Künstler 2016: e.poesie

El Congo Allen

El Congo Allen (c) Ramiro de Santiago Marquez

Daniel Allen Oberto (geb. 1979, Holguin, Kuba) alias El Congo Allen fing bereits im Alter von neun Jahren an, Trompete zu spielen. Klassischer Jazz, die Kunst der Improvisation sowie Experimente mit afrokubanischen und elektronischen Klängen zeichnen seinen Stil aus. Er studierte am Konservatorium in Holguin und in Havanna und teilte die Bühne mit renommierten Künstlern wie Lauryn Hill, UB40, Sargento Garcia, Max Herre, Jean Paul, Marilyn Manson und Eric Clapton. Als Teil von Bands trat er, etwa mit Patrice, Shashamani, Kabu Kabu und Aloe Blacc, auf Festivals in ganz Europa auf, u. a. bei Rock am Ring, Sunsplash, Jazz à Juan (Frankreich) und dem Sudoeste-Festival (Portugal). 2006 begann seine Zusammenarbeit mit der Jimi Tenor Band: Sie tourten durch Europa und brachten 2008 das Album „4th Dimension“ heraus, 2009 folgte „Inspiration Information 4“ mit Jimi Tenor und Tony Allen. 2010 nahm El Congo Allen in Berlin das Album „1884“ auf. Seit 2011 bildet er gemeinsam mit Regis Molina das Duo „Machete Horns“.

Ryo Fujimoto

Ryo Fujimoto

Ryo Fujimoto (geb. 1987, Kobe, Japan), Beatboxer und Elektromusiker, ist auch als „Humanelectro“ bekannt. In seinen Performances verschmelzen Genres wie Beatbox und Vocal Percussion. Synthesizer treffen auf Loops mit Hardware-Controllern wie dem Akai APC40 oder dem auf Gesten basierenden Leap Motion. Von 2011 bis 2015 lebte und arbeite Fujimoto in Berlin. Anschließend nahm der wirbelnde „Humanelectro“-Derwisch seine Ryo Fujimoto Asia Tour und Ryo Fujimoto World Tour durch sechs Länder und 30 Städte auf.

Julián Herbert

Julián Herbert (geb. 1971, Acapulco) ist Lyriker und Prosa-Autor, Komponist und Sänger der Rockband Madrastras. Er lebt in Saltillo, Mexiko, und schreibt bevorzugt in der Wüste. In seinen Lesungen arbeitet Herbert mit Videos, Sounds und Installationen, er transportiert die Poesie in das Visuelle. Sprache und Bilder treibt er weit über das Bekannte hinaus. Julián Herbert gehört zu den jüngsten Mitgliedern des Sistema Nacional de Creadores de Arte und arbeitet mit der Künstlergruppe El Taller de la Caballeriza zusammen.

Veröffentlichungen:
Jesus liebt dich nicht/Cristo no te ama. Verlagshaus Johannes CS Frank, heute Verlagshaus Berlin 2014
Bisel. Impronta Casa Editora 2014
Cocaína. Almuzara 2006
Kubla Khan. Era 2005
Un mundo infiel. Joaquín Mortiz 2004
Autorretrato a los 27. Eloísa Cartonera 2003
La resistencia. Filodecaballos 2003

Auszeichnungen:
Premio de Novela Elena Poniatowska 2012
Premio Jaén de Novela Inédita 2011
Premio Nacional de Cuento Juan José Arreola 2006
Premio Nacional de Literatura Gilberto Owen 2003

Jessie Kleemann

Jessie Kleemann (geb. 1959, Upernavik, Grönland) ist Dichterin, Tänzerin, Video- und Performance-Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Kopenhagen. In ihren Gedichten, die erstmals 1997 in dem Band „Taallat“ erschienen, treffen Motive aus der Tradition der Inuit auf die globalisierte Gegenwart. Mystische Naturbilder kollidieren mit realen gesellschaftlichen Problemen, Meeresmütter mit Brigitte Bardot, Hundeschlitten mit Allrad-Geländewagen. So aktualisiert Kleemanns Lyrik, auf Grönländisch und Dänisch geschrieben, die Bildwelten der Eskimos für das 21. Jahrhundert. Sie sucht nach Erbe und Identität im gebrochenen Sprachmaterial der Postmoderne und schafft Texte, in denen das Schöne und das Hässliche einander nicht ausschließen.
Nach einer Ausbildung zur Lithografin studierte Jessie Kleemann von 1978 bis 1979 am Tuukkaq-Theater in Fjaltring, Jütland, und war von 1984 bis 1991 Direktorin der Kunstschule in Nuuk. Sie etablierte ein Poesiefestival in Grönland, schrieb Filmskripte und hatte eine eigene TV-Show. Für ihre provokanten Performances entwickelte sie eine auf traditionellen Masken und Riten beruhende „Körperkunst“, die ihren eigenen Körper als lebende Leinwand einsetzt. Aus ihren Gedichten, die Kleemann bei lyrikline.org eingelesen hat, schuf der Künstler Swoon (Marc Neys) eine Videopoem-Reise, die den Zuschauer in die nordischen Regionen Grönlands entführt.

