Künstler 2015: Tora Bibel Koran - Die Poetik der Religion

Leopold von Verschuer

Leopold von Verschuer (c) Jeanne Degraa

Leopold von Verschuer, geb. in Brüssel, ist Regisseur, Übersetzer und Schauspieler. Komplexe Sprachstrukturen differenziert umzusetzen ist das Zentrum seiner Arbeit. Nach sieben Jahren an Roberto Ciullis Theater an der Ruhr führte ihn die Zusammenarbeit mit den Autoren Valère Novarina, Álvaro García de Zúñiga und Kathrin Röggla nach Paris ans Théâtre National de la Colline, wiederholt ans Festival von Avignon, nach Lissabon (Gulbenkian-Foundation), nach Wien (Volkstheater, Tanzquartier, Steirischer Herbst Graz), ans Theater am Neumarkt Zürich und ans Residenztheater München. Für den Westdeutschen Rundfunk, den Bayerischen Rundfunk und Deutschlandradio Kultur realisierte er Hörspiele der genannten Autoren sowie von Rainald Goetz und Sabine Bergk. Als Autor formulierte er in Artikeln und Essays seine Sicht des Theaters und der Übersetzung. Für das Poesiefestival inszenierte er 2008 das Langpoem „Fredy Neptune“ von Les Murray, 2010 „Dunckler Entusiasmo“ von Pier Paolo Pasolini, 2013 „Prosa meiner Heimatstraße“ von Wolfgang Hilbig in der Berliner Akademie der Künste.

Aviv Weinberg

Aviv Weinberg (c) Tobias Barniske

Aviv Weinberg studiert am Kantorenseminar des Abraham-Geiger-Kollegs und ist an der Universität Potsdam im Masterprogramm „Jüdische Studien“ immatrikuliert. Sie ist Stipendiatin des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks und hat das Privileg, an Kursen vieler verschiedener Kantoren aus Israel und den USA regelmäßig teilnehmen zu dürfen, dazu gehören Prof. Eliyahu Schleifer, Josee Wolf, Danny Maseng und Israel Goldstein. Zu vielen verschiedenen Anlässen ist sie bereits aufgetreten. So etwa beim Abraham-Geiger-Preis, einer Zeremonie zum Andenken an Rabbiner Prof. Dr. Dr. Leo Trepp, dem Israel-Jacobson-Preis, der Ordination von Rabbinern des Abraham-Geiger-Kollegs und der Prinzenhochzeit in Potsdam.
Weinberg absolvierte Praktika in den Jüdischen Gemeinden von Göttingen, München, Berlin, Hannover und Hamburg und erhielt ihren Bachelor in Musik an der „Rubin Academy for Music and Dance" in Jerusalem. Als Mitglied eines Ensembles ist sie u. a. auf dem Sardinia Festival, dem Polyfollia Festival in Frankreich, dem Biblical Festival in Slowenien und dem Note di Pace Festival in Rom aufgetreten.
Ihr weites Repertoire umfasst diverse Musicals sowie Stücke von Bach, Händel, Verdi, Mozart, Britten, Menotti und ein Stück von Arik Shapira, das für den Dokumentarfilm „Am Großen Wannsee“ aufgenommen wurde. Sie spricht Hebräisch, Englisch und Deutsch.

Pfarrer Murat Üzel

Pfarrer Murat Üzel wurde 1966 in Midin geboren, studierte im Kloster Mor Gabriel Religionslehre und erlernte dort auch die aramäische Sprache. Von 1982 an arbeitete er in seinem Heimatort sowie in Berlin als Religions- und Sprachlehrer und lehrte ehrenamtlich Kindern und Jugendlichen der syrisch-orthodoxen Gemeinde die aramäische Sprache. Seit dem 22.04.2007 führt Murat Üzel das Priesteramt aus, gibt Religions- und Sprachunterricht und arbeitet in seiner Gemeinde als Seelsorger sowie in der Gemeindevertretung der Ökumene. Murat Üzel ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Oya Erdoğan

Oya Erdoğan wurde 1970 in der Türkei geboren. Sie studierte Philosophie und Orientalistik in Wien. Ihr erstes Buch „Wasser. Über die Anfänge der Philosophie“ (Passagen, Wien 2003) brachte sie neben Philosophen vor allem mit Künstlern in Verbindung und sie fing an, Gedichte zu schreiben. Sie nahm am Studio Literatur und Theater Tübingen teil und arbeitet gernemit Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen wie Musik, Tanz, Fotografie und Malerei. Mit ihrem Klanggedicht „Freude“ (erschienen in „manuskripte 187“), das von Stockhausens gleichnamigem Stück inspiriert ist, entwickelte sie eigene Rezitationsformen und begann lyrische Stimm-Performances zu machen. Zu ihren Projekten gehören u. a. #bir gezginin# – Performance zur Ausstellungseröffnung von Mahmut Celayir, in Istanbul; “p’aa“ – sechs Klangminiaturen für sechs Künstler des VBK in Berlin; und das Berliner Improvisations-Trio kel alaka für Kontrabass, Butoh-Tanz und Sprachklang. Ihre Gedichte sind in deutscher Sprache verfasst und schöpfen ebenso aus anderen Sprachen und Kulturen, melangieren Zeiten, Religionen, Mythen, verweben Bilder der Natur, Literatur und Philosophie. Oya Erdoğan lebt in Berlin mit einem steten Fuß in Istanbul.

