Liao Yiwu

Liao Yiwu (c) Ali Ghandtschi

Liao Yiwu, geboren 1958, wurde in den 1980er-Jahren als Lyriker in China bekannt und entschied sich dann bewusst für eine Existenz als Untergrund-Dichter und Dissident. Von 1990 bis 1994 wurde er für die Publikation seines Langgedichts „Massaker“ inhaftiert, in dem er die Ereignisse auf dem Tian'anmen-Platz 1989 kritisiert. Trotz schwerer Misshandlungen im Gefängnis schrieb er weiter. Nach seiner Entlassung erhielt Liao Yiwu ein Publikationsverbot und floh schließlich 2010 aus China ins Exil. Er lebt heute als Autor und Musiker in Berlin und tritt europaweit auf. Seine Lyrik ist von einem pessimistischen Surrealismus geprägt und beschreibt mit schmerzhafter Intensität die Verbrechen des chinesischen Gefängnissystems. Seine sozialkritische Interviewserie „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser“ und sein Bericht aus dem Gefängnis „Für ein Lied und hundert Lieder“ sind internationale Beststeller. Für sein engagiertes Werk wurde er u. a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl): Fräulein Hallo und der Bauernkaiser: Chinas Gesellschaft von unten, S. Fischer Verlag, 2009; Für ein Lied und hundert Lieder: Ein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen, S. Fischer Verlag, 2011; Massaker: Frühe Gedichte, hochroth Verlag, 2012; Erinnerung, bleib, Lieblingsbuch/Fly Fast Publishing, Berlin 2012 Gott ist rot: Geschichten aus dem Untergrund, S. Fischer Verlag, 2014