drei D poesie

Maya Matilda Carroll

Maya Matilda Carroll c_Gadi Dagon

Maya Matilda Carroll (geb. 1976 in Petach-Tikva, Israel) ist eine unabhängige Choreografin, Performerin, Tänzerin und Tanzdozentin mit eigener künstlerischer Methodik. Seit 2004 arbeitet sie in Berlin. In den vergangenen dreizehn Jahren hat Carroll über 30 Werke geschaffen, von Solostücken bis hin zu erweiterten Gruppenstücken. Sie bewegt sich zwischen Tanz, Musik und bildender Kunst. Ihre Performer kommen aus aller Welt und aus verschiedenen künstlerischen Disziplinen: klassische bis zeitgenössische Tänzer, Dichter, Musiker, Schauspieler, Opernsänger sowie Amateure.  Die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse hinterlassen Spuren in ihrem Werk. Carroll choreographiert eigene Stücke und schreibt für Staatstheater, unabhängige Kompanien und Tanzakademien. Sie leitet Klassen und Workshops in Europa und im außereuropäischen Ausland und entwickelt so ihre Lehrmethoden parallel zu ihrer künstlerischen Arbeit. 2011 gründete Carroll zusammen mit ihrem Partner, dem Komponisten und Musiker Roy Carroll „The Instrument“. Ihre Werke sind zwischen dem Tastbaren und dem Imaginären verankert, zwischen Wirklichkeit und Mythos und nutzen das Körpergedächtnis, die sozialen Wurzeln von Menschen und Menschengruppen und ihrer Umwelt. www.theinstrument.org

Roy Carroll

Roy Carroll c_Shiran Eliaserov

Roy Carroll (geb. 1974 in Dublin, Irland) lebt als Musiker und Komponist in Berlin. Seine Arbeit umfasst Improvisation, Komposition, choreografische Zusammenarbeit und praktische, experimentelle Forschung mit durchlässigen Grenzen zwischen den Bereichen. Dabei liegt Carolls Interesse in elektroakustischen musikalischen Prozessen und deren physische und akustische Manifestation in der Performance. Seine jüngsten Stücke provozieren instabile Wechselwirkungen zwischen verschiedenen elektroakustischen Medien wie Wandler, Aktuatoren, Verstärker und Signalverarbeitung. Roy schuf zusammen mit seiner Partnerin Maya Matilda Carroll rund 22 Werke. Seine Arbeiten mit The Instrument erweitern seine elektroakustische, kinetische Ästhetik um Bewegung und Körperlichkeit sowie die Möglichkeiten der Bühne und des Theaters.

www.roycarroll.com

Daniel Falb

Daniel Falb © Tineke de Lange

Daniel Falb, geboren 1977 in Kassel, lebt in Berlin. Er veröffentlichte die Gedichtbände „die räumung dieser parks“ (2003), „bancor“ (2009) und „CEK“ (2015), alle bei kookbooks. In Übersetzung erschien „Naturezas-mortas sociais“ (port.-dt., Edition Sextante, 2009) und „New Zork“ (niederl., Zegwerk, 2014). Neben der Dichtung arbeitet Falb zu Fragen der Geophilosophie, Poetik und Kunsttheorie. Er war Kollaborateur der kollektiven Poetik „Helm aus Phlox“ (mit A. Cotten, H. Jackson, S. Popp. M. Rinck; Merve 2011) und ist Mitherausgeber von „Post-Studio Tales“ (mit U. Gerhardt, F. Heckel; Textem, 2015). Seine philosophische Promotion erschien unter dem Titel „Kollektivitäten“ (transcript, 2015). Falb erhielt den Lyrikdebütpreis des LCB (2005), seine Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, zuletzt am Künstlerhaus Edenkoben (2015).

In seinen herausfordernden Gedichte wirft Falb einen universellen Blick auf das Leben, in dem wir alle Teil einer generationalen Kette sind. Immer wieder stehen Fragen der Paläontologie und des Klimas im Zentrum, hinzu kommt das Element des Konservierens und Archivierens. Diese Themen entfaltet er auch in seinem 2018 entstandenen „Svalbard Paem“ entlang des Saatgut-Tresors auf Spitzbergen und des Tonarchivs Lyrikline. Zusammen mit drei weiteren längeren Gedichten erschien es im Frühjahr 2019 in seinem neuen Gedichtband „Orchidee und Technofossil“ bei kookbooks.


