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Künstler 2016: Poetry and Conflict
Carolyn Forché
Carolyn Forché
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Carolyn Forché (geb. 1950, Detroit) ist eine US-amerikanische Dichterin, Übersetzerin und Menschenrechtsaktivistin. Bereits mit ihrem ersten Gedichtband „Gathering the Tribes“ gewann sie als 24-Jährige den Yale Series of Younger Poets Award. Gefördert durch ein Stipendium, lebte sie 1977 in El Salvador, wo sie für Amnesty International tätig war. Ihre Erfahrungen und Eindrücke aus dem dortigen Bürgerkrieg verarbeitete sie in ihrem zweiten Band, „The Country Between Us“. Carolyn Forché interessiert sich besonders für den Einfluss politischer Traumata auf den dichterischen Sprachgebrauch. Ihre Anthologie „Against Forgetting: Twentieth-Century Poetry of Witness“ versammelt die Arbeiten von Dichtern, die Extreme wie Krieg, militärische Besatzung, Haft, Folter, Zwangsexil, Zensur oder Hausarrest durchlebt haben.
Carolyn Forché übersetzte Werke von Claribel Alegría, Georg Trakl, Robert Desnos und Mahmoud Darwish und wurde unter anderem mit dem Los Angeles Times Book Award und dem Robert Creeley Award ausgezeichnet. 1998 erhielt sie in Stockholm den Edita and Ira Morris Hiroshima Foundation for Peace and Culture Award in Anerkennung ihres Einsatzes für die Menschenrechte und die Bewahrung von Erinnerung und Kultur. Derzeit ist sie Dozentin an der Georgetown University in Washington, D. C., und lebt in Maryland.
Veröffentlichungen:
Blue Hour. HarperCollins 2003
The Angel of History. HarperCollins 1994
Against Forgetting: Twentieth-Century Poetry of Witness. W. W. Norton & Company 1993
The Country Between Us. Harper & Row 1981
Gathering the Tribes. Yale University Press 1976
Bejan Matur
Bejan Matur (c) Selahattin Sevi
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Bejan Matur (geb. 1968, Kahramanmaraş, Türkei), stammt aus einer alevitisch-kurdischen Familie, studierte Jura und veröffentlichte bereits während ihres Studiums Gedichte in verschiedenen literarischen Zeitschriften. Ihr 1996 erschienenes Debüt „Rüzgar Dolu Konaklar“ gewann mehrere Literaturpreise, weitere Veröffentlichungen folgten 1999 und 2002. Ihre jüngste Gedichtsammlung „İbrahim’in Beni Terketmesi“ (2008) entfaltet eine mystische Bildsprache und wird von Kritikern als ihr bislang bestes Werk beurteilt. Bejan Maturs Gedichte wurden in 28 Sprachen übersetzt, sie veröffentlichte außerdem zwei Bildbände und ein Langpoem.
Für ihr 2011 erschienenes Prosawerk „Dağın Ardına Bakmak“ über die PKK führte sie zahlreiche Interviews mit den in den Kandil-Bergen lebenden PKK-Guerillas. Bis 2012 schrieb sie als Kolumnistin über kurdische Politik, armenische Themen, Tagespolitik, Minderheiten und Frauenrechte. Zuvor war sie Direktorin der Diyarbakır Cultural Art Foundation (DKSV), die soziale Projekte für Kinder und Frauen initiiert. 2011 wurde sie als Expertin für Kurdenfragen in das Democratic Progress Institute in London berufen.
Veröffentlichungen:
Dağın Ardına Bakmak. Timaş 2010
İbrahim’in Beni Terketmesi. Metis 2008
Onun Çölünde. Metis 2002
Ayın Büyüttüğü Oğullar. Metis 2002
Tanrı Görmesin Harflerimi. Metis 1999
Rüzgar Dolu Konaklar. Metis 1996 / Winddurchwehte Herrenhäuser. PHI, Luxemburg 2006
Brian Turner
Brian Turner
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Brian Turner (geb. 1967, Visalia, USA) ist Schriftsteller und Lyriker. Nach seinem Studium an der University of Oregon lebte er ein Jahr lang in Südkorea, bevor er für sieben Jahre in der US-amerikanischen Armee diente. Von 1999 bis 2000 war er in Bosnien-Herzegowina stationiert, im November 2003 Leiter einer Infanterie-Division im Irak-Krieg. In seinen Gedichten und Essays verarbeitet er seine Kriegserlebnisse. Sein viel beachtetes Debüt „Here, Bullet“ wurde unter anderem mit dem Beatrice Hawley Award ausgezeichnet. Die darauf folgende Gedichtsammlung „Phantom Noise“ war in England für den T S Eliot Prize nominiert. 2014 erschienen seine vielfach gelobten Memoiren „My Life as a Foreign Country“, die seine Zeit in der Armee behandeln.
Brian Turners Gedichte und Essays wurden unter anderem in The New York Times, National Geographic, Poetry Daily und dem Harper’s Magazine veröffentlicht und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er erhielt diverse Stipendien, wie die United States Artists Fellowship, die NEA Fellowship und die Lannan Foundation Fellowship. Außerdem wurde er in dem Oscar-nominierten Dokumentarfilm „Operation Homecoming: Writing the Wartime“ (2008) porträtiert. Heute arbeitet er am Sierra Nevada College und lebt mit seiner Frau in Orlando, Florida.
Veröffentlichungen:
My Life as a Foreign Country: A Memoir. W. W. Norton & Company 2014
Phantom Noise. Alice James Books 2010/Bloodaxe Books, UK 2010
Here, Bullet. Alice James Books 2005/Bloodaxe Books, UK 2007
Ghassan Zaqtan
Ghassan Zaqtan
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Ghassan Zaqtan (geb. 1954, Beit Jala) gilt als einer der bedeutendsten und innovativsten Lyriker Palästinas. Er lebte in Jordanien, Beirut, Damaskus und Tunis, wo er erste Gedichtbände veröffentlichte und als Redakteur und Herausgeber verschiedener Literaturzeitschriften arbeitete. 1994 zog er nach Ramallah, gründete dort 1998 mit anderen palästinensischen Dichtern das „Haus der Dichtung“ und war Leiter der Literatur- und Publikationsabteilung des Kultusministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde. Zurzeit ist er Berater für Kulturpolitik im Wohlfahrtsverband und Mitglied des Vorstands der Mahmoud-Darwish-Stiftung. Er schreibt eine wöchentliche Kolumne in der palästinensischen Tageszeitung Al-Ayyam und gibt vierteljährlich das Kulturmagazin Palestinian Narrative heraus.
Seine Arbeiten wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Neben seiner Lyrik verfasste er Prosatexte, einen Kurzroman sowie Theaterstücke und Drehbücher. Sein Gedichtband „Like a Straw Bird It Follows Me“ wurde 2013 mit dem kanadischen Griffin Poetry Prize ausgezeichnet und stand in der engeren Auswahl für den US-amerikanischen Neustadt International Prize for Literature. In Anerkennung seiner Verdienste um die arabische und palästinensische Literatur wurde ihm 2013 vom palästinensischen Präsidenten die National Medal of Honor verliehen.
Veröffentlichungen (Lyrik):
Ka-tayrin min al-qashsh yatba’uni. Riad El Rayyes 2008 / Like a Straw Bird It Follows Me. Yale University Press 2012
Sira bi al-fahm. Riad El Rayyes 2003
Istidraj al-jabal. Al-Muassasa al-arabiya 1999
Sama khafifa. Al-Ahali 1993
Laisa min ajli. Dar al-multaqa 1992