Forum: Hate, Fake, Rage. Über Vertrauensverlust, Diskursvergiftung und poetischen Widerstand

Prof. Giorgio Agamben

Prof. Giorgio Agamben © privat

Prof. Giorgio Agamben (geb. 1942 in Rom) studierte Jura, nebenbei auch Literatur und Philosophie in Rom. Der entscheidende Impuls für die Philosophie kam nach Abschluss des Jura-Studiums über zwei Seminare mit Martin Heidegger im Sommer 1966 und 1968. Neben Heidegger waren seitdem Michel Foucault, Hannah Arendt und Walter Benjamin wichtige Bezugspersonen in Agambens Denken. Als Herausgeber der italienischen Ausgabe der Schriften Walter Benjamins fand er eine Reihe von dessen verloren geglaubten Manuskripten wieder auf.

Seit Ende der achtziger Jahre beschäftigt sich Agamben vor allem mit politischer Philosophie. Er war Gastprofessor unter anderem in Paris, Berkeley, Los Angeles und Irvine und lehrt heute als Professor für Ästhetik an der Facolta di Design e Arti der Universität Iuav in Venedig.


Veröffentlichungen (Auswahl):

Stanzen. Das Wort und das Phantasma in der abendländischen Kultur, Suhrkamp 2005

Die Sprache und der Tod. Ein Seminar über den Ort der Negativität, Suhrkamp 2007

Signatura rerum. Zur Methode, Suhrkamp 2009

Die Macht des Denkens, S. Fischer 2013

Patrick Gensing

Patrick Gensing © Wulf Rohwedder

Patrick Gensing (geb. 1974) ist Journalist und lebt in Hamburg. Seit 2017 leitet er das Projekt „ARD-faktenfinder“, zuvor war er Chef vom Dienst bei tagesschau.de und Nachrichtenredakteur bei der Tagesschau. Gensing schreibt für diverse Zeitungen und Magazine, hat den Blog publikative.org gegründet und wurde für seine Arbeit unter anderem mit dem Alternativen Medienpreis, dem Axel-Springer-Preis für junge Journalisten sowie dem Correctiv-Faktenchek-Preis ausgezeichnet. Gensing berichtet seit Jahren über politischen Fanatismus, autoritäre Bewegungen und Hass im Internet.

 

Veröffentlichungen (Auswahl)

Angriff von rechts. Die Strategien der Neonazis – und was man dagegen tun kann, dtv 2009

Terror von rechts. Die Nazi-Morde und das Versagen der Politik, Rotbuch Verlag 2012

Der Präventivstaat. Warum Gesundheits-, Kontroll- und Verbotswahn Freiheit und Demokratie gefährden, mit Andrej Reisin, Lingen Verlag 2013

Rechte Hetze im Netz – eine unterschätzte Gefahr, Rowohlt Verlag 2016

Johannes Hillje

Johannes Hillje © Erik Marquardt

Johannes Hillje studierte Politikwissenschaften und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und an der London School of Economics. Er arbeitet als Politikberater in Berlin und Brüssel und setzt sich kritisch mit digitaler Propaganda auseinander. Er berät Politiker, Parteien, Institutionen, Verbände und Firmen und leitete 2014 den Europawahlkampf der Europäischen Grünen Partei. Davor arbeitete er für die UN in New York und beim ZDF in Mainz. Er bloggt unter RettetdieWahlen.eu und twittert auf twitter.com/jhillje.

           

Veröffentlichungen (Auswahl):

Propaganda 4.0 – Wie rechte Populisten Politik machen, Dietz-Verlag 2017

Rückkehr zu den politisch Verlassenen, Das Progressive Zentrum 2018

 Plattform Europa – Warum wir schlecht über die EU reden und wie wir den Nationalismus mit einem neuen digitalen Netzwerk überwinden können, Dietz-Verlag 2019

Prof. Dr. Philipp Hübl

Prof. Dr. Philipp Hübl © Juliane Marie

Philipp Hübl (geb. 1975 in Hannover) studierte Philosophie und Sprachwissenschaft in Berlin, Berkeley, New York und Oxford und war Fulbright-Scholar und Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Er lehrte an der RWTH Aachen und der Humboldt-Universität zu Berlin und war von 2012 bis 2018 Junior-Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Stuttgart. Er lebt in Berlin.

