Lindita Arapi

Lindita Arapi (c) Dittrich Verlag

Lindita Arapi (geb. 1972, Lushnja) wird als eine der herausragenden zeitgenössischen Autorinnen Albaniens eingeschätzt. Seit den 1990er Jahren schreibt sie Gedichte, 2010 legte sie ihren ersten Roman vor („Schlüsselmädchen“). Sie begann zunächst ein Studium in Tirana; 1996 zog sie nach Deutschland und studierte in Köln Germanistik, Anglistik und Pädagogik. Noch im selben Jahr erhielt sie ein Autorenstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung und war Honorary Fellow in Writing an der University of Iowa. Sie lebt in Bonn, arbeitet dort als freie Redakteurin für das Programm der Deutschen Welle und berichtet vor allem über Kultur und Politik der Balkanregion. Sie übersetzt deutsche Autoren ins Albanische, darunter Günter Grass, Felicitas Hoppe und Marion Poschmann. Ihre eigenen Gedichte sind bestimmt von der Frage nach Identität und vom Fremdsein. Die Texte wurden unter anderem ins Deutsche und Italienische übersetzt.
Lindita Arapi setzt sich aktiv für die Aufarbeitung des kommunistischen Regimes in Albanien ein und initiierte 2015 einen Appell an das albanische Parlament, mit dem sie die Öffnung der Akten aus der Phase der kommunistischen Diktatur forderte. Er wurde von mehr als 100 Intellektuellen in ganz Europa unterzeichnet, unter anderem von Marianne Birthler und Durs Grünbein.

Veröffentlichungen (Lyrik):
Shenjat e dorës. 2006
Melodi te heshtjes. 1998
Ndodhi në shpirt. 1995
Kufomë lulesh. 1993

Auf Deutsch:
Am Meer, nachts. Edition Thanhäuser, Ottensheim 2007