Auf ein Wort, Europa

Yassin Adnan

Yassin Adnan c_privat

Yassin Adnan (geb. 1970 in Safi, Marokko) studierte Englische Literatur und Erziehungswissenschaften an der Universität Marrakesch sowie der Universität Mohammad V. in Rabat und arbeitete anschließend als Englischlehrer. Heute ist er für seine wöchentliche Kultursendung Macharif im marokkanischen Fernsehsender TVM bekannt, die 2007 und 2008 als beste Kultursendung ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus arbeitet er für den marokkanischen Rundfunk, als Korrespondent für die libanesische Tageszeitung al-Akhbar, das Magazin Dubai al-thaqafiya sowie als Redaktionsmitglied der libanesischen Kulturzeitschrift Zawaya.
Adnan ist Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Aswat mu‘asira, der Zeitschrift al-Ghara al-shi‘riyya, Sprachrohr der neuen dichterischen Stimmen der 1990er Jahre, und des renommierten Internetportals für arabische Dichtung jehat.com. Seine Dichtung wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet.
Von anderen Dichtern seiner Generation in der arabischen Welt unterscheidet ihn seine einfache und spontane Sprache. Er versucht nicht, die Leser mit Metaphern und rhetorischen Figuren zu blenden; vielmehr verwendet er Prosaelemente, sodass Langgedichte entstehen, die von der Ahnung einer Geschichte zusammengehalten werden. Die Gedichte zeichnen sich durch einen verzweifelten Tonfall und eine düstere und dennoch bejahende Haltung zum Leben aus.
In Zusammenarbeit mit Sa‘d Sarhan erschien 2008 „Marakish: asrar mu’lana“ (Marrakesch: Angekündigte Geheimnisse), ein literarischer Text, der die Gesichtszüge seiner Heimatstadt nachzeichnet und in dem sich Prosa und Lyrik, Betrachtung und Erzählung, Realität und Legende mischen. Sein jüngster Roman „Hot Maroc“ stand 2016 auf der Longlist des Arabic Booker Prize.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Hot Maroc (Roman). Kairo 2016
La akad ara (Ich kann kaum sehen; Gedichte). Beirut 2007
Tuffah al-zill (Schattenäpfel; Kurzgeschichten). Casablanca 2006
Rasif al-qiyama (Bürgersteig der Auferstehung; Gedichte). 2003
Man yusaddiq al-rasa'il? (Wer glaubt den Briefen?; Kurzgeschichten). Kairo 2001
Mannequins. Casablanca 2000

Ghayath Almadhoun

Ghayath Almadhoun c_Cato Lein

Ghayath Almadhoun (geb. 1979, Damaskus) ist ein palästinensischer Dichter und Filmemacher. Seit 2008 lebt er in Stockholm. Almadhoun veröffentlichte vier Lyriksammlungen auf Arabisch, zuletzt erschien der Band „Adrenaline“ (2017). In Schweden wurden bisher zwei Sammlungen veröffentlich, zuletzt 2014 ein Band mit dem Titel „Till Damaskus“, den er gemeinsam mit der schwedischen Lyrikerin Maire Silkeberg verfasste. Mit ihr drehte er außerdem diverse Poetryfilme, sein Werk wurde in viele Sprachen übersetzt. Vor kurzem veröffentlichte er zusammen mit der niederländischen Dichterin Anne Vegter in Amsterdamm die Gedichtsammlung „ik hier jij daar“. Auf Englisch erscheinen seine Gedichte im Oktober 2017 beim US-Verlag Action Books, und im Februar 2018 veröffentlicht der Arche Literatur Verlag unter dem Titel „Ein Raubtier, das Mittelmeer heißt“ eine erste Sammlung auf Deutsch. www.ghayathalmadhoun.com

Nikolina Andova-Shopova

Nikolina Andova c_Igor Todorovski

Nikolina Andova-Shopova (geb. 1978 in Skopje, Mazedonien) studierte Mazedonische und Südslawische Literaturwissenschaften an der Universität in Skopje. Als Mitglied der New Wave Generation schreibt sie mit Vorliebe Haikus, eine traditionelle japanische Gedichtform. Ihre Texte wurden unter anderem ins Englische, Serbische, Französische, Deutsche, Bulgarische und Chinesische übersetzt. Neben Gedichten schreibt sie Kurzgeschichten und Gedichte für Kinder.
Ihr 2013 erschienenes Debüt „The entrance is on the other side“ wurde unter anderem mit dem UNESCO-Preis ausgezeichnet. Das Buch überrascht durch provokante Inhalte und durch seinen ironischen Tonfall. Mit einer kindlichen Leichtigkeit schreibt Andova-Shopova in ihren Gedichten über Leben und Tod. Ohne dogmatisch zu sein, erzählt sie von Gott und der Liebe und erfindet so eine neue Welt, in der der Eingang stets auf der anderen Seite ist.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Connect the dots. Skopje 2014
The entrance is on the other side. Skopje 2013