Philipp Hübl forscht in der Philosophie des Geistes, der Handlungstheorie, Sprachphilosophie, Metaphysik und Wissenschaftstheorie und veröffentlicht in Zeitungen wie der FAZ, taz, NZZ und dem Philosophiemagazin. Seit 2017 schreibt er die Kolumne „Hübls Aufklärung“ im „Philosophie Magazin“.


Veröffentlichungen (Auswahl):

Folge dem weißen Kaninchen ... in die Welt der Philosophie, Rowohlt 2012

Der Untergrund des Denkens. Eine Philosophie des Unbewussten, Rowohlt 2015

Bullshit-Resistenz. Tugenden für das 21. Jahrhundert, Nicolai Publishing & Intelligence GmbH 2018

Asmus Trautsch

Asmus Trautsch © gezett

Asmus Trautsch (geb. in Kiel) lebt als Philosoph und Dichter in Berlin. Er studierte Philosophie, deutsche Literatur und Komposition/Musiktheorie in Berlin und London. Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Theorie tragischer Erfahrung 2015. Er war Co-Verleger des LUNARDI Verlags für zeitgenössische Literatur und Vorsitzender des Berliner Netzwerks für Neue Musik und verwandte Künste Klangnetz e.V. Asmus Trautsch unterrichtet an verschiedenen Hochschulen, veranstaltet Symposien, Lesungen und intermediale Kulturprojekte und tritt als Komponist und Dirigent auf. Im Berliner Verlagshaus gibt er die Edition Poeticon heraus.

 

Veröffentlichungen (Auswahl):

Ovid: Liebeskunst. Reich kommentiert von Tobias Roth, Asmus Trautsch, Melanie Möller, Berlin 2017

Der Umschlag von allem in nichts. Theorie tragischer Erfahrung, Berlin/Boston 2019

Treibbojen. Gedichte, Berlin 2019

Tanja Dückers

Tanja Dückers © Anton Landgraf

Tanja Dückers (geb. 1968 in Berlin) arbeitet als Dichterin, Autorin und Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. An der Freien Universität Berlin und an der Universiteit van Amsterdam studierte sie Germanistik, Niederländisch, Nordamerikastudien und Kunstgeschichte. Während ihres Studiums arbeitete sie als Nachrichten- und Wetterberichttexterin bei der Deutschen Welle TV in Berlin sowie als Lektoratsassistentin in verschiedenen Verlagen.

Seit Beendigung ihres Studiums lebt Tanja Dückers als freischaffende Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Publizistin. Lehraufträge und Stipendien führten sie u.a. nach Los Angeles, Meadville/Pennsylvania, Hanover/New Hampshire, Oxford/Ohio, Oberlin/Ohio, Bristol/UK, Barcelona, Paris, Prag, Brünn, Krakau, Bukarest, Sibiu und Cata (Siebenbürgen), Gotland/Schweden, Amsterdam, Vollezele/Flandern, Salzburg und Zypern.


Veröffentlichungen (Auswahl):

Der längste Tag des Jahres. Roman, Aufbau 2006

Morgen nach Utopia. Essays und Reportagen, Aufbau 2007

Hausers Zimmer. Roman, Schöffling & Co 2010

Mein altes West-Berlin, be.bra verlag 2016

Dagmara Kraus

Dagmara Kraus © Marcin Wezowski

Dagmara Kraus (geb. 1981 in Wrocław, Polen) erschafft in ihren Gedichten Sprachuniversen, die sich in ihrer Multilingualität einem direkten Verstehen entziehen. In strengem Takt spürt sie einem Weg nach, zu erzählen, ohne in einer einzigen Sprache zu verweilen, zumal Menschen wie Gedichte multilingual kommunizieren.

 Nach einem Studium der Komparatistik, Kunstgeschichte und des Literarischen Schreibens in Leipzig, Berlin und Paris lebt sie als Lyrikerin und Übersetzerin aus dem Polnischen in Straßburg und Berlin. Für ihre dichterische Tätigkeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2017, den Kasseler Förderpreis für Komische Literatur 2018 und den Basler Lyrikpreis 2018.

