LaTasha N. Nevada Diggs

LaTasha N. Nevada Diggs © Willy Somma

LaTasha N. Nevada Diggs (geb. 1970 in New York) zählt zu den aufregendsten Stimmen in der experimentellen Dichtung der USA. Sie ist eine mythenschöpfende DJane, Sound-Artistin und interdisziplinäre Dichterin aus Harlem. Ihre Texte bewegen sich im Spannungsfeld postkolonialer Kreolisierung und bringen eigene Vernetzungs- und Versetzungssysteme hervor, die sich nicht an biographischen Fakten, sondern an der Lust zur Kommunikation orientieren. Diggs Gedichte sind urbane, babylonische Gesänge, Amalgam aus Dutzenden Sprachen (darunter Englisch, Quechua, Cherokee, Maori, Hindi, Spanisch, Japanisch und Swahili).

Diese Sprachmischung lauscht sie ihrer Umgebung in New York ab, sie hört zu, übersetzt und lässt übersetzen, vervielfältigt die Sprachen, schaltet sie parallel und rebooted sie in einem polyglotten Anime-Cyberfolk. Dabei arbeitet sie ebenso mit Versatzstücken aus der Popkultur wie auch mit Material aus klassischen oder vergessenen Mythen und zu Unrecht entlegenen Formen wie den „kantan chamorritas“, einer poetischen Debattenform von den Marianen. Ihr lange erwarteter Band TwERK (ein Verweis auf die hohe Kunst des Booty Shakin’ im Hip-Hop) enthält ironische Black Nature Poems und Gedichte, die Titel tragen wie: „marmota monax mizrahi feeds chi chi mugler at the latex ball“.


Veröffentlichungen:

TwERK, Belladonna 2013

Manuel is destroying my bathroom, Belladonna 2004

Ni-Ban, MOH Press 2003

Ichi-Ban, MOH Press 1998

 

Diskografie:

Televisión, 2003