Sjón

Sjón c_Dagur Gunnarsson

Sjón (geb. 1961 in Reykjavik, Island) ist ein Grenzgänger. Der ausgewiesene Lyriker, der ein Kunststudium und auch eine musikalische Karriere hinter sich hat, gehört zu den originellsten Köpfen unter den isländischen Autoren. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte er 1978 seinen ersten Gedichtband „Sýnir“ (Visionen). 1979 schloss er sich der surrealistischen Künstlergruppe Medusa an, die mit ihren Performances Surrealismus, Dada und Punk verbindet. Während der Medusa-Zeit 1980-1986 brachte er diverse Gedichtbände heraus, bevor 1987 sein erster Roman „Stálnótt“ (Nacht aus Stahl) erschien. Er hat bis heute zwölf Gedichtbände herausgegeben und vier Opernlibretti sowie Drehbücher, Romane, Fernsehfilme, Theaterstücke und Songtexte für diverse Musiker geschrieben. Seine Texte für Björk und Lars von Triers „Dancer in the Dark“ wurden 2001 für den Oscar nominiert. Im Wintersemester 2007/2008 hatte Sjón die Samuel-Fischer-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin inne, 2010 war er Gast beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Für „Schattenfuchs“ erhielt er 2005 den Literaturpreis des Nordischen Rates und für den Roman „Der Junge, den es nicht gab“ erhielt er 2013 den Isländischen Literaturpreis. Seine Romane wurden in 35 Sprachen veröffentlicht.

Veröffentlichungen (Auswahl Lyrik):
ljóðasafn 1978–2008 (Anthologie). 2008
söngur steinasafnarans. 2007
Myrkar fígúrur. 1998
Ég man ekki eitthvað um skýin. 1991
Leikfangakastalar sagði hún það er ekkert til sem heitir leikfangakastalar. 1986
Drengurinn með röntgenaugun (Anthologie). 1986

Veröffentlichungen in deutscher Übersetzung:
Der Junge, den es nicht gab. S. Fischer Verlag 2015
Schattenfuchs. Roman. Aus dem Isländischen von Betty Wahl. S. Fischer Verlag 2007
Gesang des Steinesammlers. Gedichte. Aus dem Isländischen von Tina Flecken. Mit Aquarellen von Bernd Koberling. Buchkunst Kleinheinrich 2006