Abbas Beydoun

Abbas Beydoun c_gezett

Abbas Beydoun (geb. 1945 in Shahhur, Libanon) ist Dichter, Romanautor und Kulturjournalist. Er wuchs in der Hafenstadt Sur (Tyrus) auf, studierte Arabische Literatur an der Libanesischen Universität in Beirut und arbeitete einige Jahre als Arabischlehrer. 1977/1978 absolvierte er ein Studium der Islamwissenschaften an der Sorbonne in Paris. Nach seiner Rückkehr in den Libanon arbeitete er als Kulturredakteur für verschiedene libanesische Zeitungen, darunter al-Hayat und al-Nahar. Von 1997 bis zu ihrer Einstellung Anfang 2017 war er Feuilletonchef der Beiruter Tageszeitung al-Safir.
Abbas Beydoun veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände und mehrere Romane und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der zweiten Generation der modernen arabischen Dichtung. In Abgrenzung zur Vorgängergeneration schreibt Beydoun in einer schlichten, reduzierten Sprache, verwendet jedoch komplexe, vielschichtige Bilder und Metaphern und ist bemüht, mit politischen, gesellschaftlichen und literarischen Konventionen zu brechen. Im deutschsprachigen Raum wurde er insbesondere durch sein Schreiben in Reaktion auf die Ereignisse rund um den 11. September 2001 bekannt. Dabei stellt er die Spätfolgen westlicher (Kolonial-)Politik heraus und fordert die arabischen Intellektuellen zur Selbstkritik auf. Sein Werk wurde mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Sheikh Zayed-Preis (2017).

Veröffentlichungen (Auswahl):
Kharif al-bara’a (Herbst der Unschuld; Roman). Saqi Books, Beirut/London 2016
Album al-khasara (Album des Verlusts; Lyrik). Saqi Books, Beirut/London 2012
Maraya Frankenstein (Frankensteins Spiegel; Roman). Saqi Books, Beirut/London 2010
B. B. B. (Lyrik). Saqi Books, Beirut/London 2007
al-A’mal al-kamila (Gesammelte Werke; Lyrik). Arab Institute for Research and Publishing, Beirut 2007
al-Waqt bi-jur’a kabira (Die Zeit in großen Schlucken; Lyrik). Dar al-Farabi, Beirut 1982

Rabia Djelti

Rabia Djelti c_privat

Rabia Djelti (geb. 1964 in Algier, Algerien) ist Dichterin, Romanautorin und Übersetzerin.
Sie promovierte zur modernen Maghreb-Literatur und ist derzeit Professorin an der Universität Oran im Westen Algeriens. Rabia Djelti hat bisher fünf Gedichtbände und einen Roman veröffentlicht. Zu den Gedichtbänden gehören „Falten in einem Gesicht, das nicht aus Paris ist“, „Wer ist im Spiegel?“, „Der Höhepunkt“ und „Der Korbstuhl“. Ihre Gedichte wurden von dem algerischen Romanautor Rachid Boudjedra und dem marokkanischen Dichter Abdellatif Laabi ins Französische übersetzt.

Veröffentlichungen (Auswahl):
‘Azib hayy al-murjan (Der Junggeselle des Mujan-Viertels; Roman). Difaf, Beirut & al-Ikhtilaf, Algerien 2016
al-Nabiyya (Die Prophetin). Difaf, Beirut & al-Ikhtilaf, Algerien 2015
Nadi al-sanaubar (Der Pinienclub). al-Ikhtilaf, Algerien & al-Dar al-‘Arabiyya li-l-‘Ulum, Beirut 2012
al-Dharwa (Der Höhepunkt). Dar al-Adab, Beirut 2010
Man al-lati fi al-mir’at? / Qui est-ce dans le miroir? (Gedichte). Übersetzt ins Französische von Rachid Boujedra. Dar El Gharb, Algerien 2003
Wa-hadith fi al-sirr (Und ein Gespräch im Geheimen; Gedichte). Dar El Gharb, Algerien 2002



Aymen Hacen

Aymen Hacen c_Youssef ben Ammar

Aymen Hacen (geb. 1981 in Hammam Sousse, Tunesien) ist Dichter, Redakteur, Essayist, Übersetzer und literarischer Chronist, der in französischer Sprache schreibt. Er studierte Französische Literatur an der École normale supérieure de Tunis und arbeitet zurzeit an einer Dissertation in Lyon und Tunis. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Gedichtbände, Essays, Übersetzungen und literarische Chroniken. Seit 2006 schreibt Aymen Hacen regelmäßig Chroniken in La Presse de Tunisie, der bekanntesten französischsprachigen Tageszeitung Tunesiens. Außerdem veröffentlicht er in Les Lettres françaises, schreibt Chroniken und ein Tagebuch auf der Website Causeur.fr. Er leitet den französischsprachigen Teil der Zeitschrift Alfikrya, mensuel de pensée éclairée, die nach der tunesischen Revolution von 2011 entstanden ist. Hacen arbeitete von 2008 bis 2013 als Dozent am Institut supérieur des langues appliquées de Moknine an der Universität Monastir. Derzeit unterrichtet er Französische Literatur und Landeskunde an der École normale supérieure de Tunis. Für seinen Gedichtband „Tunisité“ (2015) wurde er mit dem Roger-Kowalski-Preis der Stadt Lyon ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Lyrik):
Tunisité. Suivi de Chroniques du sang calciné et autres polèmes. Éditions Fédérop. Gardonne 2015
Le silence la cécité. Éditions Jean-Pierre Huguet. Saint-Julien-Molin-Molette 2009
Erhebung. Lyrische Texte mit Fotografien von Yan Tomaszewski. Éditions Jean-Pierre Huguet.
Saint-Julien-Molin-Molette 2008
Stellaire. Découverte de l'homme gauche. Éditions Fata Morgana. Fontfroide-le-Haut 2006
Alphabet de l'heure bleue. Éditions La Balance. Sousse 2005
Dans le creux de ma main. Éditions L'Harmattan. Paris 2003
Bourgeons et prémices. Éditions La Balance. Sousse 1999

