Ervina Halili c_Zoran Jovanovic
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Die Dichterin Ervina Halili (geb. 1986 in Pristina, Kosovo) studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und forscht über den Surrealismus und Kollektives Verhalten. Zu diesen Themen veröffentlicht sie regelmäßig Artikel in nationalen wie internationalen Wissenschaftszeitschriften. Mit ihrer Live-Video- und Sound-Performance wendet sie ihre Theorien über Wahrnehmung und kollektive Erinnerung an. Im Alter von elf Jahren veröffentlichte sie 1997 „Crowd 97“, einen Text über die massiven Studentenproteste in Pristina. Halili war Gast in verschiedenen Literaturhäusern, unter anderem im Krokodil in Belgrad, im Kulturkontakt in Wien, im PEN Sarajevo, im Internationalen Haus der Autoren Graz und in Tirana.
Die Gedichte sind eigenwillig und kontrastreich. Unaufgeregt und weit entfernt von Pamphleten und Fahnenträgern erschreibt sich Halili ein mögliches Vaterland, das nicht aus Grund und Boden besteht, sondern aus Himmel. Ihre poetischen Bilderwelten wissen um die Brüche der Vergangenheit ihrer Heimat, sie sprechen auf ihrer Suche nach Identität eine moderne europäische Sprache. Für ihren Band „Amuletë“ von 2015 wurde sie mit dem National Annual Award in Literature im Kosovo ausgezeichnet.
Der Band „Der Schlaf des Oktopus“ ist Ervina Halilis erste Buchpublikation auf Deutsch.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Der Schlaf des Oktopus. Edition Korrespondenzen 2016
Amuletë (Amulett). 2015
Vinidra. 2008
Trëndafili i Heshtjes (Rose des Schweigens). 2004