Hanseatenweg 10 | S Bellevue
Ausstellung „Sound of Poetry of Sound. Akustische Literatur aus dem Archiv des SPress Tonbandverlags“
Kuration: Marc Matter
Glasgang |ab Fr 25.5. - 31.5. | tgl. 10.00-21.00
Der 1969 gegründete S-Press Tonbandverlag stellt mit rund 100 veröffentlichten Tonbändern und Kassetten, die das Projekt einer akustischen Literatur verfolgten, eine Ausnahmeerscheinung im deutschsprachigen Raum dar. In 35 Jahren ist mit hoher verlegerischer Risikobereitschaft ein unvergleichliches Korpus experimenteller Dichtung zum Hören entstanden. Höhepunkte aus dem im Archiv der Akademie der Künste befindlichen Nachlass werden an zwei Hörstationen präsentiert.
Schwerpunkte des Verlagsprogramms waren Dada (Raoul Hausmann), Expressionismus (Otto Nebel), konkrete Poesie (Eugen Gomringer, Helmut Heißenbüttel, Gerhard Rühm), Jazz- und Beat Poetry (Allen Ginsberg), elektroakustische Sprachkunst und Poésie Sonore (Henri Chopin, Brion Gysin), konzeptuelle Texte (Oskar Pastior, Jackson MacLow, John Cage) und mündliche Dichtung (Friederike Mayröcker, Patti Smith, Meret Oppenheim).
Ausstellung „Lautmusik. Laute. Musik. Ausgewählte Arbeiten aus dem Hause Rumpsti Pumsti“
Kuration: Daniel Löwenbrück
Glasgang | ab Fr 25.5. - 31.5. | tgl. 10.00-21.00
Präsentiert werden ausgewählte Arbeiten aus dem Hause Rumpsti Pumsti (Musik) – Laden für Klangkunst, Künstler-Schallplatten und Musik – mit Schwerpunkt auf Veröffentlichungen und Künstlerinnen und Künstlern des hauseigenen Labels Tochnit Aleph (www.tochnit-aleph.com).
Mit Arbeiten von Michael Barthel, Cia Rinne, Gerhard Rühm, Gérard Phillipe Broutin, Franz Mon, Dorothy Iannone, Toine Horvers und anderen.
www.tochnit-aleph.com | www.Rumpsti-Pumsti.com
„Sprachüberraschungen am laufenden Band. Führung mit Hörbeispielen aus dem SPress Tonbandverlag“
Präsentation: Marc Matter
Glasgang | So | 27.5. | 15.00
Marc Matter, ausgewiesener Kenner der Geschichte akustischer Literatur, stellt Highlights aus dem Programm des legendären S-Press Tonbandverlags vor und erläutert die Hintergründe sowie den historischen Kontext dieses einmaligen Verlagsprojekts im deutschsprachigen Raum. Dabei werden Tonbeispiele zu hören sein und künstlerische Lautexperimente näher vorgestellt.
„Ververbüntede. Konzert für Stimme und Diktiergeräte mit Michael Barthel“
Clubraum | So 27.5. | 14.30
Kein Nacheinlass
„Ververbüntede“ ist ein Sammelsurium von Gedichten und lautpoetischen Stücken. Befragt wird die Funktionalität von Allianzen, hier vor allem in Extremsituationen. Welche Wünsche und Zukunftsperspektiven formen sich zum Zusammenschluss und aus dem Umstand eines Zusammenschlusses? Ist die Schreibweise des Titels mehr Verwirrung als Entsprechung? Ist Verwirrung Entsprechung? Was meint das „Schön’ Tag noch“ eines „Bettlers“?
In den Arbeiten von Michael Barthel ist die Verortung Thema: Schutz, Zuflucht, Heimat und die Möglichkeiten, die diesen Begriffen eingeschrieben sein wollen. In den Konzerten umkreist die Stimme diese Möglichkeiten, berührt und stockt, sucht Deckung und wird sich selbst überlassen. Mit sich ein Chor.
Workshop: „Sprachexperimente zwischen Mensch und Maschine. Künstlerische Potenziale elektroakustischer Manipulation von Sprache“
Workshop zum Ausprobieren und Mitmachen mit Marc Matter
Studio für Elektroakustische Musik | Di 29.5. | 15.00
Keine Vorkenntnisse erforderlich
6/4 €
Unter der Leitung des Klangkünstlers Marc Matter können die Teilnehmer die künstlerischen Potenziale elektroakustischer Manipulation von Sprache aktiv erkunden. Ausgehend von Beispielen aus der Sammlung des legendären S-Press Tonbandverlags werden die Möglichkeiten einzelner „phonetischer Maschinen“ demonstriert: vom Tonbandgerät als Instrument der Dichtung über die Stereophonie und den mehrkanaligen Raumklang bis hin zu Soundeffekten und digitalen Techniken, mit denen Sprache bearbeitet, zersetzt und aufgelöst werden kann. Eine seltene Gelegenheit, die klingende Verbindung von Poesie und elektronischer Klangtechnologie zu erleben und selbst mitzugestalten.
Der Workshop richtet sich an interessierte Laien sowie an alle, die schon erste Erfahrungen mit elektronischer Klangbearbeitung gemacht haben.
„A Dialogue in Sound Writing. Elektroakustische Live-Performance mit vorgefundenem Sprachmaterial von Marc Matter und Andreas Bülhoff“
Studio für Elektroakustische Musik | Do 31.5. | 15.00
6/4 €
In dieser Performance treffen die Klang- und Sprachkünstler Andreas Bülhoff und Marc Matter erstmalig aufeinander, um in einer Duo-Situation einen abstrakten Dialog mit sprachlichem Fremdmaterial zu führen. Auch verbale Lautgesten – parasemantische Nebengeräusche gesprochener Sprache – spielen dabei eine Rolle. Zur Einstimmung führt Marc Matter in seine letzte Radiokomposition ein, die auf sprachlichen Fundstücken aus Radionachrichten und Zeitungsüberschriften basiert. Danach werden konzeptuelle Ansätze und algorithmische Verfahren eingesetzt, um Texte zu durchsuchen und aus den Funden neue Texte zusammenzustellen. Durch Sampler, automatische Sprachausgabe, Software-Instrumente und elektroakustische Studiotechnik werden sie zum Klingen gebracht. Im Zusammenspiel der beiden Soundkünstler wechseln sich vorgefertigte und improvisierte Passagen ab, die die Übergänge zwischen Geschriebenem und Gesprochenem erkunden.
Die Ausstellung „Sound of Poetry of Sound“ und die elektroakustische Live-Performance „A Dialogue in Sound Writing“ sowie der Workshop „Sprachexperimente zwischen Mensch und Maschine“ werden freundlich unterstützt vom Archiv der Akademie der Künste und vom Studio für elektroakustische Musik.
Eintritt frei für alle Ausstellungen und Veranstaltungen außer für Live-Performance, Kolloquium und Workshop.
Kuration: Annette Gilbert
Projektleitung: Annette Gilbert | Isabel Ferrin-Aguirre | Assistenz: Pablo Vollmer | Thomas Zandegiacomo Del Bel
raus mit der sprache – Highlights der konkreten, visuellen und Lautpoesie, Berlin
wird freundlich unterstützt vom Archiv und vom Studio für Elektroakustische Musik
der Akademie der Künste, Berlin.