Veröffentlichungen:

die räumung dieser parks, kookbooks 2003
bancor, kookbooks 2009
CEK, kookbooks 2015
Chicxulub Paem, Broken Dimanche Press 2017
Orchidee und Technofossil, kookbooks 2019


Auszeichnungen:
Preisträger beim Literaturpreis Prenzlauer Berg Berlin 2001
Lyrik-Debüt-Preis des Literarischen Colloquiums Berlin 2005
Kurt Sigel-Lyrikpreis des deutschen PEN 2016

Christian Hawkey

Christian Hawkey c_Timm Kln

Christian Hawkey (geb. 1969 in Hackensack, New Jersey, USA) wuchs auf Pine Island in Florida auf und studierte Kreatives Schreiben an der University of Massachussetts Amherst. Im Jahr 2008 war er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Christian Hawkey übersetzt zeitgenössische deutsche Lyrik sowie Kurzprosa der österreichischen Schriftstellerin Ilse Aichinger. Seine eigenen Arbeiten wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Er lehrt Kreatives Schreiben am Pratt Institute, Fine Arts Department, in Brooklyn, das er 2013 gegründet hat. Christian Hawkey veröffentlichte drei Gedichtbände, vier Lesehefte, sogenannte chapbooks, sowie die zweisprachigen Erasures der Sonette von Elizabeth Barrett-Browning „Sonne from Ort“ (kookbooks 2013) mit der deutschen Dichterin Uljana Wolf. 2006 erhielt er einen Creative Capital Innovative Literature Award.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Ventrakl (Gedichte). Ugly Duckling Presse 2009
Citizen Of (Gedichte). Wave Books 2007
The Book of Funnels (Gedichte). Wave Books 2005

Anna Huber

Anna Huber c_Bettina Stoess

Anna Huber (geb. 1965 in Zürich, Schweiz), Choreografin und Tänzerin, lebt in Bern, Schweiz, und Berlin. Sie erforscht Bewegung als komplexe, differenzierte Sprache an der Schnittstelle von darstellender und bildender Kunst zwischen Abstraktion und Emotion. Seit 1995 entwickelt sie zahlreiche Soli, Duos, Gruppenstücke sowie architekturspezifische Projekte mit denen sie international tourt. Mit ihren Bühnenstücken sowie interdisziplinären und raumspezifischen Projekten und Improvisationen schafft sie eine eigenständige künstlerische Sprache, die in ihrer Präzision, Komplexität und Präsenz ebenso intensive wie fragile Momente der Wahrnehmung erzeugt. Huber arbeitet international als Dozentin und Mentorin an Universitäten und Hochschulen. 2008 und 2013 hatte sie die Valeska-Gert-Gastprofessur für Tanz und Performance an der Freien Universität Berlin inne.
Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen internationalen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hans Reinhart-Ring 2002, Schweizer Tanz- und Choreografiepreis 2010 sowie einem Atelierstipendium in New York der Stadt Bern 2014.

Hubert Machnik

Hubert Machnik c_Christine Peters

Hubert Machnik, (geb. 1955 in Frankfurt am Main) ist Komponist und Gitarrist und spielt vorwiegend „Neue Musik“. Er war Mitglied im Ensemble Modern 1981 bis 1989. Machnik komponiert Klavier- und Kammermusik, Musik für Bühne, Tanz, Film und audiovisuelle Installationen sowie Computermusik, elektronische Musik und Radiostücke. Für Konzerte reist er nach Tokyo, New York, Montreal, Toronto, Sao Paulo und in viele Städte Europas. Zuletzt war er Gastprofessor an der Universität Gießen für Computermusik/Multi Media Anwendungen und entwickelte das Stück „Humboldt/ Pym-Travelogue & Prospekt\ion“ (Lefkada & Thessaloniki, National Theatre of Greece). Er arbeitete mit Musikern wie Heiner Goebbels, Richard Siegal, Arto Lindsay und Vollrad Kutscher und spielte in Ensembles und Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Blindman Saxophonquartett, Deufert & Plischke, der Anouk van Dijk Dance Company und der William Forsythe Company.