Vokalquintett Berlin

Vokalquintett Berlin (c) Vokalquintett

Das Vokalquintett Berlin mit SängerInnen aus Deutschland, Österreich und Israel hat sich in den sechs Jahren seines Bestehens schnell einen Namen mit Interpretationen von a-capella-Werken Alter und Neuer Musik gemacht. Mit ihrem vielfältigen Repertoire singen die Musiker regelmäßig in namhaften Chören wie dem RIAS Kammerchor, Collegium Vocale Gent und dem Kammerchor Stuttgart. Sie traten unter anderem im Radialsystem V in Berlin, dem Konzerthaus Berlin, der großen Synagoge in der Berliner Rykestraße und Schloss Elmau in Oberbayern auf. Auf dem Abu Gosh Vocal Music Festival traten sie 2012 auf Einladung des Goethe-Instituts sowie 2013 mit Unterstützung der Johannes-Rau-Stiftung auf.
Die Musiker bauen Brücken zwischen traditionellen und zeitgenössischen Strömungen und arbeiten als Vokalensemble mit Komponisten aus Israel und Deutschland zusammen. In ihrem Programm „Bewahre meine Seele“ bringen sie durch ihre Musik Texte des Judentums, Christentums und des Islams zusammen, und ihre Präsentation österreichischer Gegenwartsmusik „Pendant – Zeitgenössische Positionen zu Alter Musik“ im Österreichischen Kulturforum Berlin wurde begeistert aufgenommen. Ihr Album „A letter from Naghib Mahfuz“ erschien beim Label Vienna Modern Masters.

Nora Schmidt

Nora Schmidt (c) Erika Borbely Hansen

Nora Schmidt studierte arabische und deutsche Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin von 2006-2010. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich Episteme in Bewegung an der Freien Universtität Berlin. Im April 2015 reichte sie ihre Dissertation zu einem frühislamischen Kommentar zum Koran und den Anfängen der arabischen Philologie im 9. Jahrhundert im Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften ein.

Sie hat derzeit einen Lehrauftrag im Fach Arabistik an der Freien Universität Berlin mit dem Schwerpunkt Koran. Im April 2011 erschien ihr erster Roman „Brief von Salt ibn Umaya an seine Konspiranten in der DDR“ im Verlag Hans Schiler in Berlin. Während der Promotion hat sie mehrere Vorträge zu islamwissenschaftlichen und arabistischen Themen in Bayreuth, Göttingen, Chemnitz und Boston gehalten.

Wissenschaftliche Publikationen in Sammelbänden: „The language of the Arabs in early Philology – an investigation of the term mathal in Abu ´Ubaydas Majaz al-Qur`an“ in: Education and Learning in Baghdad from 800 to 1000 (hrsg. Jens Scheiner); „Bedarf die Abgrenzung von Text und Kontext der Schrift?“ in: Texte und Medien im Kontext, (hrsg. Hendrik Stiemer, u.a.). Zusammen mit Angelika Neuwirth und Nora Katharina Schmid gibt sie den Sammelband: „Denkraum Spätantike. Szenarien der Reflexion von Antiken im Umfeld des Koran“ heraus.

Tuba Isik

Dr. Tuba Isik (c) privat

Dr. Tuba Isik wurde am 15.11.1981 in Mainz geboren und ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Fachbereich Islamische Religionspädagogik.

Im Rahmen ihres Magisterstudium der Pädagogik und Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen studierte sie an der Theologischen Fakultät Uludağ Universität zu Bursa/ Türkei, Schwerpunkt Islamisches Recht und Islamische Religionspädagogik, belegte einen Weiterbildungsstudiengang „Islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache“ an der Universität Osnabrück und nahm an der Deutsch-Türkische Sommerakademie an der Theologischen Fakultät, Universität Ankara/ Türkei teil. In den Jahren 2008 bis 2010 war Frau Isik Promotionsstipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung und bis 2013 Doktorandin im Fach Islamischer Religionspädagogik und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn.
Seit 2009 ist Frau Dr. Tuba Isik Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnisses Muslimischer Frauen in Deutschland e.V., war von 2010 bis 2013 Einzelteilnehmerin der 2. Deutschen Islamkonferenz BMI, von 2012-2014 Einzelmitglied des Beirats für Islamischen Religionsunterricht in NRW, ist seit 2012 Vorstandsmitglied des Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften und seit 2013 Theologische Begleitung von TRIMUM, interreligiöses Musikprojekt angebunden an die Internationale Bachakademie Stuttgart.