Hyesoon. Aus der Erfahrung der staatlichen Zensur, dem Sterben der Zunge, entwickelt Hyesoon eine Poetik des eigenen Schreibens, geprägt durch Abwesenheiten und Geisterstimmen. Ein reiches Register entsteht zwischen Schweigen, Seufzen, Schreien und Stöhnen.

Ein umfangreiches Mitmach-Programm für alle Altersgruppen bietet die Poetische Bildung: eine Fortbildung für Lyrikvermittler:innen, Workshops für Schulklassen, Lesungen junger Lyrik, Lachyoga u.v.m. Zudem feiern wir die Preisverleihungen des Bundeswettbewerbs Lyrix sowie Lesung und Preisverleihung des Schreibwettbewerbs We Have Everything We Need des British Council.           

Schon vor Festivalbeginn können Poesiefans bei Poets‘ Corner – Lyrik in den Bezirken poetische Winkel Berlins erkunden. Vom 4. bis 8. Juni gibt es an 14 Orten in der ganzen Stadt Lesungen mit zahlreichen Berliner Poet:innen.

Das poesiefestival berlin findet seit 2000 statt und ist das größte seiner Art in Europa. Es bringt jährlich rund 100 namhafte Dichter:innen sowie Künstler:innen aus aller Welt nach Berlin.

Das poesiefestival berlin ist ein Projekt des Haus für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.

Präsentiert von BÜCHERmagazin, Deutschlandfunk Kultur, EXBERLINER, Literaturport, radioeins, rausgegangen, taz und tip Berlin.