Stanislav Lvovsky

Stanislav Lvovsky c_Oleg Yakovlev

Stanislav Lvovsky (geb. 1972 in Moskau, Russland) studierte Chemie an der staatlichen Universität in Moskau und arbeitete danach in der Werbebranche sowie als Journalist. Er ist Chefredakteur des Literatursegments des Online-Magazins Openspace.ru, das einzige ausschließlich auf Kultur spezialisierte Magazin in Russland.
Lvovsky ist als Kulturmanager tätig und übersetzte Werke unter anderem von Leonhard Cohen, Charles Bukowsky und Diane Thiel ins Russische. Seine eigenen Werke wurden ins Englische, Chinesische, Georgische und Italienische übertragen. Lvovsky ist Programmdirektor des Poesiefestivals SlovoNova in Perm (Russland) und vertritt den Joseph Brodksy Memorial Fellowship Fund.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Camera Rostrum. Moskau 2008
Stikhi o Rodinye (Gedichte über das Mutterland). Moskau 2004
Polovina neba (Der halbe Himmel). Moskau 2004
Tri mesyatsa vtorovo goda (Drei Monate des Jahres). Moskau 2003
Slovo o tsvetakh i sobakakh (Ein Wort zu Blumen und Hunden). Moskau 2003
Beliy shum (Weißes Rauschen). Moskau 1996

Dragana Mladenović

Dragana Mladenovic c_Zoran Jovanovic

Die Autorin Dragana Mladenović (geb. 1977 in Frankenberg) wuchs in Serbien auf. Sie studierte serbische Literaturwissenschaft in Belgrad und arbeitet heute als Autorin und Journalistin für die Wochenzeitschrift Pančevac. Sie hat zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht. Ihr Buch „Rodbina“ (2010) erschien 2011 auf Deutsch unter dem Titel „Verwandtschaft“ (Edition Korrespondenzen, Übersetzung von Jelena Dabić). Es wurde auch ins Schwedische und Mazedonische übersetzt. Ihre Gedichte wurden in zahlreichen Anthologien und Magazinen sowie Comics veröffentlicht. In ihrer Poesie thematisiert sie das Scheitern von Utopien und setzt sich mit politischen Szenarien auseinander. Mladenović schreibt aus verschiedensten Perspektiven über Kriegsverbrechen, Schuld und Verdrängung. Dabei greift sie auf ihre eigenen Erfahrungen zurück. Ihre Sprache ist narrativ und bildreich, sowohl kühl als auch einfühlsam, fast prosaisch.

http://draganamladenovic.blogspot.rs/

Veröffentlichungen (Auswahl):
Uljezi. Fabrika knjiga, Belgrad 2016
Magda. Fabrika knjiga, Belgrad 2012
Rodbina. Fabrika knjiga, Belgrad 2010
Slova ljubve. Fabrika knjiga, Belgrad 2010
Omot spisa. Fabrika knjiga, Belgrad 2008

Auszeichnungen (Auswahl):
Preis der Stadt Pancevo für ihr literarisches Werk 2013
Laza Lazarević Award von Šabac 2007
Smederevo Poetry Autumn, Buch des Jahres mit dem Band „Nema u tome nimalo poezije“ 2003

Mohamad Alaaedin Abdul Moula

Alaaedin Abdul Moula c_privat

Mohamad Alaaedin Abdul Moula (geb. 1965 Homs, Syrien) ist Dichter und Kritiker. Mit seinen Texten über Politik, Religion und die Würde des menschlichen Körpers schreibt er gegen Tabus seines Landes an. Erste kritische Gedichte und Prosatexte veröffentlichte er Anfang der 80er Jahre. 18 Jahre lang arbeitete er im archäologischen Museum seiner Heimatstadt. 2011 bis 2015 lebte er auf Einladung einer mexikanischen Stiftung in Kooperation mit „International Cities of Refuge Network“ (ICORN) in Mexiko, ehe er auf Einladung der Hannah Arendt-Stiftung in Kooperation mit ICORN für zwei Jahre nach Hannover kam.


