Boris Chersonskij

Boris Chersonskij

Die ersten Gedichte von Boris Chersonskij (*1950 Czernowitz, Ukraine) wurden bereits in den späten sechziger Jahren in Odessa bekannt. Er durfte wegen seiner nicht systemkonformen Weltanschauung nicht in offiziellen Presseorganen veröffentlichen. Während der siebziger und achtziger Jahre zählte Chersonskij allerdings zu den wichtigsten Repräsentanten der Samisdat-Bewegung von Odessa. Samisdat bezeichnete in der UdSSR die Verbreitung von alternativer, nicht systemkonformer Literatur auf inoffiziellen Kanälen, zum Beispiel durch Abschreiben mit der Hand oder der Schreibmaschine oder durch Fotokopie und das Weitergeben der so produzierten Exemplare. Erst nach dem Ende der UdSSR konnte er in offiziell anerkannten Verlagen publizieren. Heute zählt er zu den bekanntesten Lyrikern der Ukraine. Seine Werke wurden sowohl in seinem Land als auch in Russland mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Chersonskij schreibt auf Russisch.

Boris Chersonskij studierte Medizin und arbeitet als Lehrstuhlleiter des Instituts für klinische Psychologie an der Universität von Odessa. Neben seinen vielen poetischen Arbeiten hat er sechs Monographien zu Psychologie und Psychiatrie veröffentlicht.

Boris Chersonskij ist Preisträger des „Kievskie lavry“-Poesiefestivals (2008) und zweimaliger Gewinner des internationalen Voloshin-Poesiewettbewerbs (2006 und 2007). Sein Buch „Semeiny arhiv“ (Familienarchiv) war für den „Andrey Bely“-Literaturpreis 2007 nominiert. Er lebt in Odessa.

Veröffentlichungen

Vosmaya dolya, 1993
Post Scriptum, Titul 1998
Svitok, Druk 2002
Semeiny arhiv, NLO 2006
Spirichuels, NLO 2009
Psalmy i Ody Solomona, Folio 2009
Poka ne stemnelo, NLO 2010