Zheng Xiaoqiong

Zheng Xiaoqiong © privat

Zheng Xiaoqiong (geb.1980 in der südwestchinesischen Provinz Sichuan) gewann 2007 überraschend den bedeutenden Liqun-Literaturpreis. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie im literarischen Leben Chinas vollkommen unbekannt. Zheng Xiaoqiong begann Gedichte zu schreiben, als sie 2001 als Wanderarbeiterin in die bezirksfreie Stadt Dongguan (in der Provinz Guangdong) kam und dort sechs Jahre in einer Metallwarenfabrik arbeitete. Die Erfahrungen, die sie in diesen Jahren machte, wurden in dem Zyklus „Das Buch der Arbeiterinnen“ zum Stoff ihrer Literatur. Ihre Texte erzählen vom unmenschlichen Alltag in den Fabriken, von der Arbeit in den Versendehäfen, an den Drahtschneidemaschinen und an den Fließbändern unter dem „statischen rauschen der deckenleuchten“. Es ist eine engagierte Literatur, die den Verlierern des globalisierten Kapitalismus eine Stimme gibt.

Veröffentlichungen:
Chinabox. Neue Lyrik aus der Volksrepublik, Verlagshaus Berlin 2016