In den letzten drei Jahrzehnten hat er 13 Gedichtbände, sechs Bände Literaturkritik und eine Anthologie syrischer Dichtung veröffentlicht. In spanischer Übersetzung sind drei Gedichtbände sowie die Anthologie syrischer Dichtung erschienen. Gemäß seiner Auffassung, dass Dichtung nicht eine einzige Form und einen Stil beibehalten sollte, ist seine Dichtung inhaltlich und formal äußerst vielfältig: Das Spektrum reicht von langen, philosophisch geprägten Gedichten bis zu kurzen, einfach aufgebauten lyrischen Texten.


Øyvind Rimbereid

Øyvind Rimbereid c_gezett

Øyvind Rimbereid (geb. 1966 in Stavanger, Norwegen) lebt in Bergen. Er ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter Norwegens. 1994 schloss er an der Universität Bergen ein Literaturstudium ab. Er ist Lehrbeauftragter der renommierten Schreibschule Skrivekunstakademiet i Hordaland.
Sein Debüt gab er mit der Kurzgeschichtensammlung „Det har begynt“ 1993. Seit 2000 schreibt er hauptsächlich Lyrik. Besondere Beachtung fanden seine Langgedichte, in denen er sich mit gesellschaftlichen, historischen, politischen und ökonomischen Themen auseinandersetzt. Bislang erschienen vier Gedichtbände, als bedeutendster gilt „Solaris korrigert“ (2004) mit dem gleichnamigen Science-Fiction-Langgedicht. Für diesen Band wurde er unter anderem mit dem norwegischen Kritikerpreis ausgezeichnet. In dem Gedicht „Tulipan. Manie“ thematisiert er den Zusammenbruch der Finanzmärkte, das in dem Band „Herbarium“ 2008 erscheint, als seine Vorhersagen gerade Wirklichkeit wurden. Für das Buch war Øyvind Rimbereid 2009 für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert. Seine Gedichte sind ins Deutsche, Englische, Französische und Slowakische übersetzt.

Veröffentlichungen (Lyrik):
prostym nozhom. Übertragen von Bert Papenfuß. Roughbooks, Solothurn 2013
Herbarium. Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2008
Seine topografiar. Trådreiser. Solaris korrigert. Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2005
Solaris korrigert. Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2004
Trådreiser. Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2001
Seine topografiar. Gyldendal Norsk Forlag, Oslo 2000

Auszeichnungen (Auswahl):
Norwegischer Kritikerpreis 2013
N.C. Kaser-Lyrikpreis 2010
Doblougprisen 2010
Brageprisen der Norwegischen Buchpreisstiftung 2008
Norwegischer Kritikerpreis 2005

Max Scur

Max Scur c_Smatrychenka

Max Scur (geb. 1977 in Brest, Weißrussland) ist Dichter, Autor und Übersetzer und lebt seit 1998 hauptsächlich in Prag. Seine zahlreichen Publikationen wurden unter anderem ins Tschechische, Polnische, Schwedische und Ukrainische übersetzt. Für seinen Roman „To Close the Gestalt“ wurde er 2016 mit dem Jerzy Gedroyc Preis ausgezeichnet. Shchur ist Herausgeber der Webmagazins litrazh.org und arbeitet regelmäßig mit Literaturmagazinen wie Dzejaslou, Analogon, Plav zusammen.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Summer Time. Petr Štengl2013
Modus bibendi. Petr Štengl 2012
Amalgam. Petr Štengl 2010



Faruk Šehić

Faruk Sehic c_Zoran Kanlic

Faruk Šehić (geb. 1970 in Bihać, heutiges Bosnien-Herzegowina) musste 1992, als der Krieg ausbrach, sein Studium der Veterinärmedizin in Zagreb abbrechen. Im Alter von 22 Jahren trat er in die Armee ein. Nach Beendigung des Krieges studierte er Literaturwissenschaften und veröffentlicht seit 1998 eigene literarische Werke.
Der 2003 erschienene Gedichtband „Hit depot“ wurde zum Bestseller in Bosnien Herzegowina; heute hat der Autor Kultstatus. In diesem Band zeichnete sich bereits sein zentrales Thema ab: das Leben nach dem Krieg am Rande der Gesellschaft. Seine Gedichte drücken ein lokales, aber auch globales Empfinden gegenüber dem kapitalistischen System aus, gemischt mit dem verzweifelten Nachkriegsdasein und den Überbleibseln einer Gesellschaft in Sarajevo und Bosnien, die in seinen Augen „abgestorben“ ist. Sein Werk wurde unter anderem ins Englische, Deutsche, Bulgarische, Mazedonische und Ungarische übersetzt. Neben Gedichten und Prosa schreibt Šehić Essays, rezensiert Literatur und darstellende Kunst. Er ist Mitglied des Schriftstellerverbandes und des PEN-Zentrums in Bosnien und Herzegowina. Heute lebt er in Sarajevo und arbeitet als Kolumnist und Journalist beim politischen Magazin BH Dani.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Moje rijeke. Buybook. 2014
Knjiga o Uni. 2011
Pod pritiskom (Unter Druck). 2004