Veröffentlichungen (Auswahl):
Poem for video. Performance/Video 2001-2003
Taallat. Digte. Poems. Fisker & Shou 1997
Spirit Hosts Join the Elements. Performance/Video 1991-1993
Kinaasunga (Who this who am I). Performance/Video 1988-1989

Kelvin Sholar

Kelvin Sholar (c) David Beecroft

Kelvin Sholar (geb. 1973, Detroit), Pianist, Komponist und Band-Leader, ist dafür bekannt, musikalische Grenzen zu überschreiten. Er vereint Jazz mit Klassik und Soul mit Elektronik. Artforum International zählte ihn 2009 zu den Top 10 Music Acts weltweit. Sholar trat international auf Festivals auf. Der Grammy-Gewinner hat bereits mit Stevie Wonder gearbeitet, stand mit dem New York City Ballet und mit Carl Craigs Innerzone Orchestra auf der Bühne. Spike Lee dokumentierte einige seiner Lebensschritte in einem Film. Sholar unterrichtete an verschiedenen Schulen und Universitäten wie der Cité de la Musique (Marseille), der Kyo Rei Hall (Tokio) und der Columbia University (New York). Derzeit lebt und arbeitet er in Berlin.

Diskografie:
Jaimeo Brown: Transcendence. Motéma Music 2013
Unity6: ROT. JazzWerkstatt 145, 2013
Kelvin Sholar: New Detroit. Kasmavtsu Music 2013
LCD Soundsystem: Someone Great. Sound of Silver 2007

Auszeichnungen (Auswahl):
Best of Music (#8 of 10)/Artforum International 2009
IAJE Outstanding Service to Jazz Education 2005
Winner of Michigan Bach Festival Competition 1990

Jimi Tenor

Jimi Tenor (c) Kuusijarvi

Jimi Tenor (geb. 1965, Lahti, Finnland) ist Singer-Songwriter, Komponist und Elektromusiker. Seine Mischung aus Jazz, Dance, Afrobeat, Techno und Soul macht ihn zu einem einzigartigen Musiker der Szene. Mit dem Song „Take Me Baby“, inzwischen ein Klassiker der Techno-Szene, stürmte er 1994 die Charts. Tenors frühe Werke sind eher der elektronischen Musik zuzurechnen, seit 1997 wendet er sich verstärkt dem Jazz zu.
Nachdem er zunächst mit der Industrial-Band Jimi Tenor and his Shamans einige Alben veröffentlicht hatte, verließ er Finnland und lebte in Berlin und New York City. Seit 1994 betreibt Tenor das Label Sähkö-Sublabel Puu, das sich den Genres House, Easy Listening und Jazz widmet. 2009 arbeitete er gemeinsam mit Tony Allen an dem Album „Inspiration Information 4“. Heute ist er außerdem Fotograf und Kurzfilm-Produzent und designt Kleidung sowie Musikinstrumente.

Diskografie:
Cola & Jimmu: Enigmatic. Herakles Records 2013
Jimi Tenor & Kabu Kabu: Mystery Of Aether. Kindred Spirits 2012
Jimi Tenor & Kabu Kabu: 4th Dimension. Puu 2009
Jimi Tenor/Tony Allen: Inspiration Information 4. Strut 2009
Jimi Tenor & Kabu Kabu: Joystone. Ubiquity Records 2007
Jimi Tenor: Utopian Dream. Puu 2001
Jimi Tenor: Out Of Nowhere. Warp Records 2000
Jimi Tenor: Sähkömies. Puu 1994
Jimi Tenor: Europa. Puu 1994
Jimi Tenor and his Shamans: Total Capacity of 216,5 Litres. Euros Records 1988