Phillippa Yaa de Villiers

Phillippa Yaa de Villiers Foto: gezett

Phillippa Yaa de Villiers (*1966 Johannesburg/Südafrika) wurde als Tochter einer australischen Mutter und eines Vaters aus Ghana unter dem Apartheidregime Südafrikas von einer weißen Familie adoptiert.  Erst im Alter von 20 Jahren erfuhr sie davon.

„Ich fühlte mich als würde Kolonisierte und Kolonisatorin in meinem Hirn miteinander kämpfen“, sagt sie in einem Interview. Aber auch: „Als Afrikanerin mit gemischter Abstammung und Adoptivkind fühle ich mich, paradoxerweise, zugleich unterdrückt und völlig frei.“

Verschärft von dieser paradoxen Biografie stellen sich in ihrem  Werk Fragen nach ethnischer Herkunft, nach Ausgrenzung und Identität auf dringliche, sehr persönliche Weise. Ihre Gedichte sind wütend und traurig, aber auch witzig und in ihrer Gesellschafskritik nicht selten selbstironisch: „Freiheitslieder“, die es weder sich noch dem Leser leicht machen.

Phillippa Yaa de Villiers studierte Journalismus in Grahamstown und in den späten 90er Jahren Schauspiel in Paris. Sie verbrachte einige Zeit in Los Angeles bevor sie nach Johannesburg zurückkehrte, wo sie Straßentheater spielte und eine Drehbuchschule absolvierte. Seither schrieb sie Drehbücher für zahlreiche Fernsehserien, 2005 auch ein Theaterstück, „Where the Children Live“ (Wo die Kinder leben).

2006 erschien ihre erster Gedichtband, „Taller than Buildings“ (Größer als Gebäude), 2010 folgte „The Everyday Wife“ (Die alltägliche Frau). 2009 war sie Writer in Residence an der Villa Vollezele in Belgien und erhielt neben weiteren Auszeichnungen 2011 den South African Literary Award.

Veröffentlichungen

Taller Than Buildings, Centre for the Book 2006
The Everyday Wife, Modjaji Books 2010