Auszeichnungen (Auswahl):
Wettbewerb der Association of Writers of Bosnia and Herzegovina 2014
Risto Ratković Award 2014
European Union Prize for Literature 2013
Meša Selimović Prize 2011
Zoro Verlag Prize 2004

Armin Senser

Armin Senser c_privat

Armin Senser (geb. 1964 in Biel, Schweiz) studierte Philosophie, Germanistik und Linguistik an der Universität Bern und lebt seit 1998 als Schriftsteller in Berlin. Neben seiner Arbeit als Lyriker ist Senser auch als Übersetzer, Dramatiker und Essayist tätig. Seinen ersten Gedichtband „Großes Erwachen“ veröffentlichte er 1999 (Hanser Verlag). Drei Jahre später gab er zusammen mit Reto Sorg und Andreas Paschedag die Anthologie „Junge Literatur der deutschsprachigen Schweiz“ (Klaus Wagenbach Verlag) heraus. In seinem Gedichtband „Kalte Kriege“ blickt er voller Ironie auf das gerade begonnene Jahrtausend. „Sensers Gedichte sind geschliffene, auf den Punkt gebrachte Protokolle metaphysischer Reisen und Begegnungen“, schreibt Norbert Niemann in der ZEIT. Senser erschafft in seinen Gedichten metaphysische Reisen durch Landschaften von Lissabon bis zu den Alpen oder durch die abendländische Geistesgeschichte von Shakespeare bis Vergil, von Schiller über Mandelstam zu Robert Frost, von Nietzsche bis Valloton. Sein frühes lyrisches Werk wurde 1999 mit dem Buchpreis des Kantons Bern und dem Lyrikdebütpreis ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Sensus. Chronik des Scheiterns. Edition Korrespondenzen 2016
Kolumbianischer Tango. Eine Reise. Carl Hanser Verlag (E-Book)2015
Priester und Ironiker. Über Literatur. Klever 2015
Liebesleben. Gedichte. Carl Hanser Verlag 2015
Kalte Kriege. Gedichte. Carl Hanser Verlag 2007
Jahrhundert der Ruhe. Gedichte. Carl Hanser Verlag 2003
Großes Erwachen. Gedichte. Carl Hanser Verlag 1999

Auszeichnungen (Auswahl):
Literaturpreis des Kantons Bern für den Gedichtband „Liebesleben“ 2016
Poesiepreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2011
H.C. Artmann-Literaturpreis der Stadt Salzburg 2009
Buchpreis des Kantons Bern 1999
Lyrikdebütpreis des Literarischen Colloquium Berlin 1999

Girgis Shoukry

Girgis Shoukry c_privat

Girgis Shoukry (geb. 1967 in Sohaq, Ägypten) absolvierte nach seinem Handelsstudium ein Studium der Theaterwissenschaft an der Nationalen Kunstakademie in Kairo. Derzeit arbeitet er als Kunst- und Theaterkritiker für ein Radio- und Fernsehmagazin und ist Mitherausgeber der Zeitschrift Aswat adabiyya. Er lebt in Kairo.
Girgis Shoukry nahm an mehreren internationalen Lyrikfestivals und Austauschprojekten teil und veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände. „Meine Gedichte sollen aussehen wie die Menschen auf der Straße“, sagt Shoukry über sein Schreiben. In einer klaren und schlichten Sprache, die einen poetischen Rhythmus entfaltet, inszeniert er Alltagsgegenstände als Wesen mit Seele. Es entstehen ausdrucksstarke Bilderwelten, die verschwiegene Gefühle, Fragen und Hoffnungen sichtbar werden lassen. Shoukry möchte die Lyrik aus dem Elfenbeinturm befreien. Seine teils melancholische, teils lakonische Dichtung schärft den Blick für die Risse in der Normalität und deckt die Einsamkeit des Menschen auf.


Veröffentlichungen (Auswahl):
Und die Hände auf Urlaub (arab./dt.), Gedichte, übers. v. Leila Chammaa, Verlag Hans Schiler, Berlin 2007
Was von uns übrig bleibt, interessiert niemanden (Auswahl von Gedichten aus verschiedenen Bänden), übers. v. Suleman Taufiq, Sabon Verlag, St. Gallen 2004
Ashya‘ laisa laha kalimat (Dinge, die keine Worte haben), Dar Afaq, Kairo 2017
Wa-l-aydi 'utla rasmiyya (Und die Hände auf Urlaub), Dar Sharqiyyat, Kairo 2004
Darurat al-kalb fi al-masrahiyya (Über die Notwendigkeit des Hundes im Theaterstück), al-Hai’a al-‘Amma li-Qusur al-Thaqafa, Kairo 2000
Bi-la muqabil asqutu asfal hidha’i (Für nichts stürze ich unter meine Schuhsohlen), al-Hai’a al-Misriyya al-‘Amma li-l-Kitab, Kairo 1996

