Kosal Khiev

Foto: Vinh Dao

Kosal Khiev (*1980 Battambang, Kambodscha) ist Spoken-Word-Poet und Tattoo-Künstler. Seine Gedichte umkreisen einzelne Momente, Eindrücke und Gefühle. Sie vermitteln eine Schärfe im Blick auf Einsamkeit, Eintönigkeit und Monotonie, die schon allein durch seine Gedichte gebrochen werden.

1981 flüchtete seine Familie nach dem Bürgerkrieg in Kambodscha in die USA, wo Khiev aufwuchs. Nach einem Bandenkampf wurde er wegen versuchten Mordes zu einer 14-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Während dieser Zeit fand er in der Form des Spoken Word eine Möglichkeit, seine Geschichte zu erzählen. Er dichtete, um seine Ängste zu bekämpfen und seiner Dämonen Herr zu werden. 2011 wurde er aus der Haft entlassen und direkt nach Kambodscha abgeschoben. In Phnom Penh, wo er seitdem lebt, spricht er an Universitäten, in Schulen und bei Gefängnis-Workshops über seine Erfahrungen. Khiev versteht es als seine Aufgabe, den Jugendlichen Poesie als Ausdrucksform nahezubringen und ihnen darüber neue Lebenswege aufzuzeigen. Mit seinem Beitrag „Why I Write“ gewann er 2012 beim Zebra Poetry Film Festival den Preis für die beste Performance.