 Zuletzt veröffentlichte sie das Kinderbuch „alle nase diederdase“ (Kinderbuch, kookbooks 2017) und die „Appropriation Aby Ohrkranf's HUNCH POEM“ (Urs Engeler/roughbooks 2018).


Veröffentlichungen:

kummerang, kookbooks 2012

kleine grammaturgie, roughbooks 2013

revolvers für flubis, SuKuLTuR 2013

das vogelmot schlich mit geknickter schnute, kookbooks 2015

wehbuch (undichte prosage), roughbooks 2016

alle nase diederdase, kookbooks 2017

Appropriation Aby Ohrkranf's HUNCH POEM, roughbooks 2018

 

Auszeichnungen:

Prosanova-Publikumspreis 2008

Förderpreis für Literatur der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit (GWK) 2010

Förderpreis zum Heimrad-Bäcker-Preis 2016

Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2017

Förderpreis Komische Literatur zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor 2018

Basler Lyrikpreis 2018

Márió Z. Nemes

Mario Nemes (c) Gabi Csutak

Márió Z. Nemes (geb. 1982 in Ajka, Ungarn) ist Dichter, Schriftsteller und Kritiker und gilt als wichtiger Vertreter der jungen Dichtergeneration Ungarns.

Erste Veröffentlichungen fallen in die Zeit der Jahrtausendwende. Seitdem hat Nemes seinen Texte und Kritiken in allen führenden ungarischen Literaturmagazinen und -zeitschriften publiziert. Er ist Mitglied der Vereinigung junger Schriftsteller Attila József sowie des Ungarischen PEN. Zusammen mit zehn weiteren jungen DichterInnen gründete und betreute Nemes 2005 den Web Blog „Telep“ [Siedlungen], der bald zum Anlauf- und Referenzpunkt der aufblühenden Bewegung zeitgenössischer Poesie in Ungarn avancierte. Diese Onlineaktivität endete 2009 mit Erscheinen einer gemeinsamen Anthologie in Buchform. Im Netz ist Nemes derzeit als Redakteur des kulturtheoretischen Fanzines „Technologie und das Unheimliche“ aktiv.

Anfang 2009 erhielt Nemes das Móricz Zsigmond-Literaturstipendium für Poesie. Im 2013 promovierte er an der Philosophischen Fakultät der Eötvös Loránd Universität. Das Forschungsthema seiner Doktorarbeit war die Beziehung zwischen philosophischer Anthropologie und Ästhetik. 

Márió Z. Nemes lebt in Budapest. Im Jahr 2014 erhielt er das Stipendium der Akademie Schloss Solitude.

 

Veröffentlichungen (Auswahl):

Alkalmi magyarázatok a húsról, József Attila Kör-L'Harmattan 2006

Bauxit, Prae 2010

A hercegprímás elsírja magát, Libri 2014

Puschkins Brüste, Edition Solitude 2016

Nilay Özer

Nilay Özer © privat

Nilay Özer (geb. in Istanbul) studierte Biologie und Lehramt an der Marmara Universität. Nach zweijähriger Praxis als Grundschullehrerin schloss sie ihren Master an der Fakultät für türkische Literatur der Bilkent University mit einer Arbeit über die formal-inhaltliche Widersprüchlichkeit in Turgut Uyars Werk „Divan“ ab. An der gleichen Fakultät promovierte sie 2012 mit einer Dissertation mit dem Titel „Human Landscapes From My Country: Society, History and Cinema“. Derzeit unterrichtet sie Türkisch, Kreatives Schreiben und moderne türkische Literatur an bedeutenden Universitäten und arbeitet seit 2008 an Literaturworkshops und -konferenzen in verschiedenen NGOs und Institutionen.

 

Veröffentlichungen (Auswahl):

Erscheint in der Anthologie: Die Signatur Deiner Augen. Junge Lyrik aus Deutschland und der Türkei, Luxbooks 2015

Üc Ejder Masali, Yapi Kredi Yayinlari 2016

Unutkanlik Borulari Dalginlik Kanallari, Yapi Kredi Yayinlari 2018