Matthew Sweeney

Matthew Sweeney c_gezett

Matthew Sweeney (geb. 1952 in Donegal, Irland) studierte ab 1973 Anglistik und Germanistik an der Polytechnischen Hochschule in London. 1977 ging er für einen einjährigen Studienaufenthalt nach Freiburg, wo er sich intensiv mit deutscher Literatur beschäftigte. Seit den frühen achtziger Jahren veröffentlichte er acht Gedichtbände, zuletzt „Sanctuary“ (2004) und „Selected Poems“ (2002). Einerseits in der irischen Dichtungstradition verhaftet, andererseits beeinflusst durch seine Auseinandersetzung mit deutschsprachigen Autoren von der Romantik bis zur Gegenwart, nahm sein Werk von Anfang an eine Sonderstellung innerhalb der englischsprachigen Lyrik ein.
Weniger an figurativen Fragen als an dem interessiert, was er mit dem kroatisch-amerikanischen Dichter Charles Simic als „European darkness“ bezeichnet, konzentriert sich Sweeney auf die Entwicklung eines ganz eigenen Realismus. Dieser ist neben der anti-lyrischen Stimmung – und nicht selten einer guten Prise schwarzen Humors – ein Markenzeichen seiner Gedichte. Sweeney nimmt die Vertracktheit des scheinbar Banalen unter die Lupe und erweist sich oft als schonungsloser Chronist des Unglücks und alltäglicher Tragödien.
Sweeney wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Cholmondeley Award (1987) und dem Arts Council of England Writers‘ Award (1999). Seine Gedichte wurden bereits in der Slowakei, in Lettland, Mexiko, Rumänien, in Deutschland und den Niederlanden veröffentlicht. Neben seinen lyrischen Arbeiten hat Matthew Sweeney mehrere Anthologien herausgegeben und Kinderbücher verfasst, zuletzt „Fox“, die anrührende Geschichte der Freundschaft zwischen einem Schuljungen und einem Obdachlosen, die 2003 ins Deutsche übersetzt wurde.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Inquisition Lane. Bloodaxe Books 2015
Horse Music. Bloodaxe Books 2013
Rosa Milch. Gedichte. Berlin Verlag 2008
Black Moon. Poetry. Jonathan Cape 2007

Sjón

Sjón c_Dagur Gunnarsson

Sjón (geb. 1961 in Reykjavik, Island) ist ein Grenzgänger. Der ausgewiesene Lyriker, der ein Kunststudium und auch eine musikalische Karriere hinter sich hat, gehört zu den originellsten Köpfen unter den isländischen Autoren. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte er 1978 seinen ersten Gedichtband „Sýnir“ (Visionen). 1979 schloss er sich der surrealistischen Künstlergruppe Medusa an, die mit ihren Performances Surrealismus, Dada und Punk verbindet. Während der Medusa-Zeit 1980-1986 brachte er diverse Gedichtbände heraus, bevor 1987 sein erster Roman „Stálnótt“ (Nacht aus Stahl) erschien. Er hat bis heute zwölf Gedichtbände herausgegeben und vier Opernlibretti sowie Drehbücher, Romane, Fernsehfilme, Theaterstücke und Songtexte für diverse Musiker geschrieben. Seine Texte für Björk und Lars von Triers „Dancer in the Dark“ wurden 2001 für den Oscar nominiert. Im Wintersemester 2007/2008 hatte Sjón die Samuel-Fischer-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin inne, 2010 war er Gast beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Für „Schattenfuchs“ erhielt er 2005 den Literaturpreis des Nordischen Rates und für den Roman „Der Junge, den es nicht gab“ erhielt er 2013 den Isländischen Literaturpreis. Seine Romane wurden in 35 Sprachen veröffentlicht.

Veröffentlichungen (Auswahl Lyrik):
ljóðasafn 1978–2008 (Anthologie). 2008
söngur steinasafnarans. 2007
Myrkar fígúrur. 1998
Ég man ekki eitthvað um skýin. 1991
Leikfangakastalar sagði hún það er ekkert til sem heitir leikfangakastalar. 1986
Drengurinn með röntgenaugun (Anthologie). 1986

Veröffentlichungen in deutscher Übersetzung:
Der Junge, den es nicht gab. S. Fischer Verlag 2015
Schattenfuchs. Roman. Aus dem Isländischen von Betty Wahl. S. Fischer Verlag 2007
Gesang des Steinesammlers. Gedichte. Aus dem Isländischen von Tina Flecken. Mit Aquarellen von Bernd Koberling. Buchkunst Kleinheinrich 2006

