Rosmarie Waldrop

Rosmarie Waldrop (*1935 Kitzingen am Main) lernte während ihrer Studienzeit in Würzburg ihren Mann Keith kennen, mit dem seit über 50 Jahren in den USA lebt. Mit ihm gemeinsam leitet Rosmarie Waldrop den Verlag „Burning Deck“, einen der bedeutendsten Verlage für zeitgenössische Lyrik in den USA. Doch Waldrop gibt nicht nur experimentelle Texte heraus oder übersetzt sie ins Englische – sie ist selbst eine der bedeutendsten Vertreterinnen der experimentellen Lyrik in den USA: Seit 1967 hat die Dichterin ein umfangreiches Werk veröffentlicht, für das sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt. U.a. ist Waldrop Chevalier des Arts et des Lettres und der American Academy of Arts and Sciences.
Schon in den Gedichten von „Shorter American Memory“ (1988) hatte sich Waldrop explizit mit der Geschichte ihrer Wahlheimat auseinandergesetzt. Mit „Ein Schlüssel zur Sprache Amerikas“ (Urs Engeler Editor, 2004), übersetzt von Elke Erb und Marianne Frisch, wird Rosmarie Waldrop beim poesiefestival berlin zu Gast sein. Der Band ist eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Eroberung – sei es die Kolonisation Amerikas durch europäische Siedler, sei es Waldrops privates Eintauchen in die USA und deren Sprachen, seien es das Verhältnis und die Konnotationen von Weiblichkeit und Männlichkeit.
Veröffentlichungen:
The Reproduction of Profiles (NY: New Directions, 1987) Auf Deutsch erschienen: Reproduktion von  Profilen, übersetzt von Hannah Möckel-Rieke (Aufbau-Verlag, Berlin 1995)
Love, Like Pronouns (Omnidawn Publishing, 2003)
Blindsight (New Directions, 2004)
Dissonance (if you are interested) (University Alabama Press, 2005)
Splitting Image (Zasterle, 2006)
Curves to the Apple (New Directions, 2006)