Monzer Masri

Monzer Masri (*1949, Latakia, Syrien), Poet und Maler, siedelt sich bewusst nicht im Zentrum an, sondern in der Peripherie. Er lebt in der Küstenstadt Latakia, fernab vom kulturellen Tummelplatz Damaskus. Auch als Lyriker geht Masri seine eigenen Wege. Seit er Ende der 70er Jahre dichterisch in Erscheinung trat, bewahrte er sich stets künstlerische Unabhängigkeit von den poetischen Idealen seiner Generation.
Formale und inhaltliche Erwartungen, die von außen an ihn herangetragen werden, lehnt er ab. Er schreibt eine Art „Gegendichtung“; eine Dichtung, die vorbei am „Soll“ und „Darf“, unverhüllt das Subjektive benennt.
Lyrik soll, so sein Anspruch, nicht lügen. Sie soll ehrlich sein. Daher sein Verzicht auf sprachliche Schnörkel und ausgefallene Wörter, Bilder und Themen. Seine Gedichte widmen sich stattdessen der konkret gegenständlichen Welt, dem Detail, dem Alltäglichen und erinnern in ihrem Gestus an erzählende Prosa.
Lyrik hat für Masri sinnstiftenden Charakter. Sie soll einer scheinbar chaotischen Welt wieder zu neuer Bedeutung zu verhelfen. Folgerichtig begreift er seine Rolle als Poet darin, Bedeutung zu schaffen und auf diese Weise anderen den Weg zu ebnen auf ihrer Suche nach dem Sinn ihres Daseins und nach Glück.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Âmâl schâqqa (Harte Hoffnungen), im Selbstverlag, 1978.
Baschar wa-tawârîkh wa-amkina (Menschen, Historien, Orte), veröffentlicht vom syrischen Kulturministerium, Damaskus 1979.
Andhartuki bi-hamâmatin baidâ’ (Ich habe dich durch eine weiße Taube gewarnt), Sammelband mit Gedichten von Monzer Masri, Maram Masri und Mohammad Saideh, Veröffentlicht vom syrischen Kulturministerium, Damaskus 1984.
Mazharîyya ’ala hai’at qabdat yad (Eine Vase in Form einer Faust), Dâr Riyâd ar-Rayyes, Beirut 1997.
asch-Schây laisa batî’an (Tee ist nicht langsam), Dâr Riyâd ar-Rayyes, Beirut 2004.
Mina-s-a’b an abtakira saifan (Es ist schwierig, einen Sommer zu erfinden), Dâr Riyâd ar-Rayyes, Beirut 2008.