Iryna Tsilyk

Iryne Tsilk c_Aleksandr Sinitsa

Iryna Tsilyk (geb. 1982 in Kiev, Ukraine) studierte an der Kiever Universität für Theater, Cinematografie und Fernsehen und arbeitet heute als Regisseurin. Sie schreibt Gedichte, Lieder und Prosatexte und wurde unter anderem ins Deutsche, Schwedische, Tschechische und Polnische übersetzt. Tsilyk ist Autorin und Regisseurin der renommierten Kurzfilme „Blue Hour“ (2008), „Commemoration“ (2012), „Home“ (2016). Ihre Liedtexte wurden für den Preis des ukrainischen Literaturwettbewerbs nominiert. 2011 erhielt sie den Preis Coronation of word.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Depth of field (Gedichtsammlung). 2016
The City-tale of One’s Friendship (Abenteuerroman für Kinder). 2016
 Red Marks on Black (Kurzgeschichten). 2015
Awesome Ukraine (Anleitung für die Ukraine). 2012
The Day After Yesterday (Roman). 2008.
Qi (Gedichtsammlung). 2007

Agron Tufa

Agron Tufa c_Elvana Zaimi

Agron Tufa (geb. 1967 in Sohodoll/Dibra, Albanien). Der Dichter und Schriftstellerist einer der namhaftesten und profiliertesten Vertreter der albanischen Literaturszene. Er arbeitete zunächst als Bergarbeiter. Mit einem Gedichtzyklus, der in der Zeitung „Stimme der Jugend“ veröffentlicht wurde, gewann er 1989 einen landesweiten Literaturwettbewerb. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Albanien arbeitete er ein Jahr lang als Dorflehrer, bis er 1991 auf Empfehlung des Schriftsteller- und Künstlerverbands Albaniens von der Philologischen Fakultät der Universität Tirana als Student angenommen wurde. Dort gründete er mit anderen jungen Dichtern die Gruppe E për7shme. Daneben hatte er von 1992 bis 1994 die Chefredaktion der „Stimme der Jugend“ inne. Nach dem Abschluss studierte er an der Universität in Moskau Übersetzung.
Neben seiner reichhaltigen schriftstellerischen, publizistischen und wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitet Agron Tufa auch als Übersetzer von vor allem russischen Lyrikern, Prosaisten, Philosophen und Philologen. Agron Tufa ist nicht nur bei der Literaturkritik angesehen, sondern wird auch von Albaniens bedeutendstem Schriftsteller Ismail Kadare gefördert. Für sein Schaffen erhielt er national und international zahlreiche Preise und Ehrungen. Im Jahr 2009 wurde ihm der Große Literaturpreis der Republik Albanien zugesprochen, die wichtigsten literarische Auszeichnung des Landes. Heute unterrichtet er an der Universität in Tirana und gibt ein Literaturmagazin heraus. Zudem ist er Leiter des Instituts für Studien der kommunistischen Verbrechen in Tirana.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Mistika e origjinalit. Studim mbi artin e përkthimit (Die Mystik des Originals. Studie über die Kunst des Übersetzens). Tirana 2011
Kuja e Mnemozinës (Die Klage der Mnemosyne, Studien). Tirana 2011
Gjurma në rrjedhë (Fließende Spuren). Tetova: Ditët e Naimit 2010
Tenxherja (Der Topf). Roman. Tirana: Toena 2009
Fryma mbi ujëra (Der Geist über dem Wasser). Gedichte. Fjala 2007
Avangardë engjëjsh (Vorhut der Engel). Gedichte. Ideart 2005
Rrethinat e Atlantidës” (Im Umkreis von Atlantis). Gedichte. Aleph 2002
Aty te portat Skee (Dort, bei den Toren von Skee). Gedichte. Onufri 1996

Auszeichnungen (Auswahl):
Großer Nationalpreis für Literatur der Republik Albanien 2010
Serembe Preis für die beste Übersetzung (Iossif Brodskij: Haltestelle in der Wüste) 2006
Nationalpreis Silberne Feder der Republik Albanien für den Roman „Fabula Rasa“ 2005
Oeneum Preis des Internationalen Lyrik-Festivals Ditët e Naimit in Tetova, Makedonien 2004
Erster Preis des XX. Lyrikfestivals NOSSIDE der Reggio Calabria 2004

Jovanka Uljarević

Jovanka Uljarević c_privat

Jovanka Uljarević (geb. 1979 in Kotor, Montenegro) studierte Philosophie an der Universität von Belgrad und veröffentlicht seit 2000 Poesie, Prosa und Essays. Uljarevic ist Mitherausgeberin des berühmtesten montenegrinischen Literaturmagazins Otvorenog kulturnog foruma Cetinje. Zudem ist sie Gründerin und Koordinatorin des Cyber Art Centre. Ihre Gedichten schildern   scharfzüngig, kritisch und mit aufmerksamem Blick   Lebensrealitäten und Alltagssituationen.

Veröffentlichungen (Auswahl):
In Resin Sandals. Podgorica 2007
Masquerade of prothesis. Podgorica 2003
Before the Flies. Podgorica 2000

Alexandru Vakulovski

Alexandru Vakulovski c_Moni Staanilaa

Alexandru Vakulovski (geb. 1978 in Antonesti/Suvorov, Moldawien) ist Dichter, Prosautor, Dramaturg, Übersetzer und Redakteur. Er studierte Literaturwissenschaften an der Universität von Chisinau und an der Babeş-Bolyai Universität von Cluj-Napoca. Als Gründungsmitglied des Web-Magazins Tiuk! arbeitet er als Herausgeber und Kritiker. Im Jahr 2010 erhielt er die rumänische Nationalität und lebt seither in Rumänien. In seinen Werken greift er den osteuropäischen Alltag auf. Seine Sprache ist harsch, grob und provokant. In seinen auf Rumänisch verfassten Texten ignoriert er ethische und ästhetische Tabus und fordert Kritiker heraus.