Herta Müller

Herta Müller c_von Becker

Die Autorin Herta Müller (geb. 1953 in Nitzkydorf, Rumänien) lebt und arbeitet in Berlin und ist Literatur-Nobelpreisträgerin. Sie war nach ihrem Studium der deutschen und rumänischen Philologie in Temeswar in den siebziger Jahren zunächst als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik tätig. Dort wurde sie bald entlassen, da sie sich weigerte, für den rumänischen Geheimdienst Securitate zu arbeiten. Ihr erstes, 1978 fertiggestelltes Buch „Niederungen“ wurde erst 1982 und als zensierte Fassung veröffentlicht. Es dauerte weitere zwei Jahre bis die Originalfassung in Deutschland erschien. Verhöre, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen durch die Securitate zwangen sie dazu, 1987 nach Deutschland überzusiedeln.
Seit 1995 ist Herta Müller Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Verschiedene Gastprofessuren führten sie nach England, in die USA und die Schweiz. Auch wenn der Schwerpunkt ihres Schaffens im Prosawerk liegt, hat sie mit ihrer Dichtung einen unverzichtbaren Beitrag zur deutschen Lyrik geschaffen. Müllers zentrale Themen sind Abschiede, Auswandern und das Weggehen, ohne je irgendwo anzukommen. Für das Buch „Atemschaukel“ erhielt Herta Müller 2009 den Nobelpreis für Literatur.
 
Veröffentlichungen (Lyrik):
Vater telefoniert mit den Fliegen. Collagen. Hanser 2012
Die blassen Herren mit den Mokkatassen. Collagen. Hanser 2005

Weitere Veröffentlichungen (Auswahl):
Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel. Hanser 2011
Der Fuchs war damals schon Jäger. Roman. Neuausgabe. Hanser 2009
Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt. Erzählung. Neuausgabe. Hanser 2009
Atemschaukel. Roman. Hanser 2009
Herztier. Roman. Neuausgabe. Hanser 2007
Der König verneigt sich und tötet. Essays. Hanser 2003

Markus Pesonen

Markus Pesonen c_Catarina Brazo

Markus Pesonen (geb. 1984 in Kuopio, Finnland) ist ein finnischer Komponist, Gitarrist, Sound-Alchemist und Multimediakünstler, der die Auswirkungen von Klang auf Mensch und Umwelt untersucht. Er komponiert für ganz unterschiedlich aufgestellte Musikgruppen: von Solo-Gitarre mit Live-Elektronik bis zu seinem elfköpfigen Ensemble Markus Pesonen Hendectet, von Kammermusik bis Techno. Parallel zu seinen zehn veröffentlichten Alben hat Pesonen die Musik für 13 Tanz- und Theaterstücke sowie drei Filme geschrieben. Er hat Aufführungen und Ausstellungen in Europa, Amerika und Asien, beispielsweise in der Royal Albert Hall, im Museo de Arte Moderno in Mexiko-Stadt, auf dem Taipei Arts Festival, dem Gateshead International Jazz Festival in Großbritannien, dem Jazzfestival Banlieues Bleues in Frankreich, dem WeJazz Festival in Finnland, dem New Directions Festival Luleå in Schweden, im Kulturhuset Stockholm, auf dem Jazz Festival in Willisau, im Exploratorium Berlin, im Radial System und in der Berliner Schaubühne.

Shang-Chi Sun

Shang-Chi Sun c_Ping Yen Chou

Shang-Chi Sun (geb. 1977 in Taipei, Taiwan), Tänzer und Choreograf, erhielt seine Tanzausbildung an der National Academy of Arts in Taiwan und erwarb 2012 den Master of Arts in Choreografie an der Ernst Busch Hochschule und am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin. Er zeigt seine Arbeiten in Europa und Asien, unter anderem auf dem Festival d’Avignon, Maison de la Danse in Lyon, dem Festival Tanz im August in Berlin, dem Shizuoka Arts Festival und dem Taiwan International Festival of Arts. Seine Arbeiten befassen sich mit rotierenden Bewegungen und visuellen Szenarien. Zu den Auszeichnungen Shang-Chi Suns gehören der „Bayerische Theater- und Literaturpreis“ der Kulturstiftung der IHK München (2005) sowie der „Erste Preis für Choreografie“ des 12. Internationalen Tanzsolo Festivals in Stuttgart.