Les Murray

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Les Murray (*1938 Nabiac, New South Wales/Australien) gehört in eine Reihe mit so bedeutenden Lyrikern wie Seamus Heaney und Derek Walcott. Er ist ein Meister der emphatischen Naturfeier, sein Werk ist der „Repoetisierung der Welt“ (Süddeutsche Zeitung) verschrieben. Ein unerschöpflicher Vorrat an dichterischen Ausdrucksmitteln ermöglicht es Murray, Fledermäusen in ihre „Klangjagdzonen über dem höchsten C“ zu folgen. Auf diese Weise wird in den Texten selbst das Flüchtigste zum sprachlichen Ereignis: Sei es nun ein Bohnenstengel in der Nachmittagsschräge, der Kropf eines Kuhreihers oder eine Glanzkäfertaube, die sich in ein Hinterzimmer verirrt hat. In einem seiner ergreifendsten und berühmtesten Gedichte beschreibt Murray einen Schlachttag aus der Sicht einer Kuhherde. Sein Werk besitzt im Überfluss jene rätselhafte Eigenschaft, die er selbst als „Sprawl“ bezeichnet, sie ist schlaksig im Geist und „immer mit einem Stiefel auf dem Geländer des Möglichen.“

Veröffentlichungen (Auswahl)

Fredy Neptune, Ammann 2004
Gedichte, groß wie Photos, Edition Rugerup 2006
Übersetzungen aus der Natur, Edition Rugerup 2007
Größer im Liegen, Edition Rugerup 2011
Der Schwarze Hund. Eine Denkschrift über die Depression. Edition Rugerup 2012
Aus einem See von Strophen. Hundert ausgewählte Gedichte von Les Murray. Edition Rugerup 2014