Pavel Novotný

Pavel Novotný © privat

Pavel Novotný (geb. 1976 im tschechischen Liberec) ist Leiter des Lehrstuhls für Deutsche Sprache an der TU Liberec. Als Literaturwissenschaftler befasst er sich mit der literarischen Montage und Collage und den Möglichkeiten der auditiven und radiophonischen Poesie. In diesem Bereich arbeitet er selbst experimentell und hat mehrere Radiokompositionen für den tschechischen Rundfunk (ČRo3) produziert. Novotný ist zudem Musiker, der eigene dadaistische Texte vertont. Mit Jaromír Typlt hat er die „Ursonate“ von Kurt Schwitters inszeniert und für den tschechischen Rundfunk bearbeitet. Seine Komposition „Vesmír“ („Weltall“) wurde 2010 mit dem Prix Bohemia Radio ausgezeichnet. Er übersetzt Autoren wie Hans Magnus Enzensberger, Gerhard Rühm, Konrad Bayer oder Thomas Bernhard ins Tschechische. Von ihm selbst sind mehrere Gedichtbände und Textzyklen erschienen.
Seit 2007 arbeitet Novotný an seinem vielschichtigen Projekt „Tramvestie“, das eine Tramfahrt zwischen Liberec und Jablonec multiperspektivisch bearbeitet und mit Sprachmontagen aus der Straßenbahn arbeitet. Novotný montiert die in diesen Jahren entstandenen Tonspuren zu einer 26-minütigen Komposition; der Zeit, die eine reale Straßenbahnfahrt zwischen beiden Orten dauert. 2016 erschien zu dem Projekt ein Buch.

Veröffentlichungen:
Sběr, Krajská vědecká knihovna 2003
Mraky, Psí víno 2010
Die Vorformen der literarischen Montage, Arco Verlag 2012
Havarijní řád, Protimluv 2013
Tramvestie, Protimluv 2016
Zevnitř, Pavel Mervart 2017

Auszeichnungen:

Prix Bohemia Radio 2010