Veröffentlichungen (Auswahl):
New Stage Europe. Goethe-Institut Deutschland 2016
Daţi foc la cărţi. Tracus-Arte, Bukarest 2012
157 de trepte spre iad sau Salvaţi-mă la Roşia Montană (Roman). Cartier, Kischinau 2010
Bong (Roman). Polirom, Iaşi 2007
Estasy (Gedichte). Pontica, Bukarest 2005
Ruperea (Theaterstück). Bukarest 2002
Pizdeţ (Roman). Aula, Braşov 2002
Oedip, regele mamei lui Freud (Gedichte). Aula, Braşov 2002

Auszeichnungen (Auswahl):
Galex-Preis für Drehbuchautoren der Nationalbibliothek, Cool Publika 2013
Preis Transmodernitate (mit Sagarmatha, von Moni Stănilă) des Kulturministeriums von Moldavien für Sagarmatha. International Book Festival, Nationalbibliothek Kischinau 2013
Preis Insolite, Wettbewerb der Nationalbibliothek for 157 steps to Hell 2010
Pizdeţ, Auszeichnung für Tiuk! library 2002
Esinencu Preis für das beste Buch 2002

Müesser Yeniay

Müesser Yeniay c_Metin Cengiz

Müesser Yeniay (geb. 1984 in Izmir, Türkei) studierte Englische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Ege University. Yeniay ist als Dichterin, Autorin und Übersetzerin tätig. Ihr Werk wurde unter anderem ins Ungarische, Englische, Vietnamesische, Persische und in Hindi übersetzt. Sie ist Herausgeberin des Literaturmagazins Şiirden und Mitglied des türkischen PEN. „Yeniays Gedichte, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, reichen thematisch von der Liebeslyrik über den Feminismus bis zur politischen Bestandsaufnahme der türkischen Gegenwart“, schrieb Lettretage. Sie selbst versteht die Figur des Dichters als durchsichtiges Wesen, durch das der Leser Einblicke in das Gerüst der Welt gewinnt. Dichter sind in ihren Augen Sprachrohr der Natur, Echo des Alltags und Spiegel der täglichen Geschehnisse. Yeniay wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und war für den Pushcart-Preis der Muse Pie Press in den USA nominiert.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Before Me There Were Deserts. Istanbul 2014
The Other Consciousness: Surrealism and The Second New. Istanbul 2013
Başak Aydınalp, Metin Cengiz. Istanbul 2011
Yeniden Çizdim Göğü. Istanbul 2011
Dibine Düşüyor Karanlık da. Istanbul 2009

Auszeichnungen (Auswahl):
Enver Gökçe 2013
Ali Riza Ertan 2009
Homeros Attila İlhan 2007
Yunus Emre 2006


Anat Zecharia

Anat Zecharia c_Asa Goldfrid

Anat Zecharia (geb. 1974 in Tel Aviv, Israel) ist eine preisgekrönte Dichterin, Tanzkritikerin, Autorin und Herausgeberin. Sie studierte Fotografie in Haifa sowie hebräische Kulturwissenschaft in Tel Aviv. Seit 2009 verfasst sie Tanzkritiken für die Zeitschrift Yedioth Aharonot. Sie war aktives Mitglied der Artists' Greenhouse for Social Activism, einer Gruppe der Musrara School of Photography & Media in Jerusalem. Ihre Gedichte wurden unter anderem ins Albanische, Schwedische, Arabische, Chinesische und Englische übersetzt. Zecharia schreibt in einer ungeschminkten Sprache über Sexualität, Begehren und die Sehnsucht nach Macht. Zudem stellt sie in ihren Gedichten politische Querverbindungen her. Das Web-Magazin Parnassus: Poetry in Review schreibt über sie: „Zecharia is an outspoken young poet who writes forthrightly about women’s desires. She does not ignore the times when being on either side of the power equation is part of erotic experience, and she casts her light on the way Israeli politics influences Israeli sex lives.“ („Zecharia ist eine freimütige junge Dichterin, die unverblümt über weibliches Begehren schreibt. Sie ignoriert nicht die Zeiten, in denen auf beiden Seiten die Angleichung der Macht ein Teil der erotischen Erfahrung ist, und sie bringt Licht in die Art und Weise, wie die israelische Politik die israelische Sexualleben beeinflusst.“) Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Levi Eshkol Prime Minister’s Literary Award for writers und dem Street Prize Award from the city of Tel Aviv ausgezeichnet.

Veröffentlichungen (Lyrik):
Palestina I. 2016
Due to Human Error. 2012
Yafa Ahat Kodem. As Soon as Beautiful. 2008