Jacques Darras

Jacques Darras

Jacques Darras (*1939 Ponthieu-Marquenterre, Frankreich) ist Dichter, Essayist und Übersetzer und lehrte bis 2004 englische und amerikanische Dichtung an der Universität Picardie.

Sein im März erschienenes, einen ganzen Lyrikband füllendes Langgedicht „Tout reprende à 1914“ versucht die Lektionen, die uns der Ausbruch des Ersten Weltkriegs lehrt, verständlich zu machen, um Europa neu zu denken. Es setzt sich dabei u. a. mit der Haltung von Dichtern wie Apollinaire, Péguy und Stadler und deren pazifistischem Engagement auseinander. Der Gedichtband ist aber auch eine Reise zum Bois de la Gruerie, wo Jacques Darras' Großvater im Ersten Weltkrieg starb.

Die intensive Auseinandersetzung mit Landschaftsräumen insbesondere in Nordfrankreich ist zentral für sein Werk. 1988 begann Darras ein episches Langgedicht über das Ufer der Maye, ein Fluss im französischen Départment Manche. Seit dem ersten Band „La Maye I“ sind sieben weitere Bände zu diesem Thema in den Verlagen „Le Cri“ und „Galimard“ erschienen. Für Darras' lyrische Texte spielen Sprachklang, Rhythmus und Melodie eine zentrale Rolle.

Darras hat sich zudem durch seine Übersetzungen von Whitman, Coleridge, Blake, Lowry, Shakespeare und Pound hervorgetan.

Darras erhielt für sein Werk u. a. den „Prix Apollinaire“ (2004) und den „Grand Prix de Poésie de'l Académie française“ (2006).

Er war der erste Franzose, der eingeladen wurde, im Jahre 1989 eine „Lord Reith Lecture“ zur Zweihundertjahrfeier der Französischen Revolution zu halten, die auf BBC ausgestrahlt wurde.


Veröffentlichungen (Auswahl)

La Maye I, 1988
Van Eyck et les rivières, dont la Maye, 3 Cailloux 1996
La conjugaison des places amoureuses, Éditions de Corlevour 2010
Je sors enfin du Bois de la Gruerie - Tout reprendre à 1914, Éditions Arfuyen 2014