Nanni Balestrini

Nanni Balestrini (*1935, Mailand, Italien) lebt in Paris und Rom. Er zählt zu den Mitbegründern der „Neoavanguardia“, einer einflussreichen, avantgardistischen Literaturbewegung im Italien der 50er und 60er Jahre. Die Schriftsteller dieser Gruppe standen mit ihren Sprachexperimenten formal und inhaltlich in der Tradition von T.S. Eliot und Ezra Pound. Balestrini war Redakteur der Zeitschrift „Il Verri“ und Kodirektor von „Alfabeta“. 1962–1972 arbeitete er in Mailand für den Verlag  Feltrinelli. Auch als politischer Aktivist war er immer wieder tätig: Er rief 1968 die Gruppe „Potere operaio“, eine Organisation der außerparlamentarischen Linken, mit ins Leben, unterstützte danach, in den 70er Jahren, die soziale Bewegung „Autonomia“. 1979 flüchtete Balestrini, nachdem er der Mitgliedschaft in einer Guerilla-Gruppe beschuldigt wurde, nach Frankreich, später dann nach Deutschland. Auch in seinem Werk reflektiert er ständig das Spannungsfeld zwischen linker Aufbruchstimmung und staatlicher Repression. Er ist ein polarisierender Klassenstreiter und ästhetischer Neuerer. Jürgen Schneider sagt von ihm: „ein im wahrsten Sinne des Wortes militanter Literat“.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Wir wollen alles, Verlag Assoziation A, Berlin 1971.Die Unsichtbaren, Verlag Assoziation A, Berlin1987.
Die goldene Horde, mit Primo Moroni, Verlag Assoziation A, Berlin 1988.
Der Verleger, Verlag Assoziation A, Berlin 1989.I furiosi. Die Wütenden, ID-Verlag, Berlin1994.
Sandokan. Eine Erzählung der Camorra (Sandokan, storia di camorra), Verlag Assoziation A, Berlin 2004.
Tristano, SuhrkampVerlag, Berlin 2009.
Nanni Balestrini im ZVAB

Video-Fondali per "Elettra" di Nanni Balestrini - 2006

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig. Erst wenn Sie hier klicken, erlauben Sie uns, Daten von Dritt-Anbieter-Servern zu laden.

mehr zum Datenschutz